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Kopfzeile der Mouches Volantes News

"Ganzheitlich Sehen"
ISSN 1662-808X
2/2013 (Nr. 32)

Trennbild in den Mouches Volantes News

Einführung:

Mouches volantes Meditation mit offenen Augen

Dies sind die neusten Mitteilungen von „Ganzheitlich Sehen“, dem spirituellen Projekt des Autors und Bewusstseinsforschers Floco Tausin. Es widmet sich einem Phänomen, das Augenärzte als idiopathische oder harmlose"Mouches volantes" (frz. für fliegende Mücken, siehe Bilder) bezeichnen. Wir sehen sie als vereinzelte, bewegliche, transparente Punkte und Fäden in unserem Gesichtsfeld. „Ganzheitlich Sehen“ befasst sich mit Augenheilkunde, stellt ihre Erklärung aber in Frage und geht über sie hinaus. Denn durch Beobachtung und Meditation mit offenen Augen lässt sich ein Zusammenhang zwischen veränderten Bewusstseinszuständen und der Art der Erscheinung von Mouches volantes feststellen. Auch der Blick auf unterschiedliche Kulturen rückt Mouches volantes als Gegenstand der Kunst und Spiritualität ins Licht. Durch dieses „ganzheitliche Sehen“ geht Floco Tausin der Frage nach, ob Mouches volantes erste Erscheinungen einer leuchtenden Bewusstseinsstruktur sind, in welcher wir einen Weg zu unserem geistigen Ursprung zurücklegen – ein Weg, der durch Meditation mit offenen Augen aufleuchtet.

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Trennbild in den Mouches Volantes News

Inhalt der News


1) Hauptartikel: Kein Hauptartikel

2) Nestors Wissen über Mouches volantes: Der statische und der dynamische Effekt der Grundstruktur
3) Aus der Wissenschaft: : Eine psychologische Perspektive auf MV
4) Bilder des Quartals: „Schmerzlose Folter“ von Designidentity
5) In eigener Sache: Veröffentlichungen von Floco Tausin
6) Zu guter Letzt: Feedback des Quartals

 

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Hauptartikel


Kein Hauptartikel

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Nestors Wissen über Mouches volantes


Der statische und der dynamische Effekt der Grundstruktur

Mouches volantes und ihre Bedeutung wurden je nach Zeit, Kultur und Persönlichkeit der Beobachterin oder des Beobachters verschieden interpretiert. Eine spirituell bedeutsame Ansicht über die Mouches volantes erfahren wir von Nestor dem Seher, bei dem ich gelernt habe und dessen Lehre ich im Buch „Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins“ festgehalten habe. In dieser Rubrik soll jeweils ein entsprechender Auszug aus dem Buch präsentiert und erklärt werden.



»Den statischen Effekt des Sehens kennst du schon … Es sind die Kugeln und Fäden, also die Grundstruktur. Der dynamische Effekt tritt dagegen nur in extremen Situationen auf, wo die Intensität in dir sehr hoch ist, wo also die Menge der Energie im Verhältnis zu dem, was du aushalten kannst, aussergewöhnlich gross ist. Dann nehmen wir kleine leuchtende Kügelchen wahr, die sich schnell in alle Richtungen fortbewegen. Im Grunde ist dieser dynamische Effekt nichts anderes als Energie, welche die Bahnen der Grundstruktur erzeugt.«


Mouches Volantes - Die Leuchtstruktur des Bewusstseins.

Aus: Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins.
Leuchtstruktur Verlag, Bern 2010, S. 279. (Quelle)

 

Nestor spricht von zwei visuellen Effekten, die ein Seher oder eine Seherin der Leuchtstruktur sieht und unterscheidet: Der „statische Effekt“, d.h. die Leuchtstruktur selbst, und der „dynamische Effekt“, d.h. die Energie, die darin fliesst. Die Seher sagen damit, dass eine Beobachterin diese Grundstruktur nicht nur leuchten sehen kann, sondern das Leuchten auch als ein Fliessen erkennt – und zwar in der Form von leuchtenden Kügelchen, die sich in Bahnen fortbewegen.

