In der Augenheilkunde gelten die Leuchtstruktur Mouches volantes (siehe: Intro) heute als Glaskörpertrübungen. Diese Erklärung ist im ersten Moment simpel und einleuchtend. Sie ist aber nur der heutige Wissensstand, unbewiesen und wandelbar.
Die Glaskörpertrübungs-These basiert auf der materialistisch-mechanistischen Philosophie, die seit mehreren Jahrhunderten die Grundlage des westlichen Denkens bildet. Für uns ist es daher gut nachvollziehbar, wenn die Punkte und Fäden als physische Objekte beschrieben werden, die sich im Glaskörper bewegen, und zwar in Abhängigkeit von Bewegungsimpulsen des Auges, von der Glaskörperkonsistenz, der Gravitation sowie der Hydro- und Thermodynamik. Doch für diese Erklärung gibt es keine Beweise. Denn diese Mouches volantes sind ein subjektives Phänomen, so wie unsere Gedanken. Können z.B. Gedanken oder andere Bewusstseinsprozesse naturwissenschaftlich nachgewiesen werden? Höchstens indirekt, indem man neurologische, biologische, chemische etc. Entsprechungen im Nervensystem feststellt. So ist es auch bei den Leuchtstruktur Mouches volantes: Oft kann ein Augenarzt diese Punkte und Fäden im Glaskörper des Patienten nicht feststellen. Dann heisst es, sie sind zu klein oder zu nahe an der Netzhaut. Einige argumentieren sogar, dass Mouches volantes gar nicht im Glaskörper sind, sondern in der sog. Bursa premacularis, einem Raum zwischen Glaskörper und Netzhaut. Aber auch wenn Trübungen im Glaskörper festgestellt werden – ist es wirklich das, was die Patientin sieht?
Durch Laser-Chirurgie und Vitrektomie können bestimmte Arten von Mouches volantes entfernt werden. Auch die Wahrnehmung von Leuchtstruktur Mouches volantes könnte dadurch verändert werden. Aber auch wenn dies eintrifft, ist das noch kein Beweis, dass Leuchtstruktur Mouches volantes im Glaskörper sind.
Die Laser-Chirurgie und die Vitrektomie können bestimmte Glaskörpertrübungen entfernen. Für eine mögliche Laser-Behandlung müssen Patienten eine Reihe von Kriterien erfüllen. Zum Beispiel dürfen ihre Trübungen nur in geringer Zahl vorliegen, sie dürfen nicht zu beweglich sein, sie müssen genügend Abstand zur Linse und zur Netzhaut haben, und vor allem muss der Arzt sie sehen können, um sie mit dem Laser aufzuspalten oder zu verdampfen. Die Leuchtstruktur Mouches volantes sind den Laserspezialisten typischerweise als nicht sichtbare und nicht behandelbare Mouches volantes von „jüngeren Patienten“ bekannt.
Bei der Vitrektomie werden Teile des Glaskörpers entfernt und durch andere Flüssigkeiten ersetzt. Früher wurden Vitrektomien aufgrund der Risiken nur bei Patienten mit schweren Netzhaut- und Glaskörperschäden durchgeführt. Heute bieten manche Augenärzte und Kliniken Vitrektomien speziell zur Entfernung von Mouches volantes an (floaters only vitrectomy, FOV). Mehrere klinische Studien der letzten Jahre bescheinigen, dass die Prozedur sehr sicher und effektiv ist. Dies darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Vitrektomie noch immer ein riskanter Eingriff ins Auge ist und häufig eine nachträgliche Linsentrübung (grauer Star) und in vielen Fällen auch weitere Trübungen mit sich bringt. Selbst wenn ein Patient nach einer erfolgreichen Operation keine Mouches volantes mehr sieht, ist unklar, welche Art von Mouches volantes entfernt wurde. Für die Chirurgen gibt es hier keinen Anlass, Mouches volantes-Arten zu unterscheiden, da in der betreffenden Glaskörperpartie ohnehin alles entfernt wird. Und selbst wenn ein Patient nach der Operation keine Leuchtstruktur Mouches volantes mehr sieht, könnten andere Umstände als das Absaugen des Glaskörpermaterials dafür verantwortlich sein. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Entfernung des Glaskörpergerüstes die Lichtstreuungsverhältnisse im Glaskörper verändert; das Licht erreicht die Netzhaut und stimuliert das visuelle Nervensystem nicht mehr wie zuvor. Dies wiederum bedeutet veränderte Bewusstseinsprozesse, so dass die auf diese Prozesse reagierenden Leuchtstruktur Mouches volantes nicht mehr gleich gut sichtbar sind.
