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Die akuellen News von www.mouches-volantes.com
Seit Jahrhunderten versuchen Gelehrte, eine Erklärung für die beweglichen Punkte und Fäden im Gesichtsfeld zu finden. Schon früh dachte man sich die Ursache im Auge und verstand das Phänomen als eine Störung oder Degeneration irgendwo zwischen Pupille und Netzhaut - heute gelten Mouches volantes als Trübung des Glaskörpers. Genaue Beobachtungen aber enthüllen geordnete Strukturen und lassen die Degenerationsthese fragwürdig erscheinen. Im Nervensystem des Sehens befinden sich ähnliche Strukturen – was zur Vermutung führt, dass die fliegenden Mücken dort ihren Ursprung haben. Der vierte Teil bildet den Abschluss der Serie.
Der Hauptartikel ist nicht frei zugänglich.
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Die Mouches volantes zum Leuchten bringen – so lehren die Seher als Teil des "Weges in der Leuchtstruktur". So lehren uns aber auch einfache Tricks, die von jedem auch ohne spirituelles Training angewendet werden können. Darauf macht uns der Leser Theo mit seinen Beobachtungen aufmerksam. Trick oder nicht Trick? Das ist hier die Frage.
Varianten eines MV-Fadens im Blick des Lesers Theo (hier nicht durch die Wimpern betrachtet). (Quelle)
Eine gute Beobachtung! Tatsächlich erscheinen MV-Kugeln und Fäden auf einen Schlag kleiner und leuchtender, wenn wir die Augen zukneifen und sie sozusagen durch die Wimpern betrachten. Hier zeigt sich, dass MV ein Phänomen sind, das nicht nur innere, sondern auch durch äussere Kraft-/Energieeinwirkung bzw. durch die Veränderung der Lichtverhältnisse beeinflusst werden können. Diese Eigenschaft der MV, d.h. ihre Beeinflussbarkeit durch äussere wie innere Faktoren, wirkt zuweilen befremdlich für manche Leser, die durchaus für spirituelle Fragen und Praktiken offen sind. Das Argument ist dann jeweils, dass MV kein spirituelles Phänomen sein können, eben gerade weil sie von äusserem Licht und von Augenbewegungen abhängen. Und dass die Physik hier ausreichen würde, um das Phänomen der MV zu erklären. Es scheint, dass ein "spirituelles Phänomen" in der Vorstellung dieser Leser etwas ist, das sich völlig von der äusseren materiellen Welt abhebt. Diese Argumentation riecht verdächtig nach altem Leib-Seele-Dualismus – und es ist nicht ohne Ironie, dass sie zuweilen von denselben Leuten vorgebracht wird, die diesen Dualismus in ihrer spirituellen Praxis eigentlich überwinden wollen. Wie gehen die Seher damit um? Nestor unterscheidet zwar ein im Sehen offensichtliches "Innen" und "Aussen", er spricht von der "äusseren Leinwand" und der "inneren Leinwand". Doch seine Lehre des Energieaustausches mit dem Bild überwindet diesen Unterschied zunehmend und lässt Raum für die spirituelle Interpretation dieses Vorgangs, auch im Hinblick auf die MV: Es sind sowohl innere wie äussere Impulse, die das Sehen der MV ermöglichen und beeinflussen (siehe Rubrik: Nestors Wissen über Mouches volantes, in dieser Ausgabe). Wenn Nestor jedoch vom "Licht in den MV" oder vom "Leuchten der Bewusstseinsstruktur" spricht, meint er Beobachtungen, die bei offenen Augen und ohne optische Hilfsmittel oder Tricks stattfinden. Einerseits werden MV bei längerer Beobachtung ebenfalls kleiner und leuchtender (konzentrierter). Für dieses konzentrative Licht ist mir die Augenheilkunde bis heute eine einheitliche und einleuchtende Erklärung schuldig geblieben (siehe die Ärzteumfrage in der Rubrik: Aus der Wissenschaft, in dieser Ausgabe). Andererseits meint Nestor eine für Nicht-Seher seltene und schwer zu sehende Lichtwahrnehmung, die in energieintensiven Bewusstseinszuständen erscheint und mit Ekstase sowie einer Vergrösserung des Bildes und der MV darin einhergeht. Beide Arten der Lichtwahrnehmung, die konzentrative wie die ekstatische, sprechen dafür, dass das Aussehen der MV eben auch durch innere, nicht nur durch äussere Faktoren verändert werden kann.
Herzlichen Dank, Theo, für deinen wertvollen Hinweis! Kennt ihr, liebe Leserinnen und Leser, ein grob- oder feinstoffliches Phänomen, das als Mouches volantes interpretiert werden könnte? Habt ihr alternative Vorschläge, was MV volantes eigentlich sind? Oder habt ihr spezielle Erfahrungen mit dem Sehen der MV, die ihr mit den anderen Lesern teilen möchtet? Dann sendet sie mir zu, ich bin sehr daran interessiert. E-Mail: floco.tausin (at) mouches-volantes.com
Floco Tausins Umfrage unter mehreren hundert Augenärztinnen und Augenärzten zum Thema "Grösse und Leuchtkraft der Mouches volantes" steht ganz im Zeichen des Mottos: "Keine Antwort ist auch eine Antwort" …
Blicken wir zurück:
Vor einigen Jahren hat eine Bekannte von mir eine nicht repräsentative
Umfrage unter deutschsprachigen Augenärzten durchgeführt siehe newsaugust2005.