Die Seher verbinden hier zwei subjektive visuelle Phänomene, die in der Physiologie nichts miteinander zu tun haben: Einerseits die MV, die als Glaskörpertrübung gelten; andererseits ein entoptisches Phänomen, das u.a. als „Sternchen“, „fliegende Korpuskel“ oder auf Englisch als blue field entoptic phenomenon bekannt ist. Dieser Sterncheneffekt kommt gemäss Physiologie durch weisse Blutkörperchen zustande, die in den Netzhautkapillaren fliessen und besonders beim Blick auf eine blaue Fläche gut sichtbar würden. Doch erst in körperlichen Extremsituationen und mit mangelhafter Durchblutung – etwa bei Schock, Schwindel und beginnender Ohnmacht – leuchten diese Sternchen auf und können für einige Zeit sehr deutlich wahrgenommen werden.

Für Nestor und die Seher sind diese Sternchen eine Begleiterscheinung bei intensiveren Bewusstseinszuständen und ein Anzeichen für die erhöhte Präsenz im Bild. In den kosmologischen Anschauungen der Seher, die auf ihrem Sehen gründen, haben die Sternchen ausserdem eine kreative Funktion: Sie erzeugen durch ihre Bewegung die Bahnen der Leuchtstruktur, deren Aspekte wir als MV sehen. In meinem eigenen Sehen kann ich das nur bedingt nachvollziehen. Denn die beweglichen Sternchen oder leuchtenden Kügelchen bewegen sich üblicherweise frei und nicht in sichtbaren Bahnen. Es gibt jedoch auch Ausnahmesituationen, in denen ich eine Art Bahn sehe, durch die mehrere Kügelchen hintereinander fliessen – was dem Bild von der fliessenden Energie, die die Grundstruktur erzeugt, eher entspricht. Die Sternchen haben für die Seher jedoch kaum praktische Bedeutung: Für die visuelle Bewusstseinsarbeit bevorzugen sie die MV. Denn die dynamischen Sternchen eignen sich für das konzentrative Sehen bzw. das „Festhalten des Bildes“ eher nicht.

Literatur:

 

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Aus der Wissenschaft:


Eine psychologische Perspektive auf MV

Eine psychologische Studie aus Italien betont die individuelle Erfahrung von MV – und schlägt auf dieser Grundlage Behandlungsansätze für Augenärzte vor.

Die Studie ist eine Zusammenarbeit einer Psychologin und zwei Augenärzten aus Padua. Zunächst wird Altbekanntes genannt: MV werden als degenerative Veränderungen im Glaskörper definiert, teils als Folge von Netzhautrissen. Sehr viele Menschen sehen MV, manche suchen medizinischen Rat, finden bei Augenärzten aber nicht immer eine Lösung. Augenärzte sind v.a. mit nicht-pathologischen MV-Patienten überfordert und verweisen sie an Spezialisten weiter. Dadurch verursachen sie hohe Gesundheitskosten.

Die Autoren machen geltend, dass sich MV durch eine ausschliesslich medizinische Sicht kaum verstehen lassen. Denn einerseits erfahren die Patienten ihre MV sehr unterschiedlich, andererseits entspricht diese Erfahrung nicht zwingend dem von den Ärzten festgestellten Zustand des Glaskörpers. So leiden manche Menschen, deren Glaskörper kaum getrübt ist, sehr unter ihren MV. Andere hingegen empfinden ihre MV nicht als Problem, auch wenn die Ärzte eine starke Trübung des Glaskörpers feststellen. Diese Beobachtung führt die Autoren zur Ansicht, dass bei der MV-Behandlung die psychischen Dispositionen der Patienten berücksichtigt werden müssen. Um Typen von MV-Leidenden festzustellen, wurden Patienten ausgewählt, die von ihren Augenärzten wegen unterschiedlichen Leiden in ein öffentliches Spital gesandt wurden. Insgesamt wurden elf Interviews mit Menschen im Alter von 44 bis 78 Jahren durchgeführt. Von diesen hatten sich einige bereits mit MV auseinandergesetzt, andere nicht – bei beiden Gruppen gab es solche, deren Glaskörper getrübt war, und jene, bei denen dies nicht der Fall war. In den Interviews wurde die Haltung dieser Patienten gegenüber Krankheiten und der Medizin allgemein, ihre generelle Lebenseinstellung sowie ihr Vertrauen in sich selbst oder in andere in Erfahrung gebracht.

