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Mouches
volantes: Meditation mit offenen Augen
Liebe Leserinnen,
liebe Leser Die bisherigen
Hauptartikel sind nicht frei zugänglich.
Mein Mentor, Nestor der Seher, über das Sehen der Leuchtstruktur und die damit verbundene spirituelle Praxis.
Aus: Mouches
Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins.
Nestor spricht vom Leuchten in der Bewusstseinsstruktur, das durch die Konzentration beim Sehen entsteht. Im Alltag verstehen wir Konzentration als eine aufmerksame Betrachtung eines Gegenstandes, wobei andere Sinnesreize oder Gedanken ausgeblendet werden. Dadurch erhalten wir Erkenntnisse oder können bestimmte Aufgaben lösen. Wenden wir Konzentration auf unsere MV an, erkennen wir, was dieser Bewusstseinszustand in energetischer Hinsicht bedeutet: Die Kugeln und Fäden werden kleiner, dafür schärfer und leuchtend. Das weist darauf hin, dass wir bei der Konzentration tatsächlich unseren Bildausschnitt verkleinern und dafür intensivieren. Nestor spricht auch von der „Komprimierung der Bewusstseinsschichten“, wobei sich die Energie bzw. das Licht, das wir zur Wahrnehmung des gesamten Bildes brauchen, auf diesen kleineren Ausschnitt, d.h. auf kleinerem Raum verdichtet. Wer tiefer in
das Mysterium der Leuchtstruktur eintauchen möchte, dem rät
Nestor, bei der Meditation mit offenen Augen die Konzentration stets bis
zum Aufleuchten der MV zu entfalten. Denn die Seher verstehen die Konzentration
– und ihr Gegenpol, die Entspannung – als Wege, die Fixierung
unseres Selbstes auf einer bestimmten Bewusstseinsschicht zu lösen
und somit durch die Bewusstseinsschichten bzw. –zustände hindurch
beweglich zu sein. Die Konzentration ist der willentliche Sehakt,
der allerdings nur Bewegungen innerhalb einer Schicht ermöglicht.
Begleitet durch den Aufbau der inneren Energie führt die Konzentration
aber zur ekstatischen Entspannung, dem unwillkürlichen und intuitiven
Sehakt, bei dem wir die Schichten des Bewusstseins durchdringen und zu
unserer Quelle und Ursprung fliegen. Literatur/Links:
Tipps aus dem Internet sowie Erfahrungen, Einsichten und Umgangsformen von Leserinnen und Lesern mit entoptischen Phänomenen.
Shanes Emmental-Bild mit MV-Brücke und –Kugeln. (Quelle)
Shane liess sich von Nestors Lehre inspirieren und hat das Sehen seiner
eigenen Kugeln und Fäden seitdem als ein Mittel der Bewusstseinsentwicklung
praktiziert. Für das Sehen hat er auch mehrmals energetisch
günstige Plätze im Emmental aufgesucht. Mit seinen
Berichten und Darstellungen auf lichtpunkte.ch lässt er uns nun an
seinen Erfahrungen teilhaben und gibt auch gleich Gelegenheit für
die Übung des „Doppelns“. Die Webseite ist noch im Aufbau
– aber wir dürfen auf die weitere Entwicklung gespannt sein! Literatur/Links:
Kunstwerke aus verschiedenen Kulturen und Zeiten, die entoptische Phänomene zeigen oder durch sie inspiriert sein könnten.
Surmeets Skizze einer entoptischen Erscheinung, die später „The Blue Dragonfly“ wurde.
„The Blue Dragonfly“ ist ein Bild der Serie „Mystique Dialogue“. Tatsächlich ist für Surmeet die Malerei ein Weg, mit dem Mystischen, aber auch mit ihrem inneren Selbst und ihrem Unbewussten in den Dialog zu treten und die tiefere Bedeutung eines aktuellen Werkes zu erfahren. Dies ist der letzte Schritt ihrer kreativen Arbeit, der manchmal erst Tage, Wochen oder Monate später vollzogen werden kann, wenn überhaupt.
The Blue Dragonfly, 2010. Öl auf Leinwand, 24x24“
Im Fall von „The Blue Dragonfly“ erinnerte sich Surmeet an eine berührende Begegnung mit einer blauen Libelle (engl. dragonfly) in einem Garten. Von diesen Erfahrungen aus forschte sie weiter und stiess auf die spirituelle Bedeutung der Libelle in einer Geschichte der amerikanischen Zuni-Indianer, welche sie hier mit uns teilt: „Es
lebte einmal in einem Tümpel unter einer Wasserlilie ein kleiner
Wasserkäfer. Gemeinsam mit seiner Sippe lebte er zufrieden und ungestört.
Nur hin und wieder verbreitete sich Trauer, wenn einer der Käfer
dem Stängel der Lilie nach oben kletterte und auf Nimmerwiedersehen
verschwand. Eines Tages verspürte auch der kleine Wasserkäfer
den Drang, dem Stamm der Lilie emporzuklettern, schwor sich jedoch, zurückkommen
um den anderen mitzuteilen, was sich dort oben befindet. Als er oben ankam,
fiel er in einen tiefen Schlaf. Als er erwachte, hatte er sich in eine
wunderschöne Libelle verwandelt, und fliegend entdeckte er die Schönheit
einer grossen neuen Welt. In seinem Staunen und seiner Freude erinnerte
er sich an seinen Vorsatz. Er flog zur Lilie zurück und wollte seinen
Freunden sagen, dass er nicht tot sei, sondern lebendiger als je zuvor.