Bei Frage 3 wollte sie damals wissen: "Warum verändern sich
Mouches volantes bei Konzentration darauf? Warum werden sie kleiner, schärfer
und leuchtend?"
Die zwei Arten von MV-Kugeln im Übergang von einem entspannten (links) zu einem konzentrierten (rechts) Zustand. (Quelle)
Von den 15 Ärztinnen und Arzte, die auf die Umfrage antworteten, nahmen 60% (9) keine Stellung zur Möglichkeit von einem Leuchten in den Mouches volantes; für 5 Befragte (33%) sind sie möglich, für 7% (1) dagegen unmöglich. Für die Erklärung des Leuchtens in den Mouches volantes gaben 2 (13%) an, dass Mouches volantes Licht streuen bzw. reflektieren könnten; für einen der Ärzte (7%) können nur kristalline Mouches volantes leuchten (z.B. eingelagertes Cholesterin), während ein anderer (7%) Lichtwahrnehmungen mit dem umgekehrten Nachbildeffekt erklärt: Der Schatten auf der Netzhaut erzeuge ein heller Fleck vor hellem Hintergrund. Interessant ist weiterhin, dass einige der Ärzte (26%, (4)) psychische Bedingungen wie z.B. das fokussierte Beobachten der Mouches volantes (Konzentration), Meditation oder Autosuggestion angaben, die zu einem veränderten Bewusstseinszustand und damit zu optischen Illusionen wie Lichtwahrnehmungen führen können. Da diese Antworten weder repräsentativ noch eindeutig sind, wollte ich es nochmals genau wissen. Ich habe Mitte Juli an mehrere hundert Augenärztinnen und -ärzte folgende Fragen gesendet: "… Ich wende mich an Sie, um mir folgende 3 Beobachtungen zum Thema "Grösse und Leuchtkraft der MV" auf der Basis des heutigen augenheilkundlichen/physikalischen Wissens zu erklären:
2) Ich betrachte die MV auf einem weissen Blatt Papier. Wenn ich das Papier
mit ausgestreckten Armen vor mir halte, sehen die MV gross und transparent
aus. Wenn ich das Blatt jedoch an mich heranziehe, bis auf meine Nasenspitze
(und dabei die MV stets im Blick behalte), dann sehe ich, wie die MV mit
zunehmender Nähe kleiner und leuchtender werden. 3) Ich betrachte die MV am Himmel. Zuerst sehe ich sie stets als gross und transparent. Je länger ich sie jedoch beobachte, desto mehr tendieren sie dazu, klein und leuchtend zu werden. Wenn ich die Konzentration beende und für eine Weile sonst wohin blicke, dann wieder auf die MV, dann sehe ich sie wieder gross und transparent. Woher kommt das? …"
Die vorliegenden Antworten ergeben naturgemäss kein klares Bild: Frage 1 wurde in einem Fall mit "weiss nicht" beantwortet und in 2 Fällen physikalisch erklärt (Konstrasterhöhung durch Verkleinerung der Blende; bzw. "Brechung am Spalt"). Frage 2 wurde in einem Fall mit dem Verbrauch der Farbsehstoffe (führt zu härteren Konturen und einem Leuchteffekt) erklärt, in einem weiteren Fall mit "weiss nicht" und im letzten Fall ebenfalls physikalisch (Blick in die Nähe > Verengung der Pupille > mehr Kontrast; zudem würden die Punkte und Fäden kleiner erscheinen durch grössere Brechkraft der Linse). Frage 3 wurde in einem Fall wieder mit dem Verbrauch der Farbsehstoffe erklärt, in einem anderen Fall wieder mit "weiss nicht" und im dritten Fall durch die Bewegung der MV zur Netzhauf aufgrund des Blicks nach oben. Ob die gegebenen
Antworten zutreffen oder nicht, soll hier nicht erörtert werden.
Denn mit drei Antworten ist diese Umfrage alles andere als repräsentativ,
zudem zeichnet sich bereits eine erstaunlich grosse Uneinigkeit in den
Erklärungsansätzen ab. Die vorläufige Schlussfolgerung
meinerseits ist, dass das physikalisch-optische Paradigma durchaus fähig
ist, Erklärungsansätze für die Lichterscheinung in den
MV zu erzeugen; allerdings scheint es hier keine allgemein gültige
zu geben. Warum? Die frappierende Offenheit von einem der Ärzte spricht
Bände: "Die Fragen, die ich mit "weiß nicht"
beantwortet habe, müsste ich durch Eigenversuche nachvollziehen,
um Ihnen eine Erklärung zu liefern. Dazu fehlt mir allerdings die
Motivation, da ich keine Relevanz entdecken kann."