Aus diesen Gründen können weder die Laserbehandlung noch die Vitrektomie als Beweis für die Verortung von Leuchtstruktur Mouches volantes im Glaskörper genommen werden.
Die subjektiven Wahrnehmungen während dem meditativen Sehen enthüllen visuelle Eigenschaften der Kugeln und Fäden, die nicht mit der Glaskörpertrübungs-These erklärt werden können, nämlich die „duale Struktur“, die „Zustandsveränderung“, das „Licht“, die Tendenz des Absinkens sowie das Prinzip des „Quantensprungs“. Diese Eigenschaften sprechen dafür, die Leuchtstruktur Mouches volantes als Bewusstseinsphänomen zu verstehen.
Das augenheilkundliche Erklärungsmodell der Leuchtstruktur Mouches volantes als Glaskörpertrübungen funktioniert gut, wenn wir unsere Punkte und Fäden nur oberflächlich betrachten. Ein aufmerksames und meditatives Sehen enthüllt jedoch Eigenschaften der Punkte und Fäden, die sich nicht mehr mit diesem Modell erklären lassen. Es ist wichtig zu verstehen, dass die folgenden Ausführungen in den persönlichen Beobachtungen von Nestor und von mir begründet sind. Und dass es keine Garantie dafür gibt, dass die Punkte und Fäden bei allen so aussehen. Vielmehr ist jede und jeder Interessierte aufgerufen, seine eigenen Punkte und Fäden aufmerksam und über längere Zeit zu beobachten, um selbst zu entdecken, was er oder sie wirklich sieht – und ob dies wirklich eine Glaskörpertrübung ist oder ein Bewusstseinsphänomen.
Die „duale Struktur“ benennt die Tatsache, dass die Mouches volantes Punkte bzw. Kugeln aus einem Kern und einem Umfeld bestehen. Dabei gibt es zwei Arten von Kugeln: solche mit hellem Umfeld und dunklem Kern, und solche mit dunklem Umfeld und hellem Kern.
Die Beobachtung der Leuchtstruktur Mouches volantes enthüllt, dass wir es mit Punkten und Fäden zu tun haben. Die Fäden sind mit aneinander gereihten Punkten gefüllt, die deutlicher oder weniger deutlich sichtbar sind. Die Punkte sind kreisrund und konzentrisch, d.h. sie verfügen über einen Kern und ein Umfeld. Dabei gibt es zwei Arten von Punkten: Solche mit hellem Umkreis und dunklem Kern, und solche mit dunklem Umkreis und hellem Kern.
Die zwei komplementären Arten von Mouches-volantes-Kugeln. Quelle: FT
Wie oben festgestellt gelten diese Mouches volantes-Kugeln als Aspekte von Glaskörperfibrillen, die durch altersbedingte Veränderungen des Glaskörpers zusammenklumpen. Dies scheint jedoch eher unwahrscheinlich, wenn wir einen Blick auf die Glaskörperstruktur werfen. Diese Struktur besteht aus Kollagenfasern, um die sich Moleküle von Hyaluronsäure lagern.
Mikroskopische Aufnahme und schematische Darstellung von Hyaluron-Kollagenfasern im Glaskörper. Quelle: Asakura, A. (1985): Histochemistry of hyaluronic acid of the bovine vitreous body as studied by electron microscopy. Acta Soc Ophthalmol Jpn 89, Nr. 179.
Schematische Darstellung von Hyaluron-Kollagenfasern im Glaskörper. Quelle: Sebag, J.; Balazx, E. A. (1989): Morphology and ultrastructure of human vitreous fibers. In: Invest Ophthalmol Vis Sci 30.