Dabei wurde klar, dass MV von den meisten nicht als Krankheit oder Störung empfunden wurden, sondern als ein Ärgernis – und zwar immer dann, wenn die Patienten ihre Aufmerksamkeit auf die MV lenkten. Das aufmerksame Beobachten der MV braucht Zeit, weshalb MV v.a. in der Freizeit und in Phasen der Entspannung wahrgenommen werden. Die Patienten bringen MV teilweise mit Stress in Zusammenhang, doch MV werden nach – und nicht während – stressvollen Zeiten oder Ereignissen gesehen. Die MV werden von den Patienten unterschiedlich beschrieben: Manche sehen einzelne Punkte und Fäden, andere grosse Haufen. Die MV-Sehenden reagieren daher auch unterschiedlich: sie ignorieren oder akzeptieren ihre MV, oder sie suchen nach medizinischen oder alternativen Lösungen. Die Autoren halten folgende vier Typen von MV-Sehenden fest:

1) MV-Sehende ohne Trübungen und ohne Probleme
Diese MV-Sehenden weisen kaum nennenswerte Trübung auf, auch keine Abhebung des Glaskörpers. Sie haben generell einen selbstbewussten Umgang mit Krankheiten und verlassen sich v.a. auf sich selbst. Sie konsultieren ihre Augenärzte nur zur Abklärung – und geben sich mit dem Rat und der Erklärung der Ärzte zufrieden. MV sind für diese Menschen kein Problem. Im Gegenteil: MV können sogar eine Bewusstseinserweiterung sein, insofern MV diese Patienten dazu brachten, ihre eigene Rolle im Leben zu überdenken, ihren Alltag etwas anzupassen und bewusster mit sich selbst umzugehen.

2) MV-Sehende mit Trübungen, aber ohne Probleme
Diese MV-Sehenden haben einen stark getrübten und abgehobenen Glaskörper, teilweise in Zusammenhang mit ernsthaften Zuständen wie Netzhautriss oder Grüner Star. Diese Menschen tendieren jedoch dazu, MV nicht als Problem wahrzunehmen und sie zu ignorieren. Diese Menschen sind gewohnt, ihre Probleme selbst zu lösen und sich auf sich selbst zu stützen. Entsprechend suchen sie auch nicht nach Hilfe durch die Ärzte.

3) MV-Sehende ohne Trübungen, aber mit Problemen
Für diese MV-Sehenden sind MV ein grosses Problem, auch wenn die Ärzte keine korrespondierende Trübung und Abhebung des Glaskörpers feststellen können. Diese Patienten haben oft Angst, die MV würden einen Tumor anzeigen oder zur Blindheit führen. Entsprechend bringen sie den MV in ihrem Alltag grosse Aufmerksamkeit entgegen. Diese Menschen zeigen wenig Eigeninitiative, verlassen sich oft auf andere, so auch auf die Ärzte. Teils werden sie jedoch ärgerlich, wenn die Ärzte keine Lösung bieten können oder sind nicht bereit, die Erklärungen und Ratschläge der Ärzte anzunehmen.

4) MV-Sehende mit Trübungen und mit Problemen
Diese MV-Sehenden haben stark getrübte und abgehobene Glaskörper, teilweise in Verbindung mit ernsthaften Erkrankungen. Die MV stellen für diese Menschen ein Problem dar und bringen oft eine massive Beeinträchtigungen des Lebens mit sich, z.B. die Aufgabe von Beruf und Hobbys. Diese Menschen konsultieren oft mehrere Ärzte und suchen aktiv nach Lösungen, sowohl medizinischen wie alternativen – ein Ausdruck ihrer gewohnten Unabhängigkeit und Selbstständigkeit. Manche sind bereit für chirurgische Operationen, andere gründen Selbsthilfegruppen oder versuchen Selbsttherapien.

