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Mouches
volantes: Meditation mit offenen Augen
Liebe Leserinnen,
liebe Leser Die bisherigen
Hauptartikel sind nicht frei zugänglich.
Mein Mentor, Nestor der Seher, über das Sehen der Leuchtstruktur und die damit verbundene spirituelle Praxis.
Aus: Mouches
Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins.
Die Seher sagen, dass unser Bewusstsein unablässig die Welt der Gedanken, Gefühle und Materie erschafft. Die Grundlage für diese Aussage ist das Sehen der Leuchtstruktur in intensiven Bewusstseinszuständen. Nestor erklärt im genannten Zitat einen Aspekt dieses Sehens: Das Bewusstseinslicht stammt aus einer Quelle im Zentrum unserer Leuchtstruktur. Es spaltet sich zunehmend auf, fliesst an manchen Stellen und verdichtet sich an anderen. Auf diese Weise erzeugt dieses Licht die Leuchtstruktur. Deshalb erscheint die Struktur zusammenhängender und mit klarerem Gegensatz zwischen Licht und Materie, je näher der/die SeherIn ihrer Quelle ist. Mit zunehmender Entfernung zu ihrer Quelle sieht der/die SeherIn ihre Leuchtstruktur verzweigter und als ein Flechtwerk von Licht und Schatten. Mit noch weiterer Entfernung vervielfältigt sich die Qualität dieser Struktur, bis wir sie nicht mehr mit unserem inneren Sinn wahrnehmen können, sondern sie durch andere Kanäle, etwa als Gedanken, Gefühle und Sinnesreize – letztlich also als kleine Welt – wahrnehmen. Durch ihr Sehen
entwickelten die Seher ein Weltbild, das sich einerseits mit jenen Schöpfungsvorstellungen
vereinbaren lässt, die eine anhaltende Erzeugung von Welt aus einem
einzigen Prinzip heraus betonen. Andererseits bestärkt das Sehen
der Seher die Idee, dass der gesamte Kosmos – von der Quelle bis
zur unendlichen Vielfalt – sich zu jeder Zeit in unserem Blickfeld
befindet. Es ist eine Frage des Bewusstseins und damit einhergehend des
Energieflusses und der Nähe zur eigenen Quelle, die bestimmt, in
welcher Klarheit, Direktheit und Einfachheit wir die Erschaffung von der
Welt erkennen. Literatur/Links:
Tipps aus dem Internet sowie Erfahrungen, Einsichten und Umgangsformen von Leserinnen und Lesern mit entoptischen Phänomenen.
Buddhas in oder vor mehrringigen Kreisen sind ein verbreitetes Motiv in der tibetisch-buddhistischen Kunst. Heute fixieren wir uns eher auf den Buddha und verstehen die Kreise um seinen Körper oder Kopf als Glorienscheine (Aureola, Nimbus). Ursprünglich aber könnten diese durch optische und entoptische Erscheinungen inspiriert sein, welche die tibetischen Yogis und Schamanen in ihren veränderten Bewusstseinszuständen wahrgenommen haben. Demgegenüber sind die Buddhas eher als Visionen oder Visualisierungen zu deuten. Diese tibetischen Darstellungen können somit als eine Mischung aus mehreren subjektiven visuellen Erscheinungen verstanden werden, sowohl kulturabhängigen (visionären) wie kulturunabhängigen (optischen und entoptischen) (vgl. Tausin 2012b). Im obigen Zitat erklärt Manu jedoch, dass die Buddhas, die in der Thögal-Praxis und den bildlichen Darstellungen zu sehen sind, nicht nur einen rein kulturellen oder traditionellen, sondern ebenfalls einen optischen bzw. entoptischen Ursprung haben könnten.
Drei sich überschneidende Kreise. Quelle: Manu
So kann – mit etwas Fantasie – in den Überschneidungen von drei Kreisen das Bild eines sitzenden Buddha gesehen werden:
Buddha in den Überschneidungen. Quelle: FT
Interessante Idee. Ob sich aber im Sehen der dynamisch bewegenden MV-Kugeln und Regenbogenkreise tatsächlich eine solche Konstellation ergeben kann, die lange und deutlich genug erscheint, so dass in den abstrakten Formen Bildliches erkannt wird, liegt jenseits meiner Erfahrung und ist für mich unklar. Wie immer gibt es nur einen Weg, das herauszufinden: Sehen! -- Floco Literatur/Links:
Kunstwerke aus verschiedenen Kulturen und Zeiten, die entoptische Phänomene zeigen oder durch sie inspiriert sein könnten.
