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Vorhang auf. An einem kargen Tisch sitzen drei Personen nebeneinander auf derselben Seite. Die drei sind: Medizin, gross gewachsen, in weissem Kittel, Brille, einen Aktenkoffer auf den Knien; rechts von Medizin sitzt Verstand, in blauer Kleidung, dunkle eckige Sonnenbrille aufgesetzt; links sitzt Gefühl, in roter lockerer Kleidung. Auf der Gegenseite schwebt Fliegende Mücke, dargestellt durch kleinere und grössere Kugeln und Röhren aus hohlem, transparentem Glas, die stufenweise regulierbare Leuchtdioden enthalten. Diese Glasformen hängen an unsichtbaren Fäden und werden von einem Puppenspieler bewegt. Eine tief hängende Lampe beleuchtet das Geschehen, der Rest der Bühne bleibt dunkel.
Medizin: „Fliegende Mücke, wissen Sie, weshalb Sie hier sind?“ Fliegende Mücke (gleitet nach unten weg). Medizin:
„Sie sind hier, weil Sie das Potential besitzen, Ihre Betrachter
zu irrtümlichen Schlussfolgerungen über Ihre Natur zu verführen.
Wir haben Hinweise darauf, dass Sie die Menschen glauben machen, Sie seien
eine Art, nun … Verstand: „… spirituelle Erlösung.“ Medizin (mit einem sichtlichen Schauder): „Spirituelle Erlösung. Fliegende Mücke, trifft es zu, dass Sie als "Erlöser" auftreten?“ Fliegende Mücke (schwebt sanft nach rechts und wieder zurück). Medizin:
„Es wäre besser für Sie, wenn Sie mit uns kooperieren.
Wir können nicht tolerieren, dass unsere Forschungsobjekte eine Eigendynamik
entwickeln und die Öffentlichkeit mit irgendwelchem Aberglauben infizieren.
Falls Sie eine Schuld trifft, werden wir das herausfinden und die entsprechenden
Massnahmen ergreifen, damit Ihre wissenschaftskonforme Identität
wiederhergestellt wird. Verstand: „Fliegende Mücke, identifizieren Sie sich für das Protokoll.“ Fliegende Mücke (driftet wieder nach rechts und zurück). Verstand: „Fliegende Mücke, Sie haben mich gehört: Sagen Sie uns, wer Sie sind.“ Fliegende Mücke (wirbelt im Kreis) Medizin (ärgerlich): „Beantworten Sie die Frage, Objekt!“ Gefühl (zögerlich): „Sollten wir nicht eine wissenschaftliche Distanz zum Objekt wahren?“ Verstand (zu Gefühl): „Ruhe.“ Medizin:
„Fliegende Mücke, das Schweigen wird Ihnen nichts nützen.
Wir wissen ganz genau, wer Sie sind. Wie immer Sie sich auch zeigen und
gebärden – es ist völlig irrelevant.“ Gefühl (überrascht): „War das Letztgenannte nicht bloss die Behauptung so eines Japaners, der längst im Ruhestand sein sollte?“ Verstand (zu Gefühl): „Ruhe.“ Fliegende Mücke (fliegt beschwingt auf und ab). Medizin: „Fliegende Mücke, das ist nicht witzig. Sie sehen, wir wissen genau, wer Sie sind.“ Fliegende Mücke (wirbelt herum und zeigt sich Medizin, Verstand und Gefühl nacheinander als verschiedene Punkte und Fäden). Medizin (siegessicher): „Aha, da haben wir das Problem. Sie wenden also ein, dass Sie jedem Betrachter auf eine ganz individuelle Weise erscheinen. Sie machen damit die subjektive Betrachtung geltend. Dann merken Sie sich dies: Die subjektive Betrachtung ist irrelevant. Da könnte ja jeder mit irgendeiner Spinnerei kommen. Nein, echtes Wissen muss widerspruchsfrei, objektiv und intersubjektiv überprüfbar sein.“ Fliegende Mücke (verharrt ratlos an Ort und Stelle). Verstand: „Ganz recht, intersubjektiv überprüfbar, in-ter-sub-jek-tiv. Das heisst, dass dieses Wissen von verschiedenen Personen gemeinsam nachvollzogen werden kann.“ Fliegende Mücke (gleitet nach unten weg). Gefühl: „Ja, da rutscht das Herz in die Hose, he?“ Fliegende Mücke (schnellt zurück nach oben, wirbelt erneut herum und zeigt sich Medizin, Verstand und Gefühl nacheinander als dieselben Punkte und Fäden, allerdings nicht identisch sondern in Grösse, Leuchtkraft und Position jedes Mal leicht verändert). Verstand: „Hmm, Sie machen also geltend, dass es in Ihrem Fall gar keinen intersubjektiven Nachvollzug geben kann?“ Medizin: „Was?“ Verstand (leise zu Medizin): „Naja, wenn Sie zum Beispiel von aussen in das Auge eines Patienten blicken, dann wird Ihr objektiver Eindruck von Fliegende Mücke tatsächlich sehr verschieden sein vom subjektiven Eindruck Ihres Patienten, nicht wahr?“
Quelle: „Naja, wenn Sie zum Beispiel von aussen in das Auge eines Patienten blicken …“.
