Informationen über das Buch: Mouches Volantes - Die Leuchtstruktur des Bewusstseins.


Kopfzeile der Mouches Volantes News

Ganzheitlich "sehen"...

Die akuellen News von www.mouches-volantes.com
Juni 2006

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Trennbild in den Mouches Volantes News

Punkte und Fäden vor den Augen: Glaskörpertrübung oder Bewusstseinslicht?

 

Dies ist der Newsletter von Floco Tausin. Seit vielen Jahren widme ich mich der Erforschung von Bewusstsein und aussergewöhnlichen Bewusstseinszuständen durch Denken, Fühlen und eigenes Erleben. Die Vermittlung von Nestor, einem im Emmental lebenden Seher, führte mich zu einem ganzheitlichen Studium der sogenannten Mouches volantes (siehe Bilder): Dies sind bewegliche Punkte und Fäden vor unseren Augen, deren Veränderlichkeit erfahrungsgemäss veränderten Bewusstseinszuständen entsprechen. Die Hauptthese von Nestor, die in meiner Arbeit überprüft werden soll, ist so originell wie provokativ: Mouches volantes sind erste Erscheinungen einer leuchtenden Bewusstseinsstruktur, in welcher wir einen Weg zu unserem geistigen Ursprung zurücklegen. Diesen Weg können wir sehen und erleben. Die Punkte und Fäden haben daher nicht nur eine Schlüsselposition in der eigenen Bewusstseinsentwicklung, sondern auch das Potential, die Ideale und Werte unserer Gesellschaft zu verändern.

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Trennbild in den Mouches Volantes News

Feedback aus der Augenheilkunde:
Mouches volantes und das Verhältnis von Geist zu Materie

 

Mouches volantes – Indikator für Bewusstseinsentwicklung oder eine normale und meist harmlose Alterserscheinung? Diese Frage erwägen vielleicht Visionäre, Träumer, Esoteriker, aber bestimmt nicht die nüchtern denkenden und nach dem neusten Stand der Forschung ausgebildeten Augenärzte.
Wirklich niemand der Augenärzte? Nein, einige wenige waren so frei und haben das Angebot eines Rezensionsexemplars von meinem Buch „Mouches Volantes“ angenommen. Zum Beispiel Prof. Hans Hoerauf, der als erster Augenarzt seine Meinung zum Buch geäussert hat – mit Humor und klugen Fragen, die zum Nachdenken über das Verhältnis von Geist und Materie in den Mouches volantes anregen.

Rund 930 Augenärzte und Optiker aus der Schweiz und Deutschland hat der Leuchtstruktur Verlag im letzten Jahr angeschrieben. Die Absicht war es, die Herren und Damen der Augenheilkunde wissen zu lassen, dass es für die angeblich verklumpten Glaskörperstrukturen eine im wahrsten Sinne des Wortes alternative Betrachtung gibt. Diese Betrachtung kommt einer Meditation mit offenen Augen gleich und trägt zur individuellen Bewusstseinsentwicklung bei, bedeutet im Minimum aber ein positives Verständnis und daher ein entspannteres Verhältnis gegenüber den Punkten und Fäden im eigenen Blickfeld. Verständlicherweise erhielten wir von den allermeisten Ärzten keine Antwort. Einige wenige regten sich auf oder lehnten unser Rezensionsangebot höflich-distanziert ab, während neun Augenärzte und –ärztinnen das Buch angefordert haben.

Unter ihnen war Prof. Dr. med. Hans Hoerauf, der leitende Oberarzt und stellvertretende Direktor der Augenklinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Lübeck. Herr Hoerauf hat u.a. zum Thema Mouches volantes geforscht und publiziert; seine Studie „Vitreous Body Floaters and Vitrectomy with full Visual Acuity?” gehört zu den Quellen, auf denen die Darstellung des modernen medizinischen Wissensstandes über die Mouches volantes in meinem Buch basieren. Von Prof. Hoerauf kommt die erste Rezension der angeschriebenen Augenärzte, und die hat mich besonders gefreut. Die aus medizinischer Sicht „blasphemischen“ Ideen und Erkenntnisse des Sehers Nestor hat der Arzt nicht nur mit Interesse und Humor zur Kenntnis genommen, sondern stellt zugleich kluge Fragen, welche seine Position als Arzt wie auch seine wisenschaftliche Offenheit unterstreichen.

