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Mouches
volantes und Meditation mit offenen Augen
Das Phänomen
der Mouches volantes wird in unserer Kultur vorwiegend im Einklang mit
der modernen medizinischen Sicht verstanden, wo es als „Glaskörpertrübung“
gilt. Aussereuropäische und frühere religiöse Traditionen
geben hingegen Hinweise darauf, dass Mouches volantes als spirituelles
oder kosmisches Phänomen gedeutet wurden. Ihre Bilder, Mythen und
Symbole zeigen immer wieder Strukturen, die auch für die Punkte und
Fäden in unserem Blickfeld typisch sind. Das Sehen von Mouches
volantes könnte somit eine Tiefe haben, die uns heute nicht mehr
bewusst ist. Im letzten Teil dieses dreiteiligen Artikels werden
mythische Faden- und Röhrenstrukturen vorgestellt, die durch Mouches-volantes-Fäden
inspiriert sein könnten. Der Hauptartikel
ist nicht frei zugänglich.
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Mouches volantes und ihre Bedeutung wurden je nach Zeit, Kultur und Persönlichkeit der Beobachterin oder des Beobachters verschieden interpretiert. Eine spirituell bedeutsame Ansicht über die Mouches volantes erfahren wir von Nestor dem Seher, bei dem ich gelernt habe und dessen Lehre ich im Buch „Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins“ festgehalten habe. In dieser Rubrik soll jeweils ein entsprechender Auszug aus dem Buch präsentiert und erklärt werden.
Aus: Mouches
Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins.
In diesem Zitat spricht der Denker, ein Seher-Freund von Nestor, über die Hierarchie in der Lehre der Seher. Wir hatten eine längere Diskussion zu diesem Punkt, denn ich wehrte mich instinktiv gegen die Vorstellung einer Ungleichheit unter Lebewesen und unter Menschen. Zwar leuchtete mir ein, dass irdische Lebewesen eben unterschiedliches Bewusstsein haben. Doch besagte die Lehre der Seher nicht auch, dass die gesamte Schöpfung aus einer einzigen Kugel stammt, dass also grundsätzlich alle und alles einen gemeinsamen, identischen Kern besitzt? Ich erfuhr, dass die Seher eine nuancierte Ansicht von „Hierarchie“ haben. Seher sehen, dass es ein Zentrum mit einer „Quelle“ genannten Kugel gibt, und dass sie sich in intensiven Bewusstseinszuständen diesem Zentrum nähern. Man kann also näher am Zentrum sein, oder auch weiter davon entfernt. Daraus lässt sich grundsätzlich eine Hierarchie konstruieren – wer näher an der Quelle ist, steht weiter „oben“ in der „Bewusstseinshierarchie“. Allerdings kann dies kaum auf irdische Verhältnisse übertragen werden. Denn jede und jeder sieht ihr/sein eigenes Muster in der Grundstruktur und die eigene Nähe zur Quelle – andere Leuchtkugeln könnten anderes Bewusstsein auf dem Weg zur Quelle sein, doch welche irdische Person dies ist, und wie nahe diese ihrer Quelle ist, sehen wir nicht. Es ist also nicht möglich, Menschen durch das Sehen der Leuchtstruktur in eine Hierarchie einzupassen. Und darum geht es den Sehern auch nicht. Die Bewusstseinshierarchie gründet zwar im Sehen, doch für das Sehen selbst ist sie nicht relevant. Sie dient den Sehern zur Beschreibung des Weges in der Leuchtstruktur und zur Veranschaulichung des ekstatischen Prinzips, und zur Selbsteinschätzung dessen, was man sieht. Für
mich ist es immer wieder spürbar, dass Seher ihrem Zentrum näher
sind als ich meinem. Sie verfügen über eine authentische
Kraft und Einsicht, die mich berührt und mich dazu bringt, ihre Lehren
weiterhin zu prüfen und an mir zu verwirklichen. Und die seherische
Bewusstseinshierarchie hat durchaus auch eine Botschaft für unsere
weltlichen Hierarchien: Wer mehr Energie in Form von Besitz und Geld hat,
als er oder sie tatsächlich braucht, kann nur durch das Abgeben dieser
Energie weiter aufsteigen. Literatur: Tausin, Floco: Mouches Volantes - Die Leuchtstruktur
des Bewusstseins, Bern 2010, (ISBN: 9783033021570).