Gefühl: „Das ist doch …“ Medizin (zu Gefühl): „Ruhe.“ Fliegende Mücke (zeigt sich wieder jedem der drei Anwesenden in ganz unterschiedlicher Konstellation). Verstand: „Sie meinen also, dass das, was ein Augenarzt sieht, wenn er von aussen in ein Auge blickt, möglicherweise gar keinen Bezug hat zu dem, was ein Mensch sieht, wenn er Sie direkt aus sich heraus betrachtet?“ Medizin (harsch): „Blödsinn.“ Gefühl (beleidigt): „Wollte ich vorhin doch auch sagen.“
Quelle: „… dann wird Ihr objektiver Eindruck von Fliegende Mücke tatsächlich sehr verschieden sein …“
Medizin (beruhigt sich): „Fliegende Mücke, was Sie hier von sich schweben ist für die Diagnose völlig irrelevant. Das sind nichts als philosophische Spekulationen – das kommt davon, wenn man subjektiven Eindrücken zu viel Gewicht beimisst.“ Gefühl:
„Yepp. Eigentlich sollte der Staat die öffentlichen Gelder
der Philosophen der Medizin zuteilen.“ Medizin (freundlich zu Gefühl): „Aber nein, wieso denn?“ Fliegende Mücke (gleitet ganz nahe an Medizin und vergewissert sich dessen Aufmerksamkeit. Dann fliesst sie lässig hin zu Verstand und kommt vor dessen Gesicht zur Ruhe. Diese Bewegung von Medizin zu Verstand wiederholt sie einige Male). Medizin: „Sie wollen meine Aufmerksamkeit auf Verstand lenken? Weshalb?“ Verstand (nachdenklich):
„Sie wollen darauf hinaus, wie ich von Medizin wahrgenommen werde?
Was hat denn das jetzt mit Ihrem Fall zu tun?“
„… vom subjektiven Eindruck Ihres Patienten, nicht wahr?“
Gefühl (ärgerlich zu Verstand): „Wowow, dass du mir mal nicht abhebst, ja? Du bist zwar keine Teilchen im Auge wie Fliegende Mücke, aber auch nicht mehr als neuronales Feuerwerk im Gehirn, das in erster Linie subjektiv erlebt wird. Stimmts, Medizin? Es soll sogar Spinner geben, die bringen dich mit Licht in Verbindung und verehren dich als eine Art spirituelle Erlösung.“ Medizin: „Nun, …“ Verstand (angewidert zu Gefühl): „Du willst mich also in denselben Topf werfen wie Fliegende Mücke? Dann schaust du am besten ganz schnell in den eigenen Topf, du bist nämlich …“ Gefühl: „… das höchste der Gefühle.“ Verstand: „… auch nur das Resultat von hormonellen Ausschüttungen des Nervensystems.“ Medizin: „Also hört mal …“ Gefühl (gerät in Rage):
„Niemand, ich sage: NIEMAND, der mich erlebt, wagt es, mich auf
meine körperliche Ebene zu reduzieren.“ Verstand: „Sag es doch gleich: Du bist es, der die Menschen an die lächerlichsten Dinge glauben lässt: Sobald irgendjemand irgendwas nicht gerade Alltägliches zustösst, bist du zur Stelle, fährst ihm ein – und schon haben wir den Salat, also die Religion. Dasselbe hast du bestimmt mit all jenen Leuten gemacht, die in Fliegende Mücke eine Art spirituelle Erlösung sehen. Und dann sitzt du hier im Gremium und sprichst dich gegen Fliegende Mücke aus. Etwas Perfideres gibt es nicht.“ Medizin (beschwichtigend): „Ich denke nicht, dass wir …“ Gefühl (entnervt zu Verstand): „Ach ja? Und was passiert dann, wenn ich aus solchen Menschen längst wieder ausgefahren bin? Dann kommst nämlich du hinzu, machst dich breit, und lässt sie dermassen rotieren, dass sie sich ganze Lehr- und Denkgebäude zusammenreimen, um den Frieden zu erklären, den sie mit mir erlebt hatten. Erst HIER, mit deinem Eingreifen, haben wir den Salat, also die Religion. Und sag mir ja nicht, dass du nichts damit am Hut hattest, als einige Spinner damit begannen, Fliegende Mücke logisch und kohärent – worauf du so abfährst – als eine Art spirituelle Erlösung zu erklären.“ Medizin (ruft laut):