Aus der Rezension von Prof. Hoerauf:

„Wenn es auch schwerfällt, ein solch neues Weltbild zu akzeptieren, so ergeben sich spannende Fragen, wenn man Schulmedizin und Bewußtseinsstrukturen kombiniert. Hat es eine tiefere Bedeutung, wenn sich manche Menschen von Glaskörpertrübungen subjektiv massiv gestört fühlen, obwohl sie objektiv kaum erkennbar sind und von den meisten nicht bemerkt werden. Würden sich durch die Erkenntnisse Nestors für diese Patienten etwas ändern?
Was passiert nach einer chirurgischen Entfernung dieser Trübungen mit der Leuchtstruktur des Bewußtseins? Unterstellt man Nestors Lehre die Strukturen des Bewußtseins zu durchdringen wäre richtig, wie verhält es sich bei einer Herabsetzung der Sehschärfe bis hin zur Erblindung?“

Hoerauf spielt mit den ersten zwei Fragen auf die Psychologie an, mit den letzten zwei auf das Verhältnis der Mouches volantes zur materiellen Realität.

Psychologische Erklärungen der Mouches volantes werden immer dann von den Augenärzten bemüht, wenn die subjektive Mouches-volantes-Wahrnehmung des Patienten vom objektiven Befund des Arztes abweicht. Was dies bedeutet wurde in den vorletzten beiden Newslettern (Newsletter 2, August 2005; und Newsletter 3, November 2005) erörtert.
Die Erkenntnisse von Nestor können hier wegweisend sein, insofern sie dazu motivieren, ausgehend von den Mouches volantes das eigene psychische Spektrum auszukundschaften. Dies führt zu einer neuen Betrachtung der Mouches volantes. Denn in der Lehre Nestors, wo Innen- und Aussenwelt unmittelbar korrespondieren, ist die individuelle Haltung gegenüber den eigenen Punkten und Fäden eine Frage der Psyche bzw. des Bewusstseins; das Bewusstsein aber kann verändert werden durch Meditation mit offenen Augen, was dem Sehen der Mouches volantes entspricht, sowie durch körperliche Übungen. Objektivität spielt hier keine Rolle.

Ganz anders sieht es aus, wenn wir die Frage nach dem Verhältnis der Mouches volantes zur materiellen objektiven Realität stellen. Mouches volantes gelten allgemein als Trübungen des Glaskörpers, welche problematische wie harmlose Ursachen haben können. In den allermeisten Fällen handelt es sich um die harmlosen Mouches volantes, welche in diesem Text ausschliesslich erörtert werden. Die heutige Augenheilkunde hat mehrere z.T. abweichende Erklärungen für diese Art von Punkten und Fäden; prominent ist die Aussage, dass es sich um eine altersbedingte Verklumpung von Glaskörperstrukturen handle. Sie können also grundsätzlich (wenn auch in der Praxis nur extrem eingeschränkt) objektiv wahrgenommen und durch die Operation der Vitrektomie entfernt oder durch den Laser behandelt werden. Dies wirft Fragen für das Weltbild Nestors auf: Wie verträgt sich dieser heutige naturwissenschaftliche Forschungsstand der Augenärzte mit dem Sehen der Mouches volantes als leuchtende Bewusstseinsstruktur? Wenn Mouches volantes eine materielle Entsprechung haben, können sie gleichzeitig auch Grundstruktur des Bewusstseins sein? Wo wäre das Geistige in den Mouches volantes anzusiedeln? In welchem Verhältnis steht die Bewusstseinsstruktur mit dem physiologischen Sehsinn?
Wollte Nestor diese Fragen beantworten, könnte er dies nur im Rahmen einer Philosophie tun, welche für die „exakten“ Wissenschaften belanglos ist. Nestors aussergewöhnliche subjektive Wahrnehmungen hingegen werden von Augenärzten zwangsläufig auf die individuelle Psyche reduziert, eine Erklärung, die für Seher und alternative Bewusstseinsforscher ebenfalls zu kurz greift.