Mouches volantes und ihre Bedeutung wurden je nach Zeit, Kultur und Persönlichkeit der Beobachterin oder des Beobachters verschieden interpretiert. Eine spirituell bedeutsame Ansicht über die Mouches volantes erfahren wir von Nestor dem Seher, bei dem ich gelernt habe und dessen Lehre ich im Buch "Mouches Volantes - Die Leuchtstruktur des Bewusstseins" festgehalten habe. In dieser neuen Rubrik soll jeweils ein entsprechender Auszug aus dem Buch präsentiert und erklärt werden:
Aus: Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins, Kapitel "Mouches volantes", S. 186f. (Quelle)
Für Nestor sind Mouches volantes ein Phänomen, dessen subjektive visuelle Erscheinung sowohl von äusseren materiellen wie von inneren geistigen Umständen abhängt. Hier erklärt der Seher, was im Äusseren beachtet werden muss: Für unerfahrene Beobachter scheinen sich die Mouches volantes unkontrollierbar chaotisch zu bewegen und sich so dem Blick darauf zu entziehen. Es braucht "ein feines Gefühl in den Augen", um sie allmählich zu zähmen und nach unserem Willen im Bild zu bewegen. Dieses ist nur durch regelmässige Sehpraxis zu entwickeln – es ist eine Bewusstwerdung des Zusammenspiels von Augenbewegung und Fliessverhalten der Kugeln und Fäden. Mit dem Begriff des "Festhaltens" klingt Nestor bereits eine Praxis an, die über die mechanischen Augenbewegungen hinausgeht und verschiedene Bewusstseinszustände der Beobachterin oder des Beobachters umfasst (dazu in späteren Newsletter-Ausgaben mehr). Als zweiter äusserer Umstand des Sehens nennt Nestor die Lichtverhältnisse. Mouches volantes erscheinen heller und klarer, wenn genügend äusseres Licht ins Auge fällt. Zwar vertritt Nestor die Ansicht, dass die Kugeln und Fäden der Bewusstseinsstruktur auch im Dunkeln gesehen werden können (als farbige Lichtpunkte, aus wissenschaftlicher Sicht meint er möglicherweise das Phänomen der Phosphene). Doch für die Praxis des Sehens eignet sich Tageslicht, wie erwähnt, am besten.
Literatur:
Die Rubrik "Bilder des Quartals" stellt realistische, künstlerische und/oder spirituelle/religiöse Darstellungen aus verschiedenen Kulturen und Zeiten vor, die entoptische Phänomene zeigen oder durch sie inspiriert sein könnten:
"Away from you people". Fliegende Mücke in "Family Guy". (Quelle)
Ein solcher Kurz-Gag findet sich in der Folge "Ocean’s three and a half" (7. Folge der 7. Staffel), die am 15.2.2009 auf dem US-Sender FOX ausgestrahlt wurde. In dieser Folge gebiert Joe Swansons Frau Bonny eine Tochter. Um die Spitalkosten bezahlen zu können übt Joe verschiedene Gelegenheitsjobs aus, unter anderem als Kellner im "Drunken Clam". Als Peter und seine Freunde Joe im "Clam" beim Arbeiten antreffen, gibt ihm Peter den Rat, sich eher mit einem Kredithai einzulassen als weiterhin im Clam zu kellnern. Denn würde er noch länger hier arbeiten, würde er sich sehr bald kleiner fühlen als Peters Mouches volantes ("eye floaters"). In diesem Moment erscheint Peter ein Mouches volantes-Faden, personalisiert mit Gesicht. Peter versucht ihn zu fokussieren, die Kameraeinstellung übernimmt seine Perspektive. Peter beginnt eine Konversation mit seinem Faden: Peter: "Hey eye floater." So kurz der Gag, so simpel die Botschaft: MV sind kleine sprechende Plaggeister, deren Meisterschaft im dauernden Weggehen sie zu regelrechten Klugscheissern macht. Oder alternativ: Der Durchschnittsamerikaner hat die Fähigkeit, mit seinen MV zu sprechen und sie zu verstehen, bei gleichzeitiger Unfähigkeit, sie festzuhalten und anzuschauen …
Diese Bilder findet ihr auch in der Galerie sowie im Forum, wo sie zur Diskussion stehen. Ihr habt eigene Zeichnungen von Mouches volantes oder anderen entoptischen Phänomenen (Sternchen/Kreiselwellen, Nachbilder)? Oder ihr wisst von realistischen, künstlerischen und religiösen Darstellungen solcher Erscheinungen? Dann sendet mir das Bild oder gebt mir den Tipp, ich würde es gerne im Newsletter, in der Galerie oder auch im Forum veröffentlichen.
Eine vollständige Liste mit allen bisherigen Veröffentlichungen (Monografien, Sammelbände, Zeitschriften) findest du auf der Website.
Medizin
und Religion. Die spirituelle Dimension der Migräne-Aura Veröffentlicht
in:
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