Es ist zwar vorstellbar, dass diese Strukturen bei der Verflüssigung und Abhebung des Glaskörpers verklumpen und zu sichtbaren Trübungen werden. Aber es ist nicht einzusehen, wie diese Verklumpungen einzelne Punkte mit so regemässigen dualen Strukturen bilden können. Daraus schliesse ich, dass Leuchtstruktur Mouches volantes keine verklumpten Glaskörperstrukturen sind.
Die „Zustandsveränderung“ der Leuchtstruktur Mouches volantes bedeutet, dass dieselben Kugeln und Fäden grösser und weichkantiger, oder aber kleiner und schärfer erscheinen.
Beide Arten der Leuchtstruktur Mouches volantes-Kugeln sowie die Fäden weisen bei genauer Beobachtung verschiedene Zustände auf: Ein und dieselbe Kugel oder Faden kann gross und eher weichkantig, oder aber klein und scharf erscheinen. Der Übergang von einem Zustand in den anderen ist fliessend und kann mehr oder weniger schnell erfolgen. Ich unterscheide einen entspannten Zustand und einen konzentrierten Zustand. Häufig ist es so, dass die Leuchtstruktur Mouches volantes am Anfang eher entspannt sind, d.h. die Kugeln und Fäden erscheinen grösser, näher und transparenter. Mit zunehmender Zeit der Beobachtung aber gehen sie in den konzentrierten Zustand über. Der konzentrierte Zustand der Kugeln und Fäden kann nach Beendigung der Konzentration (dazu kann bereits ein Blick in eine andere Richtung genügen) wieder in einen entspannten Anfangszustand wechseln.
Die zwei Arten von Mouches-volantes-Kugeln im Übergang von einem entspannten (links) in einen konzentrierten (rechts) Zustand. Quelle: FT.
Aus optischer Sicht könnte man diese Zustandsveränderungen durch die Distanz der Mouches volantes zur Netzhaut erklären: Je näher sie der Netzhaut sind, desto kleiner die Schatten, die sie werfen, und desto kleiner und schärfer erscheinen sie im Blickfeld des Betrachters. Dies würde jedoch bedeuten, dass sich Mouches volantes während des Sehaktes nach hinten zur Netzhaut bewegen. Dies könnte der Fall sein, wenn man davon ausgeht, dass man den Kopf beim Sehen leicht nach hinten neigt um in den Himmel zu sehen. Der Effekt tritt jedoch auch auf, wenn man nach unten schaut. Zudem verträgt sich die relative Stabilität der Zustände nicht mit der Vorstellung von im Glaskörper herumwirbelnden Trübungen: bei jeder neuen Ausrichtung des Blicks müssten diese Trübungen eher zufällig mal konzentriert, mal entspannt erscheinen. In Wirklichkeit jedoch braucht es oft eine gewisse Zeit, um ihren Übergang vom entspannten in den konzentrierten Zustand zu verfolgen.
Leuchtstruktur Mouches volantes haben die Tendenz, nach unten zu sinken. Aufgrund der Bildumkehrung auf der Netzhaut kann dies nicht mit der Schwerkraft erklärt werden.
Zwar lassen sich die Punkte und Fäden durch Augenbewegungen in alle möglichen Richtungen lenken. Doch sobald wir die Augen still halten und sie aus dem Blickwinkel beobachten, können wir erkennen, dass sie absinken. Intuitiv lässt sich dieses Absinken mit dem Wirken der Schwerkraft erklären. Nun wissen wir aber, dass die ins Auge einfallenden Lichtstrahlen sich in der Linse kreuzen und das Bild verkehrt auf die Netzhaut projizieren:
Die umgekehrte Abbildung äusserer Objekte auf der Netzhaut. Quelle: ContMedia: Lexikon 2006 – Physik, Kaarst: TOPOS 2006.
Wenn Leuchtstruktur Mouches volantes also Schatten werfende Trübungen im Glaskörper wären, die durch die Schwerkraft nach unten (also Richtung Tannenspitze auf dem gezeigten Bild) gezogen werden – dann müssten wir in unserem Blickfeld sehen, wie die Punkte und Fäden nach oben fliessen. Da wir aber eine Abwärtsbewegung beobachten, müssen wir annehmen, dass die entsprechenden Partikel im Glaskörper eigentlich nach oben fliessen. Dann müssten für diese Bewegung andere Kräfte im Glaskörper verantwortlich sein als die Schwerkraft.