Paralellen zur klassischen und modernen Hirnforschung drängen sich auf: Früher suchte man im Hirn nach der Seele, heute hofft man auf diese Weise das Bewusstsein zu verstehen. Gefunden hat man jede Menge graue Substanz, die in verschiedenen Situationen in verschiedenen Hirnarealen verschieden stark angeregt wird. Man muss aber schon ein hartgesottener Materialist sein, um daraus abzuleiten, dass innere geistige Vorgänge und überhaupt das menschliche Bewusstsein nichts weiter als Blutdruckschwankungen und Synapsenchemie ist. Gleiches gilt für die Mouches volantes: Es ist wahrscheinlich, und würde auch die Folgen chirurgischer Eingriffe am Auge erklären, dass Mouches volantes eine materielle Entsprechung im Auge haben; und es ist durchaus denkbar, dass eine operative Manipulation des Auges bzw. dieser Strukturen im Glaskörper auf das Bewusstsein des Menschen zurückwirkt, so wie das Rumbasteln am Hirn auch Auswirkungen auf das menschliche Bewusstsein haben kann. Aber wenn wir diese bewegten Pünktchen und Fädchen im Blickfeld eines Menschen auf verklumpte Glaskörperstrukturen reduzieren, haben wir die Mouches volantes längst nicht in ihrer Ganzheitlichkeit erfasst.

Dass wir das Bewusstsein eher mit dem Hirn in Verbindung bringen als mit den Augen, und schon gar nicht mit irgendwelchen Strukturen im Glaskörper, hat geschichtliche und kulturelle Gründe. Wo es um die Untersuchung des Gehirns geht, sind wir ganz auf die Ergebnisse der Hirnforschung angewiesen. Anders bei den Mouches volantes, wo wir unsere eigenen Beobachtungen anstellen und experimentieren können: Hinweise, dass es sich bei dieser Struktur um Bewusstsein handelt, geben die subjektiven Wahrnehmungen von veränderlichem Leuchten sowie veränderlicher Grösse und Nähe der Kugeln und Fäden, die mit körperlichen Intensitätssteigerungen und veränderten Bewusstseinszuständen einher gehen. Damit handelt es sich bei der Frage, in welchem Verhältnis Mouches volantes zu physiologischen Organen und Prozessen stehen, um eine moderne Variante des alten Leib-Seele-Problems – mit dem Unterschied, dass wir jetzt über „Bewusstsein“ bzw. eine Bewusstseinsstruktur sprechen, die unmittelbar gesehen werden kann.

Über den Leib-Seele-, bzw. Materie-Geist-Dualismus ist zur Genüge debattiert worden. Wie ein Beitrag der Augenheilkunde zur Lösung dieser Frage aussehen könnte, hat Hoerauf oben angetönt: Experimente am Auge, beispielsweise Entfernung des Glaskörpers, Manipulation der Sehschärfe, denkbar wäre auch die Bestrahlung des Glaskörpers mit Licht etc.; all dies müsste mit einer Studie des Bewusstseinszustandes des Patienten einhergehen, insbesondere auch die Langzeitwirkungen solcher Experiemente auf die Psyche. Gleich wie bei der Hirnforschung müsste man Veränderungen im Glaskörper direkt feststellen und mit den Experimenten und der Psyche des Patienten in Verbindung bringen können. Alles abzuklärende Fragen, die lediglich eines voraussetzen: Dass ein gewisser Prozentsatz der Menschheit ernsthaft in Betracht zieht, dass sich das Bewusstsein nicht nur im Hirn, sondern direkt sehbar auch in den Mouches volantes manifestiert. Dies könnte der Augenheilkunde neuen Auftrieb verleihen und sie ins Zentrum öffentlichen Interesses rücken: Bewusstseinsforscher, Philosophen, Ethikkommissionen, Militärs, Pharmaindustrie, Wirtschaftskapitäne, Werbefachleute und Medienleute würden die Arbeit der Augenärzte sorgfältig verfolgen und ihre Ergebnisse unter verschiedenen Aspekten diskutieren.