Die Augenärzte werden durch diese vier Typen von MV-Sehenden vor unterschiedlich grosse Herausforderungen gestellt. Sie stossen insbesondere bei MV-Leidenden ohne nennenswerte Trübungen oder andere Störungen an ihre Grenzen. Auf der Grundlage der Erkenntnis, dass die Unterschiede der MV-Erfahrung eher psychisch statt demografisch oder klinisch bedingt sind, schlagen die Autoren vier Behandlungsansätze vor: MV-Sehende ohne Trübungen und ohne Probleme mit MV können in ihrem Vertrauen in ihre Gesundheit und in ihrem guten und bedeutungsvollen Umgang bestärkt werden. Wenn Patienten hingegen ihre MV ignorieren, obwohl ihre Glaskörper getrübt sind, sollten Ärzte ihnen eine aufmerksame, erforschende Haltung nahelegen, damit sie beobachten und Anzeichen einer Verschlimmerung erkennen können. MV-Sehende ohne nennenswerte Trübungen, die jedoch ihre MV als grosses Problem verstehen, werden von den Autoren aus psychologischer Sicht verstanden: MV seien für diese Menschen eine Gelegenheit, bestimmte für sie fragwürdig gewordene Lebensumstände zu verändern, was allerdings mit dem Verlust von liebgewonnenen Ansichten oder Beziehungen einher geht; der dadurch entstandene Ärger wird auf die MV und auf die Ärzte, die nicht helfen können, projiziert. Diese Patienten sollten weder in ihrem Leiden bestätigt, noch in ihrer Suche nach medizinischen Lösungen unterstützt werden, da dies die Feindseligkeit eher verstärken würde; auch sollte den Patienten nicht widersprochen werden, da dies zu Konflikten führe. Als Lösungen werden Placebos oder alternative Therapien wie Biofeedback, Entspannung, Musiktherapie oder psychologische Unterstützung vorgeschlagen, um die Aufmerksamkeit von den MV auf das Leben der MV-Sehenden zu verlagern. Denjenigen Patienten schliesslich, die ihre MV als sehr einschränkend empfinden und deren Glaskörper entsprechend getrübt sind, können die Ärzte eine Erklärung und Hilfe in der Form von Chirurgie anbieten.

 

Insgesamt wurden elf Interviews mit Menschen im Alter von 44 bis 78 Jahren durchgeführt.

Insgesamt wurden elf Interviews mit Menschen im Alter von 44 bis 78 Jahren durchgeführt. (Quelle)

 

Kommentar von Floco
Psychologische Studien über MV sind selten. Leider, denn sie könnten innerhalb der Wissenschaft ein willkommenes Gegengewicht zu den vorherrschenden klinischen Studien bilden. Die vorliegende Untersuchung ist eine logische Konsequenz aus der Erfahrung, dass eine ausschliessliche objektive medizinische Betrachtung den MV-Leidenden oft nicht helfen kann. Die Autoren konzentrieren sich folgerichtig auf die subjektive Wahrnehmung der MV-Sehenden. Dabei verfolgen sie einen konstruktivistischen Ansatz. D.h. je nachdem, wie wir unsere Welt und uns selbst verstehen, erfahren wir unsere MV auch unterschiedlich. Damit wird der Psyche bzw. dem Bewusstsein eine zentrale Rolle beim Sehen der MV zugestanden, was gegenüber den objektivistischen und klinischen Studien über MV fortschrittlich erscheint und auch mit dem Wissen der Seher übereinstimmt. Aus der Sicht der Seher stösst der konstruktive-subjektive Ansatz der Studie jedoch schnell an seine Grenzen: Die Autoren versäumen es, ihre Vorgehensweise auch auf das medizinische Konzept von MV anzuwenden. Es sind eben nicht nur die Patienten, die ihre MV-Erfahrungen konstruieren; auch die Physiologen und Augenärzte tun dies, und zwar seit Hunderten von Jahren. Entsprechend gibt es in der Medizingeschichte der MV zahlreiche Erklärungen über die Ursache und Lokalität dieser fliegenden Punkte und Fäden. Heute werden MV als Glaskörpertrübungen verstanden, doch der Begriff ist nach wie vor unklar, da er mehrere Arten von nicht-pathologischen wie pathologischen Trübungen umfasst. Diesem Umstand wird die Studie nicht gerecht: Nicht nur wirft sie alle MV-Arten in denselben Topf, sondern pathologisiert selbst die nicht-pathologischen MVs, indem sie alle MVs als „Störung“ oder „Krankheit“ bezeichnet, selbst wenn die meisten Ärzte und Patienten sie nicht als solche verstehen. Die Studie wirkt in dieser Hinsicht konservativ, denn sie lenkt die Aufmerksamkeit vom tatsächlichen Sehen der MV hin zum Erleben, Verständnis und der Reaktion der Patienten. Durch diese Pathologisierung und Psychologisierung der MV wird der Weg verbaut, alternative Ansätze im Umgang mit bestimmten, nicht-pathologischen MV zu berücksichtigen oder auch selbst zu entwickeln, also z.B. energetisch-ekstatische, künstlerische und spirituelle Interpretationen und Praktiken. Dass Menschen für solche Ansätze offen sind, zeigt etwa die individuelle Erklärung von MV durch einen der Interviewten: „Vielleicht haben sie mit der Weisheit des Alters zu tun.“