„Schluss jetzt! Alle beide!“ Medizin (zu Fliegende Mücke): „Also gut, Gefühl und Verstand
haben, wie Sie auch, physiologische Grundlagen und werden subjektiv erlebt.
Und ja, Gefühl und Verstand können, wie Sie auch, durchaus erlebt
werden als eine Art …“ Fliegende Mücke (wird gross und beginnt zu leuchten. Medizin, Gefühl und Verstand sind für einen Moment sichtlich überwältigt und sprachlos). Gefühl (stupst Medizin mit dem Ellbogen an): „Schön, nicht wahr?“ Medizin (enthusiastisch, nimmt die Brille von der Nase): „In der Tat. In der Tat. Unglaublich, wie schön das aussieht. Verstand, hast du das gesehen? Dieses Licht, so friedlich, so inspirierend, faszinierend … Verstand (räuspert sich laut). Medizin (kriegt sich wieder ein, setzt die Brille auf): „Jaja, ganz hübsch. Aber auch nichts Weltbewegendes: Der Eindruck, dass Fliegende Mücke schlagartig grösser werden kann, deutet wohl auf eine akute Makropsie hin, am ehesten ausgelöst durch eine Akkommodationsstörung. Die Lichtwahrnehmung hingegen könnte auf die lichtreflektierende Fähigkeit von Fliegende Mücke zurückzuführen sein, das müsste man genauer untersuchen; oder vielleicht wirken die einzelnen Kügelchen wie Sammellinsen, die das Licht auf der Netzhaut bündeln; oder aber wir haben es mit einem umgekehrten Nachbildeffekt zu tun – dann müsste man das Kapitel über Nachbilder erweitern; oder dann ist es ein rein psychisches Phänomen, eine Art Autosuggestion; oder vielleicht … (noch während Medizin fasziniert nach Erklärungen sucht, fällt der Vorhang).
Wie ist diese
Aussage vor dem Hintergrund der Lehre
von Nestor zu beurteilen? Dazu müssen wir die
zwei Hauptaussagen zunächst getrennt betrachten: 1) Es ist medizinisch erwiesen, dass Zysten im Glaskörper vorkommen und durch den Patienten im Blickfeld wahrgenommen werden können. Zysten haben allerdings verschiedene Ursachen, die Zystenbildung durch Parasiten wie Borrelien ist nur ein möglicher Grund. Die Organe des menschlichen Körpers selbst bilden aus verschiedenen, meist pathologischen Gründen Zysten. Jene zystischen Erscheinungen im Glaskörper, die nachweislich von Patienten wahrgenommen werden können, werden in der Fachliteratur meistens auf Veränderungen von Gewebe in den Augen zurückgeführt, z.B. infolge von Vererbung oder von Traumen. Bandwürmer oder Mikroorganismen wie Amöben oder Bakterien sind sehr selten die Ursache für zystische Mouches volantes. Zysten im Glaskörper können durch Augenärzte festgestellt und mittels Chirurgie und Laserbehandlung entfernt werden. Bei der Lyme-Borreliose sind zystische Formen der Bakterien bekannt, und zwar an verschiedenen Stellen wie der Schilddrüse, in der Brust, Leber, Knochen, Eierstöcken, der Haut, Zirbeldrüse und Nieren. Einen Hinweis, dass sie auch in die Augen eindringen, habe ich nicht gefunden. Laut dem von mir angefragten Martin Sievers, Professor für Mikro- und Molekularbiologie und Experte für den Lyme-Borreliose-Erreger, gibt es bisher keine Berichte diesbezüglich. Allerdings schliesst Sievers die Möglichkeit von Borrelien-Zysten im Glaskörper im Rahmen einer „Neuroborreliose“ nicht aus.