Ist das erstrebenswert? Abgesehen davon, dass es wohl auch meine Arbeit ins öffentliche Bewusstsein tragen würde – natürlich nicht. Nestor geht es nicht darum, dem Bewusstsein einen neuen Sitz im Körper zu verpassen; für die eigene Bewusstseinsentwicklung machen Experimente am Auge keinen Sinn; ebenso ist es zwecklos, das Materie-Bewusstseinsstruktur-Problem intellektuell-philosophisch lösen zu wollen. Die Lösung dieses Problems geht für Nestor einher mit der eigenen Bewusstseinsentwicklung und findet ihren Niederschlag im Sehen:

Der Dualismus von Seele und Körper, von Geist und Materie spiegelt sich in der Leuchtstruktur wieder: Die Leuchtstruktur trennt Licht und Materie, sehbar als leuchtende und dunkle Flächen der Kugeln und Fäden. Licht assoziieren wir mit Bewusstsein, Dunkelheit dagegen ist Materie. Dass wir es also mit einer Dualität zu tun haben, wird erst durch das richtige Sehen deutlich. Wo wir also keine Struktur sehen, ist Licht und Materie vermischt – dies entspricht unserer alltäglich sinnlich erfahrenen Realität. Mit einer Intensivierung unseres Bewusstseinszustandes sehen wir mehr Kugeln und Fäden, d.h. dieses Verhältnis verschiebt sich von vermischten (alltägliche Realität) und getrennten (Leuchtstruktur) Bereichen in Richtung Trennung. Am eindrucksvollsten zeigt sich dies laut Nestor in jenen extremen und intensiven Bewusstseinszuständen, wo die Leuchtstruktur einen betrachteten Gegenstand absorbiert und vollständig in Licht und Materie aufspaltet. Ob diese Aufspaltung durch eine letztgültige mystische Vereinigung mit dieser Struktur überwunden werden kann, ist nach Nestor eine offene Frage.

Das Verhältnis zwischen Bewusstsein und Materie ist also nicht statisch und an sich gegeben, sondern es verändert sich entsprechend unserem Bewusstseinszustand. Wenn wir unsere Energie für die intellektuelle Analyse dieses Verhältnisses brauchen, befinden wir uns in unserem alltäglichen Bewusstseinszustand; da können wir Bewusstsein und Materie noch so durch sprachliche Definitionen und Abgrenzungen auseinanderhalten – in unserem Sehen sind sie in diesem Moment vermischt. Erst durch das Sehen in intensiven Bewusstseinszuständen erreichen wir eine echte direkt wahrnehmbare Trennung der beiden. Das direkte Wissen über das Verhältnis von Bewusstsein und Materie kommt also durch das unmittelbare und selbstgenügsame Sehen zustande und hat mit der Ekstase, die in intensiven Bewusstseinszuständen erfahren wird, zugleich eine befreiende Wirkung.

