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Die akuellen News von www.mouches-volantes.com
Menschen, die klinisch tot waren und wiederbelebt werden konnten, berichten oft von aussergewöhnlichen und tiefgreifenden Erfahrungen im Zustand der Todesnähe – Erfahrungen, die wissenschaftliches und religiöses Denken gleichermassen herausfordern. Einige Elemente von Nahtoderfahrungen weisen Ähnlichkeiten mit der alltäglichen Wahrnehmung von Mouches volantes auf. Die These dieses Artikels ist es, dass wir in den Mouches volantes und anderen entoptischen Erscheinungen Bewusstseinsphänomene haben, deren Existenz sich in Nahtodzuständen – und möglicherweise über den Tod hinaus – in intensiverer Form fortsetzt.
Der Hauptartikel
ist nicht frei zugänglich.
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Mouches volantes und ihre Bedeutung wurden je nach Zeit, Kultur und Persönlichkeit der Beobachterin oder des Beobachters verschieden interpretiert. Eine spirituell bedeutsame Ansicht über die Mouches volantes erfahren wir von Nestor dem Seher, bei dem ich gelernt habe und dessen Lehre ich im Buch „Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins“ festgehalten habe. In dieser Rubrik soll jeweils ein entsprechender Auszug aus dem Buch präsentiert und erklärt werden.
"Aus:
Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins.
In Nestors Verständnis
ist die Leuchtstruktur ebenfalls ein Resultat des schöpferischen
Bewusstseins. Es ist das, was Bewusstsein durch die erste Teilung erschafft:
Eine ursprüngliche Zweiheit oder Dualität aus „Licht“
und „Materie“, wobei Nestor „Licht“ als reines
Bewusstseinlicht, und „Materie“ als pure Materie versteht.
Bewusstsein erscheint somit als Ordnungsprinzip: es trennt Licht und Materie
und ordnet das eine hier und das andere dort an. Der einfachste visuelle
Ausdruck dieser ersten Zweiheit ist eine Leuchtkugel mit dunklem Kern
und helle Umkreis bzw. hellem Kern und dunklem Umkreis. Der Blick
auf die Kugeln und Fäden ist somit der Blick zurück in die Geschichte
von der Entstehung der „Welt“. Die Meditation über
Mouches volantes wird das Bewusstsein nach und nach in den Zustand dieser
ursprünglichen Dualität und der damit verbundenen Intensität
bringen. Ist das Bewusstsein von dieser Dualität erfüllt, ergibt
sich vielleicht auch die Möglichkeit, Licht und Materie zu vereinen.
Dies ist jedenfalls, was die Seher wissen: Der Weg in der Leuchtstruktur
führt von der Vielheit über die Zweiheit zu dem Einen. Literatur:
Der
kanadische Blogger Chycho mag die Themen Politik, Umweltschutz, Mathematik
und psychedelische Drogen. Und er mag Experimente. In einem Blog von 2006
auf tribe.net liefert er dem Leser die Anleitung zur Erkundung von „Staubpartikel“
auf den Augen – um Zugang zu höheren Wahrheiten zu erhalten. Zunächst vergleicht der Autor den menschlichen Körper mit einer Maschine: beide lassen sich effektiver einsetzen, wenn man ihre Mechanik versteht. Diese etwas überholte Analogie wird glücklicherweise dort erweitert, wo es dem Autor um Erkenntnis nicht offensichtlicher Wahrheiten geht. Diese sollen durch den intensiven und optimierten Einsatz körperlicher Funktionen herbeigeführt werden. Denn: die Optimierung körperlicher Funktionen vergrössert den Erfahrungsraum bei der