Doch sein neuer Körper konnte nicht mehr ins Wasser eintauchen. Er
verstand, dass es für ihn kein Zurück gab, und dass auch sie
erfahren würden, was er jetzt wusste. So streckte er seine Flügel
aus und flog freudig seinem neuen Leben entgegen!“ Literatur/Links:
Neuigkeiten aus Medizin und Kulturwissenschaft zum Thema Mouches volantes und entoptische Phänomene.
Seit 15 Jahren erhält die Forschung über psychedelische Substanzen wieder Auftrieb, nachdem sie aus politischen und gesellschaftlichen Gründen während rund 40 Jahren brachlag. Auch diese Studie aus Ungarn knüpft an ein Thema an, das die Forschung vorwiegend in den 1960er Jahren beschäftigte: die Auswirkung psychedelischer Substanzen auf die menschliche Kreativität. Im Gegensatz zu diesen früheren Studien wenden die Autoren hier einerseits moderne wissenschaftliche Forschungsmethoden zur psychometrischen Erfassung der Kreativität an. Andererseits kombinieren sie die Kreativitätsforschung mit der archäologisch-ethnografischen Forschung, die entoptische Phänomene als Inspirationsquelle der visuellen Kunst prähistorischer oder moderner Stammesgesellschaften vorschlägt. Die Autoren wollen also herausfinden, wie sich die menschliche Kreativität durch den Einsatz von Psychedelika verändert, und welche Rolle entoptische Phänomene bei diesem kreativen Ausdruck spielen. Hierzu wurden
40 Individuen mit psychedelischer Erfahrung einem Kreativitätstest
(Torrance Tests of Creative Thinking, TTCT) unterzogen, und zwar vor und
nach der Teilnahme an einer zweiwöchigen Ayahuasca-Zeremonie (mit
mehrmaliger Verabreichung des Getränks) in Brasilien. Eine Kontrollgruppe
von 21 Personen ohne psychedelische Erfahrung machte den Test ebenfalls
im Abstand von zwei Wochen, ohne an der Zeremonie teilzunehmen. Der
Kreativitätstest bestand aus zwei visuellen Aufgaben: Die
Teilnehmer sollten ausgehend von 35 Kreisen in acht Minuten so viele Zeichnungen
wie möglich zeichnen, dann während zehn Minuten zehn vorgegebene
abstrakte Formen vervollständigen. Die Resultate wurden von zwei
unabhängigen Betrachtern bewertet und nach einer standardisierten
Punkteverteilung ausgewertet, und zwar in Bezug auf drei Aspekte der Kreativität,
nämlich „Gewandtheit“, „Flexibilität“
und „Originalität“. Dabei wurde auf das Vorkommen von
sechs oft genannten Typen von entoptischen Phänomenen geachtet, nämlich
Gitternetze, parallele Linien, Punkte oder kleine Flecken, Zickzack- oder
gewallte Linien, ineinander geschachtelte Kurven, und gewundene Linien
oder Spiralen.
Sechs Typen entoptischer Phänomene. Nach: Lewis-Williams und Dowson (1988)
Die Resultate der Studie zeigen, dass die wiederholte Ayahuasca-Einnahme keinen Einfluss auf die Gewandtheit und die Flexibilität hat, doch sie erhöht signifikant die Zahl der originellen Lösungen. Ausserdem zeichneten die Ayahuasca-Teilnehmer deutlich mehr entoptische Formen nach der Zeremonie als vorher, und auch deutlich mehr als die Kontrollgruppe. Klar wurde aber auch, dass die erfahrenen Psychedeliker im Gegensatz zu den unerfahrenen bereits vor der Ayahuasca-Zeremonie eine deutlich höhere Neigung zum Ausdruck entoptischer Formen hatten.
Aus wissenschaftlicher
Sicht ist die Aussagekraft der Studie begrenzt, wie die Autoren teilweise
selber einräumen. Aus einer energetisch-ekstatischen Sicht jedoch
lässt sich die Studie als weitere Einsicht in die Wahrnehmung und
Interpretation entoptischer Phänomene auf der Grundlage bewusstseinsintensivierender
Praktiken verstehen. Die Resultate der Studie sprechen dafür,
dass solche Praktiken einen Langzeiteffekt auf die Sichtbarkeit entoptischer
Erscheinungen haben, bzw. auf die individuelle Sensibilität
für die Wahrnehmung solcher Erscheinungen. Dies wird durch den Umstand
ersichtlich, dass psychedelisch Erfahrene bereits im Vorfeld der Ayahuasca-Zeremonie
im Vergleich mit der weniger erfahrenen Kontrollgruppe eine vier- bis
fünfmal höhere Neigung für den Ausdruck entoptischer Formen
aufweisen. Dies bedeutet allerdings auch, dass entoptische Phänomene
nicht zwingend mit kreativen Fähigkeiten zusammenhängen müssen.
Denn im Gegensatz zur entoptischen Sensibilität scheinen die Faktoren
der Kreativität nur kurzfristig gesteigert. Daraus folgt eine neue
Erkenntnis: Die besondere Bedeutung, die die Schamanen, Seher und Künstler
unterschiedlicher Zeiten und Kulturen den entoptischen Erscheinung gegeben
haben, kommt womöglich nicht nur daher, dass diese Erscheinungen
in intensiveren Bewusstseinszuständen gesehen werden, sondern auch,
dass sie die Individuen auch längerfristig in ihrem Ausdruck prägen,
unabhängig von der Form und Qualität dieses Ausdrucks. Literatur/Links:
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