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Kopfzeile der Mouches Volantes News

Ganzheitlich "Sehen"...
ISSN 1662-808X

 

Die akuellen News von www.mouches-volantes.com
Dezember 2010 (4/10)

Trennbild in den Mouches Volantes News

Punkte und Fäden im Gesichtsfeld: Glaskörpertrübung oder Bewusstseinslicht?

Dies sind die neusten Mitteilungen von "Ganzheitlich Sehen". Ich bin Floco Tausin, Bewusstseinsforscher, Autor und Initiator dieses spirituellen Projekts. "Ganzheitlich Sehen" widmet sich einem ganzheitlichen Studium der entoptischen Erscheinungen, v.a. den "Mouches volantes" (frz. für fliegende Mücken), siehe Bilder: Wir sehen sie als bewegliche Punkte und Fäden in unserem Gesichtsfeld. Erfahrungsgemäss besteht ein Zusammenhang zwischen veränderten Bewusstseinszuständen und der Art ihrer Erscheinung. Die neuartige und provokative Hauptthese dieses Projektes lautet daher: Mouches volantes sind erste Erscheinungen einer leuchtenden Bewusstseinsstruktur, in welcher wir einen Weg zu unserem geistigen Ursprung zurücklegen. Diesen Weg können wir sehen und erleben. Die Punkte und Fäden haben daher als Konzentrations- und Meditationsobjekt eine Schlüsselposition in unserer Bewusstseinsentwicklung.

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Trennbild in den Mouches Volantes News

Inhalt der News (4/10)


1) Hauptartikel: Im Auge des Re

2) Aus der Wissenschaft: Mouches volantes und Makulachagrin
3) Nestors Wissen über Mouches volantes: Die Anziehungskraft in der Leuchtstruktur
4) Aus dem wORLD wIDE wEB: Eye Floater Song von Rob Ward
5) Bilder des Quartals: „Kreise“ von Jill; die Sonne in der ägyptischen Kunst
6) In eigener Sache: Veröffentlichungen von Floco Tausin
7) Zu guter Letzt: Feedback des Quartals

 

Trennbild in den Mouches Volantes News

Hauptartikel


Im Auge des Re.
Mouches volantes Strukturen in der Symbolik des antiken Ägyptens

Das Phänomen der Mouches volantes wird in unserer Kultur vorwiegend im Einklang mit der modernen medizinischen Sicht verstanden, wo es als „Glaskörpertrübung“ gilt. Die Sichtung bildlichen Materials aus früheren und aussereuropäischen Kulturen offenbart jedoch immer wieder abstrakte Zeichen, die den typischen Strukturen der Mouches volantes ähneln. Dass Mouches volantes womöglich als spirituelles Phänomen gedeutet wurde, lässt auf eine Wahrnehmungsdimension des Phänomens schliessen, für die die moderne Medizin bis heute kein Interesse zeigt. In diesem Artikel legt ein Ausflug in die Bilderwelt des pharaonischen Ägyptens nahe, dass Mouches volantes Eingang in die Kunst und Vorstellungswelt dieser antiken Hochkultur gefunden haben.

 

Der Hauptartikel ist nicht frei zugänglich.

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Aus der Wissenschaft


Mouches volantes und Makulachagrin

Tricks, physiologische Experimente oder aufmerksames Wahrnehmen enthüllen ein „Meer aus Punkten“, überall dort, wo wir den Blick konzentrieren. Dieses gepunktete Muster gilt in der Augenheilkunde als „Makulachagrin“ und hat nichts mit den Mouches volantes zu tun.

Wie vielfach beobachtet und erwähnt haben MV die Tendenz nach unten zu fliessen. Wenn wir das Auge ruhig halten, sinken die näheren, grösseren Punkte und Fäden ab. Von oben kommen neue MV ins Gesichtsfeld, und je tiefer wir in die Sehschichten eindringen, desto kleinere Punkte nehmen wir wahr. Diese fliessen immer weniger stark und gehen schliesslich beinahe eins zu eins mit den Augenbewegungen mit.