Interaktion mit dem Umfeld und überschwemmt den Verstand mit Informationen. In diesem Zusammenhang wird das Sehen als eine der wichtigsten menschlichen Fähigkeiten genannt. Der Autor betont dabei, dass unsere gewohnte visuelle Wahrnehmung der Welt nur das Resultat einer Filterung aller visueller Informationen ist, die durch die Augen an das Hirn übermittelt werden. Man erahnt die psychedelische Weisheit dahinter: Visuelle Konzentration auf normalerweise Weggefiltertes ergibt eine Reizüberflutung light und führt womöglich zu ausseralltäglicher Erkenntnis. Möge das Experiment beginnen! Neben „guter Sehkraft“, „Geduld“, „Freizeit“, „Tageslicht“ und „einen in Muster und Farbe gleichmässigen Hintergrund“, die Chycho als Erfordernisse listet, brauchen wir also ein Konzentrationsobjekt, das normalerweise weggefiltert wird. Dies sind die „floaters“, vom Autor als „Staubpartikel“ verstanden. Wir legen uns also auf den Rücken und suchen nach Staubpartikel, die sich auf die Augen legen. Es erscheinen dunkle Punkte, farblich irgendwo zwischen grau und schwarz. Diese sind zunächst verschwommen und rundlich. Es geht darum, sie ins Zentrum des Blickfeldes zu holen. Nach einer Weile soll der oder die Übende erkennen, dass die Punkte eine fadenähnliche Form haben, auf die nun konzentriert wird. Dann erkennen wir, dass die Bewegung dieser Fäden mit Augenbewegungen kontrolliert werden kann. Mit der Zeit schliesslich nimmt die Einbildungskraft überhand und man sieht bekannte Formen und Szenen in den Fäden.
How to Focus on a Dust Particle on Your Eyeball.
Die Bedeutung dieses Experiments sei individuell verschieden, schreibt Chycho. Er habe dadurch erkannt, dass unsere Augen wirklich nur „Fenster zur Welt“ sind. Wir sind nicht Körper, sondern wir steuern unseren Körper wie eine Maschine um durch Interaktion mit der Umwelt Informationen zu gewinnen. Die Übung gäbe hierzu das Gefühl des Losgelöstseins vom Körper und führe zu Fragen über unser Wesen und unsere Identität. Kommentar
von Floco
Die Rubrik "Bilder des Quartals" stellt realistische, künstlerische und/oder spirituelle/religiöse Darstellungen aus verschiedenen Kulturen und Zeiten vor, die entoptische Phänomene zeigen oder durch sie inspiriert sein könnten:
Fred Thomaselli (Quelle)
Fred Thomaselli (Quelle)
Links:
Hieronymus Bosch: Der Flug zum Himmel Menschen mit Nahtoderfahrung berichten nach ihrer Reanimation oft von einer Art Tunnel oder Röhre, auf die sie sich hinbewegt haben. Am Ende dieses Tunnels leuchtet ein helles Licht, das Liebe und Geborgenheit ausstrahlt und häufig ein Auftakt ist für die Erfahrung der Lebensrückblende oder für einen Ort des Lichts. In der heutigen Nahtod-Forschung ist die Tunnelerfahrung ein umstrittenes Element, seitdem festgestellt wurde, dass es nicht in allen Fällen vorkommt, in den Berichten aussereuropäischer und antiker Kulturen sogar fast völlig fehlt. Ob der Tunnel nun ein definierendes Element von Nahtoderfahrungen ist, wird uns auch der niederländische Maler Hieronymus Bosch (ca. 1450-1516) nicht beantworten. Mit seinem berühmten, und im Zusammenhang mit Todesnähe-Erfahrungen oft gezeigten Bild „Der Flug zum Himmel“ versichert er aber, dass die Vorstellung eines röhrenartigen Durchgangs ins Jenseits keine postmoderne Erfindung ist.