Literatur:

  • Cipolletta, Sabrina et al. (2012) : A Psychological Perspective of Eye Floaters. In: Qualitative Health Research 22, Nr. 11: 1547-1558

 



Bilder des Quartals


In dieser Ausgabe:
„Painless Torture“ von Andrej Piatkowski.

Die Rubrik "Bilder des Quartals" stellt realistische, künstlerische und/oder spirituelle/religiöse Darstellungen aus verschiedenen Kulturen und Zeiten vor, die entoptische Phänomene zeigen oder durch sie inspiriert sein könnten:

Dank der Digitalisierung der visuellen Medien und ihrer Verbreitung über Internet haben wir heute leichten Zugang zu zahlreichen Bildern und auch einigen Videos, die MV aus der subjektiven Perspektive darstellen. Eines dieser Videos ist Eye–Floaters. painless torture. Es zeigt in weniger als einer Minute, wie MV aus der Sicht eines Betroffenen beim Spaziergang durch einen Park aussehen. Nämlich als kleine Punkte und Fäden auf einer entfernteren Schicht, und grosse Schlieren auf einer sehr nahen Schicht. Die Fäden sind leicht verschwommen, mehrheitlich halb-transparent bis schwarz und enthalten teilweise einzelne Kugeln. Zwei solcher Kugeln leuchten vor dunklem Hintergrund auf. Die Schlieren sind stark verschwommen und ebenfalls halb-transparent. Sowohl die Punkte und Fäden, wie auch die Schlieren bewegen sich mit den Augen- bzw. Kopfbewegungen des Spaziergängers mit. Während die Schlieren sich sehr dynamisch im Sinne der Veränderung ihrer Konstellation bewegen, fliessen die weiter entfernten Punkte und Fäden ziemlich statisch und verändern ihre Konstellationen nicht.

 

Schmerzlose Folter? Mouches volantes. Videobild von Andrej Piatkowski.

Schmerzlose Folter? Mouches volantes.

 

Das Video stammt von Andrej Piatkowski, einem freischaffenden Künstler mit Spezialisierung auf dreidimensionale medizinische Animationen, Illustrationen und interaktiven Werken. Herr Piatkowski erklärte auf Anfrage, er habe dieses Video ohne Auftraggeber und auf der Grundlage von eigenen Beobachtungen angefertigt. Das Ziel war es, Betroffenen etwas an die Hand zu geben, um Augenärzten ihr Leid besser erklären zu können. Piatkowskis Punkte und Fäden könnten tatsächlich den Leuchtstruktur MV der Seher entsprechen. Allerdings weisen die MV in der Beschreibung der Seher und in meiner eigenen Beobachtung einiges mehr an Dynamik, Schärfe und Licht auf. Diese „helle“ Seite der MV geht nach meiner Erfahrung mit einem meditativen Sehen und einem tieferen und ganzheitlichen Verständnis der MV einher. Piatkowski hingegen stellt die „dunkle“, bzw. noch nicht leuchtende Seite der MV dar. Um das Leid besser verständlich zu machen, das die dunklen MV in manchen Menschen hervorrufen, betitelt Piatkowski die Punkte und Fäden als „Schmerzlose Folter“ und unterstreicht dies mit morbiden Klängen, die die bedrückende Stimmung perfekt inszenieren.