Haben wir genügend äusseres und inneres Licht und seherische Aufmerksamkeit, können wir feststellen, dass diese Punkte nur die deutlicheren Artgenossen in einem Raum voller kleiner heller Punkte sind. Bleibt diese Wahrnehmung aus, helfen wir uns mit einem Trick: Wir kneifen die Augen zusammen und beobachten die Punkte durch die Wimpern. Oder wir blicken durch ein Nadelloch in einem Stück Papier, das wir vor eine Lichtquelle halten. Oder wir betrachten die Punkte im Lichtfleck einer beleuchteten Kugelschreiberspitze, die wir sehr dicht vor das Auge halten. Bei diesen Tricks zeigt sich deutlich, dass wir in ein regelrechtes „Meer aus Punkten“ blicken.

Durch Hilfsmittel ähnlichen Prinzips, aber ausgeklügelterer Technik, sind auch Physiologen und Optiker auf dieses Phänomen gestossen. Der Physiologe Jan Evangelista Purkinje hat zu Beginn des 19. Jh. mit seitlich ins Auge einfallendem Licht experimentiert, welches er durch eine leicht hin und her bewegte Lochblende (geht auch mit einem Gitterwerk) filterte. Er erzeugte damit eine entoptische Erscheinung, die so genannte Netzhautaderfigur oder (Netzhaut)gefässschattenfigur. Die entoptische Erscheinung stellt den Schatten der Gefässstruktur in der Netzhaut dar. Man sieht weiterhin, dass sich diese länglich verzweigten wurzelähnlichen Gefässschatten um einen kleinen runden Ausschnitt arrangieren. Dieser runde Ausschnitt gilt als die so genannte „Sehgrube“ (Fovea), es ist die Stelle des schärfsten Sehens im „gelben Fleck“ (Makula). An dieser Stelle gibt es keine Gefässzellen und keine Stäbchenzellen, nur Zapfenzellen und die stützenden und lichtleitenden langen Müllerzellen. Bei manchen Bewegungen der Lochblende bzw. des Gitterwerks erscheint in diesem Ausschnitt das Meer aus Punkten.

 

 

Bild von Purkinje Gefässschattenfigur mit „Makulachagrin“ in der Fovea.

Bild von Purkinje Gefässschattenfigur mit „Makulachagrin“ in der Fovea.
Quelle
: Kroll et al. (2008). Augenärztliche Untersuchungsmethoden. Georg Thieme Verlag KG


Rainer Wolf et al. haben am Biocentre Würzburg folgendes Experiment durchgeführt, um die Natur der Punkte genauer zu beschreiben: Mit einem Auge blickt man durch ein kleines Loch von 0.5 mm gegen eine homogene weisse Fläche; das Loch rotiert mit 3-6 Hz mit einem Bahndurchmesser von 2-3 mm. Es erscheinen die Schatten von Strukturen, die dicht über der lichtempfindlichen Schicht liegen: kleine leuchtende Punkte mit dunklen Rändern.

In der Augenheilkunde wird dieses foveale Körnermuster „Makulachagrin“ (engl. macular chagrin, foveal chagrin) genannt. „Chagrin“ ist der Begriff für ein bearbeitetes Leder mit körnigen Erhebungen. Wie die Aderfigur von Purkinje wird die makulare Chagrin zur groben (Selbst)Beurteilung der Netzhautfunktion untersucht. Beeinträchtigungen der Chagrin können sich durch Trübungen der Hornhaut, der Linse und des Glaskörpers ergeben; bei Personen, die ihr Meer aus Punkten sehen, geht man von einer Mindestsehschärfe von 0,1 aus. Das Punktemosaik ist nach augenheilkundlicher Erklärung ein Abbild der Zapfenzellen in der Sehgrube. Wolf et al. nuancieren diesen Befund: Die Pünktchen seien die Schatten der Sehzellkerne, die durch ihren höheren Brechungsindex wie Kugellinsen wirken und das Licht bündeln. Sie seien ca. 15 mü m voneinander entfernt, was der Sehzellgrösse entspricht.

Die physiologische Erklärung trennt somit Mouches volantes und die leuchtenden Punkte des Makulachagrin auf mehreren Ebenen: Während Mouches volantes als „Schatten“ und „Trübungen“ aufgefasst werden, wird die Chagrinstruktur als leuchtende Punkte gesehen; Mouches volantes sind bewegliche vereinzelte Punkte und Fäden, die Chagrin dagegen ein Meer aus unbeweglichen Punkten; Mouches volantes können ohne Hilfsmittel gesehen werden, für die Sichtbarmachung des fovealen Körnermuster dagegen braucht man Hilfsmittel. Die Erklärung der beiden Phänomene sind entsprechend verschieden: Glaskörpertrübung hier, Schatten von Sehzellkernen da.