„Der Text im oberen Teil des Bildes: „Es vergingen Jahre, bis Dietmar merkte, dass die Punkte, die sich scheinbar auf seiner Netzhaut bewegten, wollten, dass er ihnen folgte.“ Unten: „Am Ziel angekommen, wurde ihm klar, dass er es nicht zum Abendbrot nach Hause schaffen würde.“
Was Quengelexemplar hier in Bild und Text gegossen hat, ist … ja, was eigentlich? Eine ultrakurze Erleuchtungsgeschichte? Eine ad-hoc-Transzendentalphilosophie? Eine Mouches-Volantes-Parodie? Die Unklarheit ist bei Quengelexemplar durchaus Programm, wie der Autor erklärt: „Dieses Blog weiss noch nicht, was es will. Vielleicht werden wir es irgendwann erfahren. Ich bin genauso gespannt wie ihr.“ Ein paar Hinweise kriegen wir dennoch: Quengelexemplar ist ein Blog, welches dem Leser als erstes erklärt, dass die Seele „eine dumme Pottsau“ sei, was sogleich mit einem „Alles über nichts“ abgeschmeckt wird. Mehr Zusammenhang? Nö. Der Autor verarbeitet persönliche alltägliche und mediale Eindrücke zu humorvollen Zeichnungen, die er jeweils mit einem Spruch abrundet, der thematisch irgendwie passt. Auch „Es
vergingen Jahre“ ist „irgendwie“ cool. Es greift Nestors
Lehre auf und setzt sie in verdichteter und humorvoller Weise in Szene.
Der obere Teil des Bildes ist meiner Webseite entnommen und zeigt MV-Punkte
und –Fäden sowie eine weisse Figur mit MV-Augen. Diese Figur
erscheint auf dem unteren Bild wieder, welches das „Ziel“
der Reise zeigt: ein Raum mit mehreren Bereichen, die aus unterschiedlich
farbigen Punkten bestehen, worin jeweils jubelnde Figuren „baden“
– „irgendwie“ eine Umsetzung des „Eingehens in
die Leuchtstruktur“, wie die Seher sie lehren. Schliesslich gibt
uns Quengelexemplar eine Tagesaufgabe mit, die „irgendwie“
passt: „herausfinden, welche Punkte zum Post gehören und welche
in Wahrheit Dreck auf deinem Monitor sind.“ Literatur/Links:
Neuigkeiten aus Medizin und Kulturwissenschaft zum Thema Mouches volantes und entoptische Phänomene.
Augenärzte wissen aus ihrem klinischen Alltag, dass Mouches volantes ein weit verbreitetes und meistens harmloses Phänomen sind. Bisher gab es jedoch keine Statistiken, die Aussagen über die Verbreitung von Mouches volantes in der Gesellschaft und jenseits des klinischen Umfelds machen. Ein US-amerikanisches Forscherteam ist dieser Frage nachgegangen. Als erstes werden zwei Arten von MV (vitreous floaters) aufgrund ihrer Ursachen unterschieden: MV durch 1) Einlagerungen von Fremdkörper durch Blutungen oder Entzündungen; und 2) degenerative molekulare Veränderungen der kollagenhaltigen Glaskörperfibrillen. Diese Unterscheidung ist für die Autoren jedoch nicht relevant, da das Erscheinungsbild beider Arten von MV als „Punkte, Schatten, Spinnenweben und gemischte Formen die im Gesichtsfeld zu schwimmen scheinen“ beschrieben wird. Heutige Behandlungsansätze seien konservativ („Vertröstung“), die meisten MV harmlos und ihre Ursachen weitgehend ungeklärt. Um Zahlen zur Verbreitung der MV in der Bevölkerung zu erhalten, haben die Autoren eine Umfrage lanciert, die als App per Android Smartphone heruntergeladen werden konnte. Darin machten die Teilnehmer Angaben zu ihrer Person und zur Gesundheit ihrer Augen. Sie beantworteten dann die Frage: „Haben Sie je Dinge bemerkt, die wie Flecken, schnörkelige Linien oder dunkle Punkte aussehen und in Ihrem Sehfeld herumschwimmen? Sie werden üblicherweise beim Blinzeln und gegen einen hellen Hintergrund wie dem Himmel oder ein heller weisse Computerbildschirm gesehen.“ Auf einer Skala von 1 bis 5 konnten die Teilnehmer schliesslich angeben, wie störend sie ihre Punkte und Fäden empfanden. 1098 Personen insbesondere aus den USA, Australien, Israel und Grossbritannien haben teilgenommen. 603 vollständige Antworten wurden ausgewertet. Explizit ausgeschlossen wurden Teilnehmer mit Krankheiten wie Diabetes und grünem Star, sowie mit Augenverletzungen und LASIK-Behandlungen. Die Umfrage ergab, dass 76% der Befragten MV sahen, wobei dieser Wert auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Alterskategorien, Geschlechter, Rasse und Augenfarbe stabil blieb. 33% der MV-Sehenden bezeichneten ihre MV als mässig bis heftig störend. Kurz- und Weitsichtige hatten ein ähnlich hohes Vorkommen von MV wie andere, empfanden ihre MV jedoch deutlich öfter mässig bis heftig störend.