Mouches-volantes-Leidende
diskutieren seit einiger Zeit ein neuer Ansatz für die Behandlung
von Glaskörpertrübungen: die Auflösung der fliegenden
Fliegen durch die Injektion von Substanzen in den Glaskörper.
Eine Studie vom August 2012 stellt die Anwendung für Glaskörpertrübungen
jedoch in Frage. Seit einigen Jahren werden in der Augenheilkunde klinische Studien durchgeführt, um Substanzen zu testen, die die Struktur des Glaskörpers und dessen Anhaftung an der Netzhaut verändern. Ziel ist es, durch die Verflüssigung des Glaskörpers und seine Abhebung von der Netzhaut ein Mittel zu finden, um Netzhauterkrankungen (z.B. diabetische Retinopathie oder Makula-Löcher) ohne chirurgischen Eingriff zu kurieren. In der Fachsprache wird dieser Vorgang als pharmakologische oder enzymatische Vitreolysis bezeichnet. Die neuste
Studie zu diesem Thema stammt aus Belgien und berichtet über die
Anwendung von Microplasmin bzw. Ocriplasmin. Ocriplasmin basiert
auf dem Enzym Plasmin und ist für die Auflösung von Proteinen
im Blutserum zuständig. In der Studie behandelte das Team um Dr.
Peter Stalmans von der ophthalmologischen Abteilung der Universität
Ziekenhuizen in Löwen 464 Augen von Patienten mit Ocriplasmin, sowie
188 Augen mit einem Placebo. Ziel war, herauszufinden, wie gut Ocriplasmin
dem erwarteten Behandlungserfolg – die Abhebung des Glaskörpers
von der Netzhaut und die Schliessung eines Makula-Loches – entsprechen
würde. Die Resultate nach 28 Tagen: eine Verringerung der Glaskörperanhaftung
(vitreomakulare Adhäsion) in rund 25% der Fälle; eine vollständige
Glaskörperabhebung in ca. 13% der Fälle; Schliessung von Makula-Löchern
in 40% der Fälle. Die Placebo-Vergleichswerte liegen alle deutlich
tiefer.
Ocriplasmin is delivered via an intravitreal injection. (Quelle)
Ocriplasmin wirkt zweifellos auf die Glaskörperstruktur. Dies könnte auch einen Einfluss auf die Glaskörpertrübungen haben – Mouches-volantes-Leidende hoffen, die Trübungen damit auflösen zu können. Doch die Studie von Stalmans zeigt, dass diese Hoffnung gegenwärtig kaum erfüllt wird. Denn Glaskörpertrübungen (vitreous floaters) werden unter den unerwünschten Nebenwirkungen als häufigste genannt: in rund 17% der mit Ocriplasmin behandelten Augen – und in 7,5% der mit dem Placebo behandelten Augen – entstanden solche Trübungen. Die gegenwärtige Anwendung von Ocriplasmin und ähnlichen Substanzen für die Behandlung von Glaskörpertrübungen besteht allenfalls in der Herbeiführung der Glaskörperabhebung von der Netzhaut. Denn ein abgehobener Glaskörper vermindert während der Vitrektomie die Gefahr von Netzhautschäden.
So weit, so gut.
Das Problem ist, dass diese Behandlungsmethode wie die Vitrektomie nicht
zwischen unterschiedlichen Mouches-volantes-Arten unterscheiden muss –
injizieren, auflösen, fertig. Es ist absehbar, dass auch
Leute, die Leuchtstruktur Mouches volantes sehen, mit Ocriplasmin oder
anderen, weiterentwickelten Enzymen und Substanzen behandelt werden. Wobei ich Leuchtstruktur Mouches volantes als Bewusstseinsphänomen
und nicht als Glaskörpertrübungen verstehe, denn es gibt klare
visuelle Unterschiede. Trotzdem stellt sich die Frage, ob die herbeigeführte
Verflüssigung des Glaskörpers auch die Wahrnehmung der Mouches
volantes verändert. Wie bei der Vitrektomie könnte es auch hier
sein, dass die Veränderung im Glaskörper die Fähigkeit
zur Lichtaufnahme durch das Auge dahingehend verändert, dass die
Leuchtstruktur anders – oder kaum noch – gesehen wird. Dafür
könnten dann Glaskörpertrübungen als Nebeneffekt entstehen.