Wird das Punktemeer hingegen durch die Methode der Seher gesehen, d.h. durch das visuelle Vordringen in tiefere Schichten des Sehens, so können diese Unterschiede nicht aufrechterhalten werden. Diese Kontinuität zeigt, dass Punkte der tieferen bzw. oberen Schichten immer weniger stark fliessen; das Punktemeer hat bei genauer Betrachtung aber noch immer eine minime Eigenbewegung; das Licht kommt, wie bei den anderen Punkten und Fäden, durch die Konzentration darauf zustande.

Für die Seher gehören beide Phänomene somit zur selben Struktur. Nur machen sie insofern einen Unterschied, als sie das Meer aus Punkten als „Hintergrund“ der Leuchtstruktur auffassen, in welcher wir einzelne Punkte und Fäden (Mouches volantes) entsprechend unserer Persönlichkeit und Bewusstsein beleuchten. Das Meer aus Punkten bleibt im Hintergrund bestehen und ist nicht im Zentrum des Interesses, während wir durch Bewusstseinsfortschritt auf eine Reihe sich klar zeigender einzelner Kugel und Fäden, letztlich auf eine einzelne Kugel in der Struktur zugehen.

 

Quellen:

  • Kluxen, G. (1992). Ungeahnte Bilder. Über Wahrnehmungen zusätzlicher Seheindrücke. Heidelberg: Kaden
  • Kroll et al. (2008). Augenärztliche Untersuchungsmethoden. Georg Thieme Verlag KG
  • Wolf, Rainer et al. (2002). A direct view on our own cone cells. rainer-wolf-illusions.de (pdf-datei, 29.8.10)

 

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Nestors Wissen über Mouches volantes


Die Anziehungskraft in der Leuchtstruktur

Mouches volantes und ihre Bedeutung wurden je nach Zeit, Kultur und Persönlichkeit der Beobachterin oder des Beobachters verschieden interpretiert. Eine spirituell bedeutsame Ansicht über die Mouches volantes erfahren wir von Nestor dem Seher, bei dem ich gelernt habe und dessen Lehre ich im Buch „Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins“ festgehalten habe. In dieser Rubrik soll jeweils ein entsprechender Auszug aus dem Buch präsentiert und erklärt werden.


"
»Du bist hier mit derselben starken Kraft konfrontiert, die dich auch an der richtigen Wahrnehmung des Bildes als ein Ganzes und der Nachbilder hindert«, erklärte er darauf. »Es ist die Anziehungskraft, die deine Punkte und Fäden nach unten zieht. Diese Fäden sind wie kleine Zweige, die du in die Luft wirfst: Sie werden von der grösseren Masse des Bodens angezogen. So schleuderst du auch deine Punkte und Fäden durch Augenbewegungen immer wieder nach oben, wobei diese von der grösseren Masse der Grundstruktur angezogen werden.«

"


Mouches Volantes - Die Leuchtstruktur des Bewusstseins.

Aus: Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins.
Leuchtstruktur Verlag, Bern 2010, Kapitel „Mouches volantes“, S. 201f. (Quelle)


Einer der augenfälligsten Aspekte unserer Mouches volantes ist ihre Beweglichkeit. Wann immer wir sie sehen wollen und unseren Blick darauf richten, verschwinden sie aus unserem Sehzentrum. Auch wenn wir die Augen ruhig halten, bleiben sie nicht einfach still, sondern fliessen gemächlich nach unten bis wir sie nicht mehr sehen können.