Hieronymus Bosch: Der Flug zum Himmel (1500-1504), Öl auf Holz, 87x40 cm
Die durch die Bibel und Heiligenlegenden inspirierten Altarwerke von Bosch, zu denen „Der Flug zum Himmel“ gehört, sind oft schwer zu deutende Bilder mit präzis gemalten Darstellungen, reich an Moral und Symbolik. Manche sehen darin die pessimistische und von Zukunftsängsten geprägte Haltung vieler Menschen kurz vor der Reformation. „Der Flug zum Himmel“ mag Ausdruck einer in solchen Situationen natürlichen Vergewisserung sein. Die Vergewisserung, dass obwohl Fürsten und Kardinäle zuweilen groteske Schauspiele auf Erden liefern, obwohl Krieg und Pest in Europa wüten und die Osmanen immer näher rücken, obwohl kirchliche Lehren und Mythen allmählich durch Entdecker und Wissenschaftler herausgefordert werden, und obwohl Bürokratie und frühe Formen von Industrialismus und Kapitalismus das soziale Gefüge aufmischten – die kosmische Ordnung war unanfechtbar und blieb intakt. Was für einen jeden bedeutete: Nach dem Tod ging’s entweder nach oben ins Licht oder nach unten in die Dunkelheit. Mit dem „Flug zum Himmel“ thematisiert Bosch den Aufstieg der Gerechten, bzw. ihrer Seelen, die nach dem körperlichen Ableben von Engel zum Ort ewiger Ruhe und Klarheit gebracht werden. Die Szene wirkt ruhig, klar und zeitlos, frei von aller Kryptik, Symbolik oder Spott. Dafür integriert Bosch etwas für seine Werke Seltenes: Gegenstandslosigkeit. Der Maler, der sonst keine Scheu vor der konkreten Darstellung fantastischer, himmlischer und höllischer Landschaften hatte, deutet das Paradies hier als Licht am Ende eines röhrenartigen Durchgangs an. Woher Bosch seine Inspiration für diese Röhre nahm, soll hier offen bleiben. Interessant ist jedoch ein Detail, das zum Thema dieses Newsletters überleitet: Der Tunnel ist in mehrere Segmente unterteilt. Dies entspricht vielen modernen Todesnähe-Berichten, wobei die Segmente bzw. Wände oft als Kugeln („kugelig“, „rund“ etc.) erfahren werden. Kugeln in einem Tunnel – dieses Bild erinnert an die Vorstellung der Seher über die Wahrnehmung des „Nabels“, einer besonderen Kugel, die sich ebenfalls am Ende einer aus Kugeln bestehenden Röhre befinden soll. Vor diesem Hintergrund lässt sich Boschs Tunnel als malerischer Ausdruck einer subjektiven visuellen Röhre deuten, die in Augenblicken intensiver Bewusstseinszustände erkennbar wird – manche Mystiker und Schamanen berichten schon zu Lebzeiten von Lichtern und Röhren. Anderen wird diese Vision in Nahtodzuständen zuteil. Mit und ohne Engel. Mehr dazu im Hauptartikel dieses NL: „Die Leuchtkugel am Ende des Tunnels - Mouches volantes und Nahtoderfahrung“
Diese Bilder findet ihr z. T. auch in der Galerie sowie im Forum, wo sie zur Diskussion stehen. Ihr habt eigene Zeichnungen von Mouches volantes oder anderen entoptischen Phänomenen (Sternchen/Kreiselwellen, Nachbilder)? Oder ihr wisst von realistischen, künstlerischen und religiösen Darstellungen solcher Erscheinungen? Dann sendet mir das Bild oder gebt mir den Tipp, ich würde es gerne im Newsletter, in der Galerie oder auch im Forum veröffentlichen.
Eine vollständige Liste mit allen bisherigen Veröffentlichungen (Monografien, Sammelbände, Zeitschriften) findet ihr auf der Website. Diese neu veröffentlichten Artikel könnt ihr im deutschen oder englischen Mitgliederbereich herunterladen.
Im
Auge des Re. Mouches volantes Strukturen in der Symbolik des antiken
Ägyptens Veröffentlicht
in:
The
Eye Floater Phenomenon (between Science and Religion) Published:
Lichter
in der Anderswelt. Mouches volanets in der darstellenden Kunst moderner
Schamanen Veröffentlicht
in:
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