- Die vollständige Rezension von Prof. Hoerauf sowie weitere Rezensionen über das Buch "Mouches Volantes" koennen unter https://www.mouches-volantes.com nachgelesen werden.
- Der Artikel: Hoerauf, Hans u.a., Vitreous Body Floaters and Vitrectomy with full Visual Acuity?, in: Ophthalmologie 100 (8): 639-643 Aug 2003
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Aus dem wORLDwIDEwEB:
„Musch-hä?“ – Duden vs. die kniffligen Mouches volantes

Kann es sein, dass Glaskörpertrübungen auch deshalb unter manchen Betroffenen einen schlechten Ruf haben, weil ihr wissenschaftlicher Name nicht so einfach zu merken und auszusprechen ist? Nicht verzagen, der neue Duden schafft Abhilfe.

Mouches volantes – „musch-hä?“. Französisch halt, ziemlich lang, im hinteren Teil muss man sogar nuanciert näseln. Da fällt es leicht, den üblichen ärztlichen Rat zu befolgen: nämlich die Mouches volantes am besten zu ignorieren. Denn worüber man sich die Zunge bricht, darüber sollte man schweigen.

Gegen diese kleinbürgerliche Bescheidenheit zieht nun der neue Duden „Deutsches Universalwörterbuch“ zu Felde. Damit anerkennt er nicht nur indirekt, dass „Mouches volantes“ tatsächlich ein Problemwort ist, sondern verweist gleich auf die akustischen Sprachangaben auf der beiliegenden CD-ROM und verspricht:

„Als Muttersprachler oder Profi werden Ihnen 4 000 knifflige Wörter mit phonetischen Fußangeln (wie Caipirinha, Jacquard, Quarantäne oder Mouches volantes) von nun an spielend leicht und wie selbstverständlich über die Lippen kommen – ganz ohne Kenntnis der Lautschrift. Spitzen Sie einfach die Ohren!“

Ohrenspitzen reicht zwar nicht, um Mouches volantes kennenzulernen und zum Leuchten zu bringen. Aber nehmen wir mal an, die Philosophen der Postmoderne und des Konstruktivismus haben Recht damit, dass gesellschaftliche Realitäten durch Begriffe und Sprache geschaffen werden, so können wir doch vermuten: Sobald die Mouches nicht mehr auf der Zunge stören, werden sie vielleicht auch im Auge „spielend leicht und wie selbstverständlich“. Wers ausprobieren will, dem kommt der Duden entgegen: Das Wort „Mouches volantes“ kann als Gratis-Muster (MP3-Audiodatei) von der Webseite heruntergeladen werden.

Also dann: „Musch volont, Musch volongt, Musch volloongt ...“

Quellen:
http://www.duden.de



Übrigens ...
Muscae Volitantes – Die Horrorstory


Für manche Betroffene sind Mouches volantes beängstigend. Nicht nur, weil sie auf eine Störung des Normalen in unserer Realität hinweisen, sondern auch, weil sie sich unserem wichtigsten und empfindlichsten Sinnesorgan zeigen – und zwar regelmässig, wenn nicht dauernd. Die Mouches volantes können uns buchstäblich nicht aus dem Sinn gehen.
Von dieser Eigenart mitsamt der negativen Einschätzung der Mouches volantes hat sich der amerikanische Schriftsteller Chet Williamson inspirieren lassen. Das Resultat ist seine Kurzgeschichte „Muscae Volitantes“, welche 1992 in der horrorlastigen Anthologie „Borderlands“ erschienen ist – eine Sammlung, die sich laut dem Herausgeber nicht durch traditionelle Elemente des Genre Horror und Dark Fantasy auszeichnet, sondern neue originelle Wege gehen will.