Warum dieses Wegsinken nach unten? Die Seher um Nestor haben dafür zwei Erklärungen, die sich gegenseitig ergänzen. Die im obigen Zitat genannte ist eher naturwissenschaftlicher Art: Mouches volantes sinken nach unten, weil sie von der Anziehungskraft der Materie beeinflusst werden. Interessanterweise argumentieren Seher und Augenärzte hier ganz ähnlich. Die augenheilkundliche Erklärung geht davon aus, dass Mouches volantes Verklumpungen im Auge sind, die durch die Schwerkraft der Erde angezogen werden. Diese Erklärung geht insofern nicht auf, als sie die Umkehrung des Netzhautabbildes ausser Acht lässt – denn Teilchen, die im Glaskörper nach unten sinken, müssten die Betrachtenden subjektiv aufsteigen sehen, was das Argument der Anziehungskraft disqualifiziert (vgl. News 1/10). Wenn die Seher in Bezug von Anziehungskraft der Materie sprechen, anerkennen sie ebenfalls, dass Mouches volantes eine bestimmte Form (wie fein auch immer) von Materie sind. Um die physiologische oder irdische Verortung kümmern sie sich indes nicht. Da die Seher die sinnlich erfahrbare Welt als Emanation der Leuchtstruktur verstehen, ist die Anziehungskraft, die in der Struktur wirkt, möglicherweise als eine Art Urbild der Anziehungskraft der Erde zu verstehen.

Gemäss der seherischen Erfahrung von Nestor können wir einen Weg in dieser Struktur zurücklegen, der von einer grösseren Zahl von Kugeln und Fäden zu einer Konstellation von wenigen Kugeln führt. Diese Erfahrung besagt also, dass in den unteren Regionen der Leuchtstruktur mehr Masse existiert, welche die oberen Kugeln und Fäden anzieht. Damit verbindet sich die zweite Vorstellung in Bezug auf die Anziehungskraft in der Leuchtstruktur: Sie kann durch unser Bewusstsein überwunden werden. Dies kann auf mehrere Arten geschehen: durch das Vordringen in weiter entfernte Bewusstseinsschichten, unserer Quelle bzw. Mitte entgegen; durch einen Schub an Energie, beispielsweise durch den längeren entspannten Aufenthalt an der Sonne; und nicht zuletzt durch eine entsprechende Lebensweise, die der Vermehrung von Energie und der Beweglichkeit durch die Bewusstseinsschichten hindurch förderlich ist. Das Herunterfliessen der Punkte und Fäden widerspiegelt das, was mit unserem Bewusstsein geschieht – es tendiert zu jedem Zeitpunkt nach „unten“ wegzusinken, d.h. in den Tagtraum, die Zerstreutheit, letztlich die Bewusstlosigkeit. Die Anstrengung, bewusst und präsent im Hier und Jetzt zu sein hingegen ist nichts anderes als die Anstrengung, die Punkte und Fäden an Ort und Stelle zu halten.

Möge es uns allen gelingen!

Literatur:

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Aus dem wORLD wIDE wEB:


Eye Floater Song von Rob Ward

Mouches volantes sind inspirierend. Sie regen uns zum Innehalten im Alltag an, zum bewussten Wahrnehmen, zum Nachdenken und Forschen, zum Malen, und manchmal auch zum musikalischen Ausdruck.


Nachdem das niederländische Duo „Mouches Volantes“ mit ihren verzerrt-konstruierten Alltagsklängen jede Mücke vertrieb (News 2/08) und das gleichnamige Musikprojekt aus Gimle, Norwegen, die gespenstische Reise eines psychotischen Mouches-volantes-Seemanns elektronisch vertonte (News, November 2006), findet nun ein unaufgeregter Gringo einen Weg, dem Ohr mitzuteilen, was das Auge sieht.

 

Floater in the left eye - rob ward.

Floater in the left eye. (Quelle)

 

Im linken Auge des Gitarristen Rob Ward aus New York haben sich Mouches volantes gebildet, die ihn seither beschäftigen. Das Resultat davon ist „Floater in the Left Eye“, ein akkustisches Solo-Gitarrenstück mit minimalistisch umspielten, einfachen Grundthemen, immer fliessend, etwas melancholisch, aber sehr herzlich.

Ob das Stück Mouches volantes charakterisieren soll oder Ausdrucks von Robs Befindlichkeit ist, bleibt ein Geheimnis. Sicher ist: Wer noch Musik zu Weihnachten braucht – Robs Floater-Song ist einen Ohrenblick wert.