Für Betroffene mag das eine Lösung, vielleicht aber auch nur
eine Verlagerung des Problems sein. Doch Floater-only-Injektionen, wenn
sie denn kommen, werden im besten Fall als Psychotherapie funktionieren
– wenn auch eine weniger grobschlächtige als die Vitrektomie.
Doch aus spiritueller Sicht sind sie eine weitere vergebene Chance, den
Blick nach Innen zu wenden und sich mit dem inneren Licht zu verbinden. Literatur:
Die Rubrik
"Bilder des Quartals" stellt realistische, künstlerische
und/oder spirituelle/religiöse Darstellungen aus verschiedenen Kulturen
und Zeiten vor, die entoptische Phänomene zeigen oder durch sie inspiriert
sein könnten: „Fleck“
von Conny
„Fleck“ von Conny.
Was ist dieser Fleck? Wenn Mouches volantes plötzlich über Nacht auftauchen dann raten Augenärzte üblicherweise, die Sache abklären zu lassen. Denn es besteht der Verdacht auf einen Netzhautriss. Blut, das von der Netzhaut in den Glaskörper einfliesst, kann dann als dunkle Wolke, dunkler Fleck oder „Russregen“ gesehen werden. Connys Fleck jedoch ist keine ungeformte Blutmasse, sondern scheint eine Zusammenballung von Punkten und Fäden zu sein – ganz so wie sie für die Leuchtstruktur Mouches volantes typisch sind. (Zum Vergleich von Leuchtstruktur Mouches volantes und Glaskörpertrübungen: Visuelle subjektive Phaenomene). Das Dunkle bedeutet in diesem Fall, dass diese Struktur noch nicht vollkommen durchleuchtet ist – durch Übungen der Bewusstseinsentwicklung und längere Konzentration darauf wird das Gebilde zunehmend aufleuchten. Interessant ist, dass schon jetzt ein leuchtender Faden mitten durch die unbeleuchtete Ansammlung von Kugeln zieht. Dieser erinnert an die „Brücke“, ein von den Sehern berichteter Verbindungsfaden zwischen der rechten und der linken Seite – gut möglich, dass sich die Brücke auf diese Weise zeigt. Bleibt die Frage: Können Leuchtstruktur Mouches volantes so einfach über
Nacht erscheinen und dann Jahre lang bleiben? Es gibt viele Berichte
von Menschen, denen genau dies widerfahren ist, und die ebenfalls Leuchtstruktur
Mouches volantes und keine Glaskörpertrübungen sehen. Oft passieren
diese krassen visuellen Veränderungen in Zeiten von grossem Stress,
Depression und generell bei einschneidenden Erfahrungen. Sie gehen also
einher mit Veränderungen des psychophysischen bzw. energetischen
Systems. Wo sich das Bewusstsein regt, verändert sich auch die visuelle
Wahrnehmung.
„Lichtfunken“
von Jonathan Dilas
„Funken“ von Jonathan Dilas.