Die Umfrage ergab, dass 76% der Befragten MV sahen und 33% der MV-Sehenden bezeichneten ihre MV als mässig bis heftig störend. Quelle: (Bild)
Kommentar von Floco 76% aller Menschen sehen MV. Diese Zahl ist nicht als absolut zu verstehen: Einerseits nahmen an der Umfrage nur bestimmte Gruppen von Menschen teil, insbesondere weisse junge Männer mit Smartphonezugang, die wohl mehrheitlich nach augenheilkundlichen Themen suchten. Wir erfahren wenig bis nichts über die Verbreitung von MV bei älteren Menschen, Kindern und Jugendlichen, Menschen ohne Smartphones, Menschen aus nicht-westlichen Gesellschaften – was insgesamt die Mehrheit der Erdbevölkerung darstellt. Andererseits ist davon auszugehen, dass auch in dieser Studie Leuchtstruktur MV mit tatsächlichen Glaskörpertrübungen vermischt werden. Die Autoren beschreiben MV als „Punkte, Schatten, Spinnenweben und gemischte Formen die im Gesichtsfeld zu schwimmen scheinen“, und die „beim Blinzeln und gegen einen hellen Hintergrund“ gesehen werden. Diese Beschreibung passt zumindest bei oberflächlicher Betrachtung gut auf die Leuchtstruktur MV, wodurch die Vermischung zu erklären ist (vgl. Tausin 2011). Ich gehe davon aus, dass ein Grossteil der 76% Leuchtstruktur MV sehen, insbesondere (aber nicht ausschliesslich) jene, die sich nicht oder kaum durch ihre MV gestört fühlen. Die Gruppe der Menschen, die sich durch ihre MV mässig bis heftig gestört fühlen, ist mit einem Drittel überraschend gross. Auch diese Zahl darf jedoch nicht überschätzt werden. Denn der grosse Anteil könnte auch damit erklärt werden, dass an der Umfrage insbesondere solche Menschen teilnahmen, die an der Gesundheit ihrer Augen interessiert sind. Diese weisen entsprechend grössere Sensibilitäten für visuelle Abweichungen von der Norm auf. 95% der Befragten
sind unter 50 Jahre alt und mit zunehmendem Alter konnte kein zusätzliches
Vorkommen von MV festgestellt werden. Damit kann zwar nichts über
MV in höherem Alter gesagt werden, und auch nicht über MV bei
Kinder und Jugendlichen, da Teilnehmer erst ab 18 Jahren zugelassen
waren. Aber die Behauptung, dass MV grösstenteils ein Altersphänomen
sind, sollte damit endlich vom Tisch sein. Zudem wird ein weiterer Mythos
entkräftigt, nämlich dass MV insbesondere bei Kurzsichtigkeit
vorkommt: Die Autoren konnten zeigen, dass Kurzsichtige ca. gleich
oft MV sehen wie Normalsichtige und Weitsichtige. Damit entfällt
auch die übliche Erklärung, dass MV mit der hinteren Glaskörperabhebung
assoziiert werden, die insbesondere bei Kurzsichtigen sehr früh einsetzt.
Kurzsichtige empfinden ihre MV zwar häufiger störend als Normalsichtige,
aber dasselbe gilt auch für Weitsichtige. Die verstärkte Sensibilität
von Kurz- und Weitsichtigen für MV hat daher vermutlich einen anderen
Grund als die Physiologie des Auges. Vielleicht verhält es sich einfach
so, dass Menschen mit einer Sehschwäche eher auf MV aufmerksam werden,
wenn die Nähe oder Weite der materiellen Welt verschwommen erscheint.
Und dass sie sich deshalb von ihren MV gestört fühlen, weil
sie sie intuitiv und unbewusst mit ihrer Sehschwäche assoziieren,
bzw. dem Unvermögen, die Materie in der Nähe oder Weite richtig
zu sehen. Literatur/Links: Tausin, Floco (2011): In-depth observations on eye floaters – a challenge to ophthalmology. In: Alternative Culture Magazine. alternativeculture.com (30.8.13)
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