 

Quelle und Literatur:

  • Rob Ward, Guitarist. robward.com (28.10.10)
  • „Floater in the Left Eye“ auf YouTube: youtube.com (28.10.10)

 



Bilder des Quartals


In dieser Ausgabe:
Kreise von Jill; die Sonne in der ägyptischen Kunst

Die Rubrik "Bilder des Quartals" stellt realistische, künstlerische und/oder spirituelle/religiöse Darstellungen aus verschiedenen Kulturen und Zeiten vor, die entoptische Phänomene zeigen oder durch sie inspiriert sein könnten:


Kreise von Jill

Jill war sieben Jahre alt, als sie dieses Bild zeichnete. Sie hat es auf Wunsch ihrer Mutter, Inge Hausmann, gemacht. Damit die Mutter nachvollziehen könne, was die Tochter meint, wenn sie von „Kreisen“ sprach; Kreise, die zum Beispiel aus der Badezimmerwand auf sie zukamen, Kreise, vor denen sich Jill zuerst fürchtete.

 

Jill: Schutzengel als „Kreise“

Jill: Schutzengel als „Kreise“ (Quelle)


Was tust du jetzt, dachte Inge Hausmann in ihrer Ratlosigkeit. Jill war nun mal ein phantasievolles Mädchen. Und der Gang zum Augenarzt hatte auch nichts ergeben.

„Mama, du brauchst über die Kreise nicht mehr nachzudenken“, sagte Jill schon bald darauf zu ihrer Mutter, „ich weiss, dass es meine Schutzengel sind.“ Von diesem Tag an hatte Jill keine Angst mehr vor ihren Kreisen.

Viele Jahre später ärgerte sich Inge Hausmann über ihre fliegenden Mücken und stiess bei Recherchen auf meine Webseite. Hier sah sie die Bilder von Mouches volantes und erinnerte sich an das, was ihre Tochter aufgezeichnet hatte. Tatsächlich weisen Jills „Kreise“ die unverwechselbare Struktur der Mouches volantes auf. Da sie einzelne Kugeln gelb ausmalte, können wir davon ausgehen, dass sie Licht in den Punkten und Fäden sehen konnte. Die siebenjährige Jill beweist durch diese grosse visuelle Aufmerksamkeit und Konzentration eine besondere Geisteskraft. Nicht verwunderlich, dass sie auch einen selbstbewussten und souveränen Umgang mit dem Aussergewöhnlichen fand: Sie bettete ihre Kreise in einen ihr vertrauten Deutungsrahmen ein und interpretierte sie als Schutzengel.

Jill wurde 2002 von einem Raser getötet, sie war 22 Jahre alt. Bis zuletzt hat sie ihre Kreise gesehen und sich dadurch von Schutzengel behütet gefühlt. Inge Hausmann, die nach dem Tod ihrer Tochter ein psychologisches Beratungszentrum für Frauen eröffnet und zwei Bücher über Jill mit Gedichten und Botschaften für Frauen mit Essstörungen veröffentlicht hat (siehe Link), fand durch diesen starken Glauben selbst zum Glauben an Gott. So sagt sie heute:

„Als Jill getötet wurde, habe mich manchmal gefragt, wo waren ihre Schutzengel, aber später sagte mir einmal jemand, das Leben ist ja nicht mit dem Hier vorbei, sondern es geht weiter und dorthin haben die Schutzengel sie mitgenommen.“

 

Die Sonne in der ägyptischen Kunst

Die antike ägyptische Hochkultur hinterliess der Nachwelt unermessliche Schätze an Schmuck, Inschriften, Malereien, Skulpturen und vieles mehr. Sie erzählen über die Lebenswelt, den Götterglaube, über Mythen, sowie Ordnungs- und Jenseitsvorstellungen der Menschen im Nilland vor zwei- bis fünftausend Jahren. In diesen Hieroglyphen und Darstellungen lassen sich immer wieder abstrakte Zeichen erkennen, die den Strukturen der Mouches volantes ähneln. Was, wie auf dem obigen Brustschmuck, als doppel- oder mehrmembranige Kugeln dargestellt wurde, repräsentiert nach Ansicht der Ägyptologen die Sonne.

 

Pektorale von König Sesostris II. Gold und farbige Steine (ca. 5 cm hoch).

Pektorale von König Sesostris II. Gold und farbige Steine (ca. 5 cm hoch). (Rachewiltz, 1959, Fig. 93)

 

Als Lebensspenderin, Schöpfergottheit, Kämpferin gegen Finsternis und Dämonen, spielte die Sonne im religiösen Leben vieler Ägypten sowie im Staatskult eine bedeutende Rolle. Diese abstrakte, sich in Umkreis und Kern aufteilende Kugelgestalt erscheint in der ägyptischen Kunst jedoch in vielerlei Kombinationen: Sie ist Begleiterin vieler tier- und menschengestaltigen Gottheiten, wird von Kobras umhüllt und bewacht, von Barken über den Himmel gefahren, vom Mistkäfer (Skarabäus) Chepri über den Morgenhimmel gerollt, mit Flügel versehen (Horus).