Worum handelt es sich? In der Physiologie sind das verschiedene Phänomene: Was im Dunkeln an hellen Pünktchen gesehen wird, gilt als „Eigenrauschen“ oder „Eigengrau“ und wird durch neuronale Vorgänge – Entladungen von Nervenzellen in der Netzhaut – erklärt. Die Funken am Himmel hingegen sind als „Sternchen“, „Korpuskel“ oder blue field entoptic phenomenon bekannt. Es seien weisse Blutkörperchen, die sich in den Netzhautkapillaren bewegen und insbesondere beim Blick gegen blaues Licht gut sichtbar werden. In intensiven psychophysischen Situationen können die Sternchen sehr klar, gross und leuchtend werden. Dilas jedoch spricht in all diesen Fällen von „Funken“ – „gemeine Lichtfunken“ oder „goldene Funken“, je nach Grösse und Intensität. Er verbindet somit diese Phänomene, die er selbst im Dunkeln und bei Tageslicht am Himmel sieht, auf eine intuitive Weise. Der Autor versteht diese Phänomene als erste Erscheinungen der Hellsichtigkeit. Sie können ein Zugang sein für jene, die das Hellsehen erlernen möchten. In einem Artikel über die Zirbeldrüse führt Dilas die Lichtfunken auf die Aktivität dieser bedeutenden Drüse in unserem Hirn zurück: Die Wahrnehmung der Lichtfunken deutet auf eine erwachende Aktivität der Zirbeldrüse hin. Durch die Stimulierung und Neubelebung dieser beim Menschen üblicherweise verkümmerten Drüse erweitert sich das Wahrnehmungsspektrum des Menschen. Dabei intensivieren sich diese Lichtfunken. Doch Dilas führt auch weiteres Hellsehen und Hellhören – etwa die Wahrnehmung von Seelen Verstorbener, von Geister, Engeln, Meister u.a., aber auch Klarträume – auf diesen Vorgang zurück. Jonathan Dilas
spricht den Lichtfunken somit eine ähnliche Bedeutung zu wie die
Emmental Seher und der österreichische Psychologe Wilhelm Reich:
Es handelt sich um eine feinstoffliche Energie, die ein erwachendes Bewusstsein
durch ein subtiles Wahrnehmungsorgan – sei es die „Zirbeldrüse“,
der „innere Sinn“ oder das „dritte Auge“ –
sehen kann. Unterschiede bestehen in der Bewertung und im Umgang mit dem
Phänomen: Für Reich waren diese Pünktchen die Lebensenergie
„Orgon“, die er in seinen Orgonakkumulatoren zu sammeln und
für die Heilung der Menschen einzusetzen versuchte; seine Anhänger
setzen sie heute auch als Meditationsobjekte ein. Für Nestor und
die Seher handelt es sich um den „dynamischen Aspekt“ der
Bewusstseinsstruktur; sie werden als begleitendes Phänomen wahrgenommen,
sind aber v.a. als Zugang zum „statischen Aspekt“ der Leuchtstruktur
– d.h. zu den Mouches volantes – von Interesse. Auch für
Dilas sind die abstrakten Lichter im Prozess der Bewusstseinsentwicklung
ein Zugang zu weiteren Wahrnehmungen – jedoch nicht abstraktere,
sondern bildlichere, konkretere Wahrnehmungen, die in der Esoterik und
Parapsychologie als Hellsehen, Hellhören, Telepathie u.a. bezeichnet
werden. Literatur:
Diese Bilder findet ihr z. T. auch in der Galerie sowie im Forum, wo sie zur Diskussion stehen. Ihr habt eigene Zeichnungen von Mouches volantes oder anderen entoptischen Phänomenen (Sternchen/Kreiselwellen, Nachbilder)? Oder ihr wisst von realistischen, künstlerischen und religiösen Darstellungen solcher Erscheinungen? Dann sendet mir das Bild oder gebt mir den Tipp, ich würde es gerne im Newsletter, in der Galerie oder auch im Forum veröffentlichen.
Eine vollständige Liste mit allen bisherigen Veröffentlichungen (Monografien, Sammelbände, Zeitschriften) findet ihr auf der Website. Diese neu veröffentlichten Artikel könnt ihr im deutschen oder englischen Mitgliederbereich herunterladen.
Shamash,
Ishtar and Igigi – Floater structures in ancient Mesopotamia Published:
The
Shining Sphere at the End of the Tunnel – Eye Floaters and
Near-Death Experiences Published:
Seit November 2012 ist das Buch „Mouches Volantes – Die Leuchtstruktur des Bewusstseins“ als eBuch erhältlich. Als Formate stehen pdf, epub und mobi zur Verfügung. Veröffentlicht wurde das Ebook über Smashwords.com. Direktbestellungen über den Leuchtstruktur Verlag sind ebenfalls möglich.
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