Es sind die Menschen, die entscheiden, ob und wie sehr diese Darstellung von MV für sie zutrifft. Wenn dieses Video dazu beiträgt, unterschiedliche Sichtweisen auf MV zu eröffnen und die Betrachtenden ermutigt, ihre eigenen Punkte und Fäden genauer zu beobachten und ggf. eigene Umgangsweisen damit zu entwickeln, dann wirkt es bewusstseinserweiternd und Bild erhellend und befreiend. Wenn es jedoch die MV-Leidenden in ihrem Selbstmitleid und Trübsal bestätigt und die Augenärzte eher dazu bringt, Vitrektomien durchzuführen, dann verstärkt es die psychische wie medizinische Verdunkelung eines visuellen Phänomens, das mit Konzentration und Ekstase zum Leuchten gebracht werden kann.

Links und Literatur:

  • Designidentity (2011): Eye Floaters – painless torture. youtube.com (12.3.13)
  • Andrej Piatkowski – Freelancer 3D medical animation & illustration. designidentity.de (13.08.19)
  • Tausin, Floco (2012): Mouches volantes und andere subjektive visuelle Phänomene (illustriertes Diagramm). mouches-volantes.com (29.11.12)
  • Mouches-volantes-Galerie: mouches-volantes.com (30.5.13)


Diese Bilder findet ihr z. T. auch in der Galerie sowie im Forum, wo sie zur Diskussion stehen. Ihr habt eigene Zeichnungen von Mouches volantes oder anderen entoptischen Phänomenen (Sternchen/Kreiselwellen, Nachbilder)? Oder ihr wisst von realistischen, künstlerischen und religiösen Darstellungen solcher Erscheinungen? Dann sendet mir das Bild oder gebt mir den Tipp, ich würde es gerne im Newsletter, in der Galerie oder auch im Forum veröffentlichen.

 

 

 

In eigener Sache


Veröffentlichungen von Floco Tausin


Veröffentlichungen von Floco Tausin

Eine vollständige Liste mit allen bisherigen Veröffentlichungen (Monografien, Sammelbände, Zeitschriften) findet ihr auf der Website. Diese neu veröffentlichten Artikel könnt ihr im deutschen oder englischen Mitgliederbereich herunterladen.

 

Mouches volantes – die nahe (f)liegendste Sache der Welt
Eine kurze Präsentation der spirituellen Dimension von Mouches volantes.

Veröffentlicht in:
- Ganesha Expo (Begleitheft zur Ausstellung in Bad Krozingen, 20.-21. April 2013). issuu.com (5.6.13)

 

Die Leuchtkugel am Ende des Tunnels – Mouches volantes und Nahtoderfahrung
Menschen, die klinisch tot waren und wiederbelebt werden konnten, berichten oft von aussergewöhnlichen und tiefgreifenden Erfahrungen im Zustand der Todesnähe – Erfahrungen, die wissenschaftliches und religiöses Denken gleichermassen herausfordern. Einige Elemente von Nahtoderfahrungen weisen Ähnlichkeiten mit der alltäglichen Wahrnehmung von Mouches volantes auf. Die These dieses Artikels ist es, dass wir in den Mouches volantes und anderen entoptischen Erscheinungen Bewusstseinsphänomene haben, deren Existenz sich in Nahtodzuständen – und möglicherweise über den Tod hinaus – in intensiverer Form fortsetzt.

Veröffentlicht in:
- XUN Magazin 28 (Mai 2012) xun-online.de

 



Zu guter Letzt


Feedback des Quartals

„Dein Buch las ich mit großer Begeisterung und war ständig gespannt auf das nächste Kapitel. Ich bewunderte Deine Ehrlichkeit, mit der Du vermeintliche Schwächen beschriebst.“

– Günter

„Das taugt nichts.“

– H.G.E.


Danke, H.G.E, Günter und alle anderen Leserinnen und Leser, die ihr eure Gefühle und Sichtweisen mit mir teilt. Smile

Floco Tausin

 

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