Quelle: Eine Darstellung der Umwandlung von flaschenzieher-geformten Borrelia burgdorferi (links oben) in zystische Formen.
2) Die durch Borrelien hervorgerufene Lyme-Krankheit beeinträchtigt u.a. auch die Augen. Mouches volantes werden dabei tatsächlich als Symptom genannt, sowohl von Betroffenen in Foren als auch auf ärztlichen Seiten. Allerdings scheinen diese Art von Mouches volantes nichts mit Zysten zu tun zu haben; sie werden neben pathologischen Zuständen wie Doppeltsehen, Schleiersehen und Schmerzen aufgeführt und wahrscheinlich durch die Entzündung der Augen verursacht. Nach Patientenberichten verschwinden diese Mouches volantes durch die Behandlung der Lyme-Borreliose.
Quelle: Zystische Formen von Borrelia burgdorferi mit eingelagerten Körnchen.
Es ist also möglich, dass sich Zysten im Glaskörper bilden und als Mouches volantes gesehen werden. Es ist auch nicht auszuschliessen, dass in seltenen Fällen Zysten von Borrelien in das Auge gelangen, wenn bisher auch entsprechende Nachweise fehlen. Auf der anderen Seite sind die Mouches volantes, die als Symptome bei der Lyme-Krankheit auftauchen, mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht auf Zysten zurückzuführen, sondern auf Unreinheiten, die infolge von Entzündungen entstehen. Insofern hat H.B. eine Reihe von Phänomenen miteinander verknüpft. Die Trübungen im Auge, die pathologische Zustände als Ursache haben, werden mit der heute gültigen medizinischen Begrifflichkeit korrekt als „Mouches volantes“ bezeichnet. Diejenigen Mouches volantes jedoch, von denen ich schreibe und die aus meiner Sicht ein visuelles Merkmal einer Bewusstseinsentwicklung darstellen, haben weder mit Zysten noch mit Unreinheiten durch Entzündungen zu tun. Sie erscheinen im Blickfeld, auch wenn das Auge völlig gesund ist. Und nach den Abbildungen zu urteilen, sind sie von den zystischen Borrelien optisch zu unterscheiden: Bei den Zysten ist der Kern oft mit Körnchen oder länglichen Bakterien versehen; zudem sind sie oft nicht exakt rund, sondern vielfach ei- oder kartoffelförmig. In der Augenheilkunde gelten Mouches volantes als „altersbedingt und harmlos“, können von Ärzten meistens weder objektiv festgestellt noch operiert werden. Dieser sprachlich undifferenzierte Umgang mit „Mücken im Blickfeld“ wird von manchen Augenärzten mit dem Argument aufrechterhalten, dass MV Vorboten von Netzhautablösungen sein könnten. Klar, dieses ärztliche Pflichtbewusstsein soll sicherlich nicht nur dem eigenen Geldbeutel dienen, sondern auch dem Wohle des Patienten, um Anomalien frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Doch die Mehrheit der Menschen wird pathologisiert, wenn ihre „normalen“ MV, die ein körperlicher und (aus meiner Sicht) geistiger Reifungsprozess darstellen, mit den opthalmologischen Krankheiten einer Minderheit gleichgesetzt werden. Manche Betroffene zahlen dafür sogar einen hohen psychologischen Preis: nämlich Abwehrreflexe und Angstreaktionen gegenüber den harmlosen entoptischen Erscheinungen, die sie täglich begleiten. Wünschenswert wäre hier eine klare begriffliche Trennung dieser Phänomene, die nicht erst mit dem Gang zum Augenarzt zustande kommt, der die MV dann entweder als „harmlos“ oder eben als krankhafte Veränderung irgendwelcher Art bezeichnet. Vielen Dank, H.B, für diesen wertvollen Hinweis!