Ich habe Dutzende Augenärzte danach befragt, und die Antwort fiel alles andere als eindeutig aus: Die einen weichen der Frage aus, indem sie betonen, dass Mouches volantes sich in alle möglichen Richtungen bewegen. Andere argumentierten, dass Mouches volantes, die man absinken sieht, im Glaskörper gemäss der Schwerkraft tatsächlich absinken. Die Argumente hierzu zielen jedoch am Kern der Sache vorbei, da sie entweder die Mouches volantes oder das dargestellte Netzhautbild isoliert betrachten: So erklären sie entweder, dass die Mouches volantes sich nicht ausserhalb, sondern innerhalb des Auges befinden und ihre Schatten daher nicht umgekehrt auf der Netzhaut abgebildet werden; oder dass das Hirn die verkehrten Bilder wieder richtig stellen würde. Diese Aussagen sind für sich genommen richtig, doch wenn wir den Mouches volantes-Schatten im Verhältnis zum Rest des Netzhautbildes in Beziehung setzen, dann ist die Frage nach wie vor nicht gelöst. Eine weitere Gruppe schliesslich ist der Ansicht, wenn Mouches volantes subjektiv absinken, müssten sie im Glaskörper tatsächlich aufsteigen. Als Spekulationen für das Aufsteigen wird entweder die Thermodynamik (Mouches volantes steigen durch die Wärme) oder die Dichte (Mouches volantes steigen, weil sie leichter sind als die Glaskörperflüssigkeit) angegeben. Fazit: die Frage ist ungelöst.
Der Begriff „Quantensprungeffekt“ fasst mehrere Beobachtungen in intensiven Bewusstseinszuständen zusammen. Diese führen zur Einsicht, dass die Leuchtstruktur Mouches volantes keine fliessenden „Teilchen“ sind, sondern Licht, das in unserem mehrschichtigen Bewusstseinsraum von Schicht zu Schicht „springt“.
Das „Quantensprungprinzip“ der Leuchtstruktur Mouches volantes kann nur in intensiveren Bewusstseinszuständen vollständig nachvollzogen werden. Das Prinzip lässt sich durch drei Beobachtungen erläutern:
1. Üblicherweise nehmen wir die Leuchtstruktur Mouches volantes als stetig fliessende Objekte wahr. In intensiven Bewusstseinszuständen jedoch sieht ein Seher, dass die Kugeln und Fäden in Wirklichkeit andauernd springen. Jede ihrer Bewegungen ist das Resultat eines horizontalen, vertikalen oder Tiefen-Sprungs. Diese Beobachtung spricht dafür, dass es mehrere „Schichten“ in unserem Sehsystem oder Bewusstseinsraum gibt, auf denen visuelle Wahrnehmung stattfindet. D.h. dieselben Objekte existieren auf unterschiedlichen Schichten, variieren auf jeder Schicht aber in Bezug auf ihre Grösse und Leuchtkraft. Auf diese Weise ist z.B. auch die vorher genannte „Zustandsveränderung“ zu erklären: Die Konzentration und Entspannung bewirkt, dass das Licht auf unterschiedliche Schichten projiziert wird – wir sehen also dieselben Mouches volantes kleiner und heller, oder aber grösser und eher transparent.