So kommt die Kurzgeschichte „Muscae Volitantes“ ganz ohne Geister, Vampire und paranoide Serienmörder aus. Der Titel verrät indessen, wo das wirkliche Grauen liegt. Die Stärke der Geschichte liegt in ihrer Erzählung, die Rahmenhandlung ist eher schlicht:

Der eine Scheinehe lebende homosexuelle Randy wird von seinem Geliebten Alan erpresst. Alan hat erfahren, dass er an Lungenkrebs leidet und noch zwei bis drei Monate leben wird. Bei einer Unterredung macht Alan Randy klar, dass er die verbleibende Zeit ganz allein mit ihm verbringen will, doch Randy ist nicht bereit, seine Frau zu verlassen, seinen Job an den Nagel zu hängen und auf diese Weise seinen Ruf zu gefährden. Als Alan droht, Randys Homosexualität bei dessen Frau, Mutter und Arbeitgeber zu verraten, stösst Randy seinen Geliebten kurzerhand vom Balkon, schliesslich wird Alan ja ohnehin sterben. Alans panischer Gesichtsausdruck aber, in den kurzen Momenten, bevor er vom achten Stockwerk in die Dunkelheit der Nacht entschwindet, brennt sich unlöschbar ins Gedächtnis von Randy ein. So unlöschbar, dass er am darauf folgenden Tag Alans Gesicht am trüben Himmel zu sehen beginnt. Was er zunächst als Illusion, als Projektion seines schlechten Gewissens glaubt, erweist sich als hartnäckig real; und wo immer Randy hinschaut, bildet sich Alans gräuliches Gesicht, scheinbar aus einer Ansammlung kleiner Pünktchen oder Bläschen. Panisch blinzelnd findet Randy seinen Weg zum Augenarzt, welcher ihm erklärt, dass er Muscae Volitantes sieht – Mouches volantes.
Der Autor versäumt es nicht, mit Humor auf die Wandelbarkeit der augenheilkundlichen Erklärung hinzuweisen; so lässt er den Augenarzt auf Randys Frage, was denn Mouches volantes sind, sagen:
„Well, we used to think they were red blood corpuscles that managed to escape from the tiny capillaries in the retina. But now we think they’re the remains of some embryonic fluid.“ He laughed. „Who knows what they’ll be next year?“
Randy findet es gar nicht witzig, als der Doc ihm klarmacht, dass er mit diesen Dingern in den Augen leben müsse. Denn das bedeutete, dass er für den Rest seines Lebens Alans Gesicht sehen würde, wenn er nicht gerade wie ein Irrer blinzelte. Ein erzürnter Randy stürmt aus der Augenklinik, nimmt sich ein Taxi und will nach Hause fahren. Als ein Stau den Verkehr lahmlegt, geht er zu Fuss weiter. Zum ersten Mal seit all dem Stress lichtet sich die Wolkendecke und die Sonne scheint durch. Randy bleibt auf der Strasse stehen und blickt direkt ins Sonnenlicht, welches die Mouches volantes in seiner Intensität überstrahlt und endlich Erleichterung bringt. Just in diesem Moment wird er von einem Fahrzeug erfasst und gegen einen Hydranten geschleudert – ein Unfall, der seinen Körper so deformiert und völlig lähmt, dass er den Rest des Lebens mit offenen Augen an die graue Krankenhauszimmerwand starren wird ...

Quelle:
Chet Williamson, Muscae Volitantes, in: Thomas F. Monteleone (Ed.), Borderlands, Stonegate: White Wolf 1992, S. 195-212.



Zu guter Letzt:
Feedback des Quartals


„Sie unterschätzen wohl, wieviel mein statement wert ist - zu ihrer info: in [Name des Landes] bin ich vergleichbar einer mischung aus alice schwarzer + margarete mitscherlich vgl. [Angabe der persönlichen Internetseite], und als hochschulprofessorin "hänge ich mich weit aus dem fenster", wenn ich mich so wohlwollend über ein randgebiet äußere...“
-- Die für eine Rezension von „Mouches Volantes“ angefragte X., nach erneuter Nachfrage des Leuchtstruktur Verlags, ob ihr bereits gesendetes Feedback nun neu bearbeitet wird oder veröffentlicht werden darf.

Ich schätze ganz ehrlich die Bemühungen von X. Denn es ist in der Tat selten, dass sich so exquisite Mischungen für das Randgebiet „Mouches Volantes“ aus dem Fenster hängen.

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