Soll diese häufig zu sehende Kreisfigur tatsächlich die Sonne darstellen? Wenn ja, ist das Symbol der doppelmembranigen Kugel tatsächlich durch die Sonne inspiriert, oder könnten hier andere Wahrnehmungen und Assoziationen gewirkt haben? Auffällig ist, dass die Kreise mit Doppel- oder Mehrfachmembran auch in der schamanisch geprägten Kunst „Himmelskörper“ darstellen sollen (News 2/10: Lichter in der Anderswelt), in deren ektstatischen Ritualen entoptische Phänomene erzeugt wurden. Könnte die Darstellung eines entoptischen Phänomens wie den Mouches volantes durch schamanischen Einfluss auch in die alte ägyptische Kunst eingeflossen sein?

Mehr dazu im Hauptartikel dieses NL: „Im Auge des Re

 

Diese Bilder findet ihr z. T. auch in der Galerie sowie im Forum, wo sie zur Diskussion stehen. Ihr habt eigene Zeichnungen von Mouches volantes oder anderen entoptischen Phänomenen (Sternchen/Kreiselwellen, Nachbilder)? Oder ihr wisst von realistischen, künstlerischen und religiösen Darstellungen solcher Erscheinungen? Dann sendet mir das Bild oder gebt mir den Tipp, ich würde es gerne im Newsletter, in der Galerie oder auch im Forum veröffentlichen.

 

 

 

In eigener Sache


Veröffentlichungen von Floco Tausin


Veröffentlichungen von Floco Tausin

Eine vollständige Liste mit allen bisherigen Veröffentlichungen (Monografien, Sammelbände, Zeitschriften) findet ihr auf der Website. Diese neu veröffentlichten Artikel könnt ihr im deutschen oder englischen Mitgliederbereich herunterladen.

 

Entoptic phenomena as universal trance phenomena.
In many ages and cultures, entoptic phenomena were seen and interpreted by spiritual women and men during altered states of consciousness. This article presents facts and thoughts about the scientific study of Palaeolithic and contemporary shaman art which is suggested to be inspired by entoptic phenomena.

Published:
- Viewzone. viewzone.com (15.10.10)
- VividLife. vividlife.me (16.10.10)
- New Age Spirituality. new-age-spirituality.com (17.10.10)
- Unexplained Mysteries. unexplained-mysteries.com (24.10.10)
- Soulful Living. soulfulliving.com (25.10.10)
- Paranormal Underground (Issue 11, Volume 3). magcloud.com (03.11.10)

 

Moches volantes – warum die Welt ohne sie ärmer wäre
Mouches volantes sind transparente bewegliche Punkte und Fäden in unserem Gesichtsfeld, die bei hellen Lichtverhältnissen sichtbar werden und sich mit dem Blick mitbewegen. Was bedeuten sie? Diese Frage wurde durch die Zeiten hindurch immer wieder anders beantwortet. Eine augenzwinkernde Reise in die Situationen, Gedanken und Wahrnehmungen einiger Zeitzeugen, die durch Mouches volantes inspiriert waren oder es gewesen sein könnten.

Veröffentlicht in:
- Virtuelles Magazin 2000, archiv.vm2000.net (13.9.10)

 



Zu guter Letzt


Feedback des Quartals

Wuensche Dir/Ihnen eine schoene Weihnacht, und viel Licht fuers neue Jahr.

„Es gibt Momente das die Punkte die verbunden sind in meinen Augen aufblitzen wie Sterne ! Bei besonderen Gedichten die ich selber geschrieben haben und die sehr energetisch waren sind diese Lichtpunkte dann im Außen erschienen !“

– Thomas

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.
Mit dieser feierlich anmutenden seherischen Erfahrung des Lesers Thomas wünsche ich euch eine friedvolle Zeit der Feste und Übergänge. Möge das Bild durch euer Sehen und Handeln licht und gross werden. Mögen eure Mouches volantes durch euer Sehen und Handeln licht und gross werden. Möge dieses Licht und diese Grösse die Herzen der Menschen berühren und inspirierenSmile!

 

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