Falls ihr von irgendeinem grob- oder feinstofflichen Phänomen wisst, das als Mouches volantes interpretiert werden könnte; oder wenn ihr alternative Vorschläge habt, was MV eigentlich sind, dann sendet sie mir zu, ich bin sehr daran interessiert. E-Mail: floco.tausin (at) mouches-volantes.com
Quellen und Literatur:
Teil 1: Einleitung, Rembrandt und die Phänomene der geistigen Welt
Diese kleine Schrift besteht aus nur wenig Text und einigen Bildern. Sie soll Schlüssel sein zur Tür, die eine Welt verschliesst, die den meisten Menschen mit ihren Sinnen nicht (mehr) zugänglich ist. Diese Tür markiert den Durchlass in eine Welt, die der gewohnten untrennbar angehört. Sie markiert die Grenze nach drüben, zur anderen Seite unseres Seins, dem Wesentlichen an sich. Ich meine die Geistige Welt, die uns zwar unmittelbar umgibt, von den meisten Menschen aber kaum noch als solche wahrgenommen werden kann. Harald Zycha formuliert das so: „Über die intuitiven Erkenntnisse zahlreicher Mystiker und Philosophen hinaus lässt sich heute auf streng rationale Weise zeigen, dass unsere Welt vor allem ein Netz geistiger Zusammenhänge ist. Und das ist hierbei besonders wesentlich: Es lässt sich zeigen, dass durch die Verleugnung des Geistigen mit der Beschränkung auf das Materielle, die Sicht auf die uns umgebende Wirklichkeit entscheidend eingeschränkt wurde. Eine so unvollständige Physik und mit ihr die Medizin, kann der Natur nicht gerecht werden.“ Was Recht hat er, nur, was folgt daraus!? Umfangreiche Lehrbücher zu studieren, und mit den eigenen Sinnen wichtige Erfahrungen zu sammeln, gestatten uns die schnellen Zeitenläufe nicht mehr. Auch eigene Wege zu gehen, stösst auf mannigfache Widerstände und gilt den Mitmenschen schnell als obsolet. Deshalb habe ich es unternommen, die folgenden Bilder anzufertigen, die einen Eindruck davon vermitteln mögen, wie sich die Geistige Welt jedem Betrachter darbieten würde, sofern er nur fähig wäre, sie auch sinnlich zu erfahren. Ob das technisch möglich ist? Ja, es ist möglich, man kann das wieder lernen! Zycha bringt zum Ausdruck, dass die Menschen von einer Geistigen Blindheit befallen sind. Damit sind sie sinnesphysiologisch betrachtet tatsächlich blind, wobei sie eines Sinnes verlustig gingen, der sprachlich überlebt hat: des "Geistigen Auges". Das bedeutet aber, dass alle Menschen, die an dieser Schwäche kranken, ohne Unterschied dazu neigen, Fehler zu begehen. Damit wird es in erster Linie Sache von Ärzten sein, auf diesen bedenklichen Umstand hinzuweisen und alles Erforderliche zu tun, diese Sinne wiederzubeleben. Die Originale der folgenden Bilder habe ich mit Pastellkreide auf schwarzen Karton (40x60cm) gemalt. Dazu musste ich mit geschlossenen Augen in die Geistige Welt sehen, in der wiederholbar und sehr dynamisch farbig-bewegte Vorgänge angeschaut werden können, zu denen ich weiter unten mehr ausführen werde. Dem Ganzen liegt offenbar eine sehr komplexe, wenn auch weitgehend unbekannte, Physik zu Grunde, die es zu erforschen gilt. Bis dahin lebe ich in der Vorstellung, dass noch ganze "Kontinente" dieser Geistigen Welt ihrer Entdeckung harren. Der grosse Rembrandt hat ein Bild (Bild 1) hinterlassen, das der kongeniale Goethe für die Erstausgabe seines 'Faust' verwendet hat – aus guten Gründen, muss man annehmen. Der grosse Dichter wies Besonderheiten seines Sehsinns auf, die auch heutzutage noch als einmalig gelten dürfen. Er konnte eidetisch sehen und verfügte offenbar auch über das, was ich weiter oben als das "Geistige Auge" bezeichnet habe. Diese Talente befähigten ihn, sich jederzeit vor Augen zu rufen, was immer er in der Vergangenheit angeschaut hatte. Ferner konnte er mehr Farben als andere erkennen – die "Goethefarben"– war sich aber dieses Umstandes nicht immer bewusst.