2. Beim Eintreten in einen intensiveren Bewusstseinszustand sieht ein Seher oder eine Seherin dieselben Mouches volantes (sowie alle physischen und entoptischen Objekte im Gesichtsfeld) von einem Moment auf den anderen grösser, näher und insgesamt leuchtender werden. Dieser „Zoomeffekt“ lässt nach einer Weile wieder nach, wenn die Seherin oder der Seher in den konzentrierten Zustand eingeht. Auch im Fall des „Zoomeffekts“ springen die Punkte und Fäden von einer Bewusstseinsschicht zu einer anderen, allerdings werden dabei mehrere Schichten übersprungen, so dass sich die Grösse und Intensität der Mouches volantes urplötzlich zu verändern scheinen. Im Folgenden werde ich den Begriff „Schicht“ bzw. „Bewusstseinsschicht“ in Zusammenhang mit den grossen, quantensprungartigen Bewegungen der Mouches volantes verwenden; kleinere Sprünge wie die „Zustandsveränderungen“, finden zwischen subtileren Schichten statt, die ich „Lamellen“ nenne. Wie ich an einer anderen Stelle erläutert habe (Tausin 2008), funktioniert unser Bewusstseinsraum bzw. Sehsystem wie ein Hologramm. In jeder „Bewusstseinsschicht“ gibt es also mehrere „Lamellen“; und in jeder „Lamelle“ gibt es wiederum mehrere Unterschichten etc. Dies erklärt, weshalb uns die Bewegung von Leuchtstruktur Mouches volantes sowohl als stetiges Fliessen, als auch als grosse und abrupte Sprünge erscheinen kann.
Leuchtstruktur Mouches volantes in den „Schichten des Bewusstseins“. Quelle: FT.
3. Das Sehen in intensiveren Bewusstseinszuständen lässt zudem erkennen, dass es keine materiellen Teilchen oder Körperchen sind, die sich konstant oder sprunghaft bewegen, sondern Licht. Dieselbe visuelle Struktur oder dasselbe visuelle Objekt wird also sukzessive auf unterschiedlichen Schichten und Lamellen beleuchtet und variiert entsprechend in Grösse und Intensität. Was wir also als „Mouches volantes“ bezeichnen, ist eine räumliche und zeitliche Veränderung der Energieverhältnisse in einem Raum, wobei Energie – visuell sichtbar als Licht – durch den Raum transportiert wird. Mouches volantes sind demnach eine Wellenerscheinung.
Alle diese Beobachtungen sprechen dafür, dass Mouches volantes keine stetig fliessenden Teilchen sind, sondern sprunghaft bewegende Lichtprojektionen.
- Für weitere Informationen, siehe die Artikel:
1) Tausin, Floco (2006): „Mouches volantes. Bewegliche Kugeln und Fäden aus der Sicht eines Sehers“. In: Q’Phaze 4.
2) Tausin, Floco (2008): „Das holografische Weltmodell zwischen Wissenschaft und Sehen“. In: Virtuelles Magazin 2000, 49/2008. www.vm2000.net (6.6.14)
Leuchtstruktur Mouches volantes sind also ein Bewusstseinsphänomen. Wenn sie eine physiologische Entsprechung haben, so wäre diese am ehesten in neurologischen Prozessen zu suchen. Bei der Meditation mit offenen Augen spielt diese Frage jedoch keine Rolle.
Die Frage nach dem Verhältnis von Geist und Materie ist eine philosophische Frage. Das Weltbild der Seher, das auf dem Sehen der Leuchtstruktur Mouches volantes gründet, betont die Entwicklung der Materie aus dem Bewusstsein durch graduelle Verdichtung; alle Vorgänge haben Entsprechungen auf jeder Stufe der Dichte. Dies bedeutet, dass Bewusstseinsprozesse, und damit auch Mouches volantes, auch in körperlichen Strukturen und Prozessen repräsentiert sind. Wenn die physiologische Entsprechung der Leuchtstruktur Mouches volantes nicht im Glaskörper zu suchen ist, wo dann? Gegenwärtig ist die Antwort unklar. Meine Vermutung ist, dass die Kugeln und Fäden ihre Entsprechung in Prozessen des visuellen Nervensystems haben, so wie es bei anderen entoptischen Erscheinungen der Fall ist (Tausin 2009). Diese Frage zu ergründen ist interessant, führt aber nur zu abstraktem Wissen über die Leuchtstruktur Mouches volantes. Die Meditation mit offenen Augen hingegen lässt in uns ein Bewusstsein unserer Verbundenheit mit allen und allem durch diese leuchtende Struktur entstehen.
- Zur neurologischen Dimension von Mouches volantes: Tausin, Floco (2009): „Mouches volantes – Glaskörpertrübung oder Nervensystem?“ www.extremnews.com (7.11.13).