Bild 1: Rembrandt Harmensz. van Rijn: Faust, um 1652 (Radierung, 21,2 x 16,2 cm)
Soweit ich es erkennen kann, blickt die Gestalt auf dem Rembrandt‘schen Bild auf eine leuchtende "Erscheinung" und sehr viel schwächer erkennt man darunter eine linke Hand, die einen Spiegel hält, dazu eine rechte, die auf etwas hinweist, was man darin sehen kann. Links neben dem Fenster, vor dunklem Hintergrund, zeichnet sich etwas ab, was gleichfalls nicht materieller sondern geistiger Natur zu sein scheint. Die Art der Darstellung verrät, dass auch Rembrandt mit dem Dritten Auge sehen konnte. Insgesamt gibt dieses Bild einen guten Eindruck davon wieder, wie bei beschränkter Lichtzufuhr unsere Geistige Welt mit mancherlei Erscheinungen sichtbar wird. Es sind ausdrücklich nicht solche Dinge, die manch einer erwarten würde. Keine Geister von Verstorbenen also oder ähnliche Erscheinungen aus dem Jenseits, sondern reine Energien sind es, die dann sichtbar werden. Sie sind in Vorgänge eingebunden, die intelligent und unglaublich schnell ablaufen. Der Betrachter kann solche Vorgänge selbst initiieren oder auch in sie eingreifen und schliesslich mit Erstaunen erfahren, wie sich offenbar alles in dieser Welt geistig anstossen und in Bewegung setzen lässt. Es ist wohl das, was andere vage mit dem Begriff Energien umschreiben. Oder es wurde Orgon genannt oder Chi. Und es ist wohl auch der Stoff, den man in physikalischen Zusammenhängen Äther nennt. Ich kann diese feinen Energien nicht nur sehen, sondern ich spüre sie auch – besonders an Händen und Füssen, was auf einen sehr engen Zusammenhang unseres Sehorgans mit den Akren hinweist. Es dauerte lange, bis es mir gelungen war, diese unbekannte Innenwelt als einen Teil von mir anzunehmen. Heute fällt mir die Vorstellung nicht schwer, dass ich Geist in einem Körper bin und dass es logisch ist, dass ich ihn dann, wenn er alt ist, besser verlassen werde. Dieser Integrationsprozess setzt sich bis heute mit allen Dingen, die ich zu kennen glaubte, weiter fort, und es scheint häufig so, dass ich die Welt ein zweites mal erfahren darf. Dass es jemandem, der das erlebt, am Herzen liegt, seinen Mitmenschen für diese Zusammenhänge die Augen zu öffnen, liegt nahe. Da wir alle wissen, dass es unmöglich ist, dem Blinden die Farbe zu beschreiben, bleibt es nur übrig, ihn wieder sehend zu machen. Während der Blinde aber die Farbe vermisst, ist sich der Zeitgenosse seiner grossen Behinderung gar nicht bewusst. Dies bedeutet eine weitere Erschwernis auf dem Wege zur Gesundung, die paradoxerweise dazu führt, dass Betroffene meinen, der Hinweisende selbst sei der eigentliche, wenn auch anderweitig Behinderte. (Fortsetzung folgt ...)
Zahlungswillige dürfen sich wohltuende Effekte herbeibeseln, und zwar für ihren Körper („Kopfschmerzen, Migräne“, „Anregung des Haarwachstums“, löst „Verspannungen im Kopf- oder Nackenbereich“), für den Geist („Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit“, „Aufheiterung bei schlechter Stimmung oder trüben Gedanken“, „Positiver Einfluss auf das Denkvermögen“, „Lernhilfe für Schule und Studium“) sowie für den sexuellen Bereich („Das auch unter dem Namen „Orgasmutron“ bekannte Massagegerät macht einfach und schnell Lust auf mehr)“.
Weckt auf, turnt an ... bis die prickelnde Freude überschäumt. Der handbetriebene Wohlfühl-Schneebesen in Aktion.
Was die Werbeslogans auf den Webseiten jedoch verschweigen, ist, dass sich das Prickeln nicht beliebig durch äussere Stimuli erzeugen lässt. Wir verfügen schlicht nicht immer über das nötige Mass an überschüssiger Energie und über die nötige Offenheit des Körpers, die ein Prickeln oder sogar eine Ekstase ermöglichen. Mit anderen Worten, ein Prickeln ist stets eine Frage des Bewusstseinszustandes, und der lässt sich durch einen Wohlfühl-Schneebesen, der keiner sein will, nicht zwanghaft herbeibeseln. Also
alles nur Lug und Trug? Keineswegs: Unter all den in der Werbung
genannten Spitznamen ist „Gehirnwäscher“ so haarsträubend,
dass du nur noch entscheiden musst, ob du dir den Eso-Besen aufgrund des
allzu wahren Spitznamens oder wegen seines bereits eingetroffenen Bestimmungszwecks
aus dem Kopf fegst. Links:
Justine Felix: ICH BIN – Freude der LIEBE (Mischtechnik, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm) Malen als Akt der Transformation: Wenn Justine Felix malt, hält sie visionäre Eindrücke fest, die als kosmische Schwingungen oder zeitlose Energien durch sie hindurch fliessen. Entsprechend versteht die Künstlerin aus Mannheim ihre Werke als Energie- oder Seelenheilungsbilder, die, wenn darüber meditiert, Zugang zum Verborgenen gewährleisten und einen Prozess der Heilung und der Bewusstseinsentwicklung in Gang setzen sollen. Das Bild „ICH BIN“ setzt konkrete und abstrakte Formen in eine träumerische Wechselwirkung. Ein weibliches engelhaftes Wesen ist in eine wellenartige Umgebung gebettet. Ihre äusseren Erscheinungen, Haar und Kleidung, gehen sanft in zwei Wirbel über. Dabei betrachtet sie drei klar hervorstechende blaue Kugeln, die in einer doppelten Verbindung mit ihr stehen: Zum Einen beobachtet sie die Kugeln mit ihren ebenfalls tiefblauen Augen; zum Anderen scheint sie sie aus ihrer Hand emporsteigen zu lassen. Zentral in allen drei Dimensionen ruht die grosse doppelmembranige Kugel; in der Mitte des Bildes und teilweise das Geschehen verdeckend, teilweise von ihm verdeckt, IST sie, unberührt von allem, still. Wie beim Sehen der Mouches volantes ist das Verhältnis von Betrachterin und den leuchtenden Kugeln kein physisches, sondern ein inner-sinnliches. Keine der Kugeln wird berührt, der Austausch erfolgt über eine Verbindung von Sehen und Fühlen, dargestellt durch Augen und Hand. Dieses fühlende Sehen ist der Wille der Betrachterin, die fliegenden Kugeln auf einer energetischen Ebene zu beeinflussen – hin zu jener Einswerdung vielleicht, die auch die Seher mit den Mouches volantes zu verwirklichen suchen.
Die Übersetzung von „Mouches Volantes“ ist abgeschlossen Der provisorische Titel: Mouches Volantes - Eye Floaters as the Shining Structure of Consciousness
Hier der Link zu den englischen Textauszügen Falls ihr Verlage oder Agenten empfehlen könnt, die an einer Veröffentlichung von „Mouches Volantes“ interessiert sein könnten, würde ich mich über Tipps sehr freuen. E-Mail: floco.tausin (at) mouches-volantes.com
Neue Veröffentlichungen von Zeitschriftenartikel von Floco Tausin Eine vollständige Liste mit allen bisherigen Veröffentlichungen (Monografien, Sammelbände, Zeitschriften) findest du auf der Website.
Prickelnde
Gesundheit. Vom Haaresträuben zur bewusstseinserweiternden
Ekstase Veröffentlicht
in:
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