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(Dieser Text basiert auf
dem früher veröffentlichten Artikel:
Wenn sich die Haare sträuben – Das Prickeln auf der Haut als
universelles spirituelles Phänomen) In der modernen
westlichen Medizin gilt Gänsehaut (lat. cutis anserina) als Resultat eines neurophysiologischen Prozesses: Sinnes- oder Gedankenreize
vermögen in bestimmten Situationen eine Zusammenziehung der Haarmuskel
zu bewirken, worauf sich die Körperhärchen erheben und die Haut
so hügelig wird wie bei einer gerupften Gans. Welche Funktion erfüllt
diese Gänsehaut? Die physiologische Antwort: Keine, oder genauer:
keine mehr. Es sei ein funktionslos gewordenes Überbleibsel
einer Vorzeit, als die Menschen noch dicht behaart waren. Durch
das Aufstellen der Haare hätten sich bei ihnen Zwischenräume
gebildet, in denen Luftpolster den Körper vor Kälte schützten.
Teilweise wird diese Erklärung ergänzt durch den Hinweis, das
Aufstellen der Haare sei eine Drohgebärde - denken wir etwa an eine
Katze, deren Fell sich bei der Sichtung eines Feindes sträubt. Durch
Gänsehaut würden Tiere (und früher auch der Mensch) im
Angesicht einer Gefahr grösser und damit bedrohlicher wirken –
womit die Chance steigt, den Feind kampflos in die Flucht zu schlagen. Prickeln, Kunst und Emotionen Das Prickeln als funktionslos gewordenes „Auslaufmodell“? Das mag für Mediziner stimmen, die die materielle physiologische Seite des Phänomens untersuchen. Wer aber versucht, ein bewussteres spirituelles Leben zu führen, sollte die Phänome dieser Welt an sich selbst beobachten und ihnen diejenige Bedeutung zuerkennen, die den eigenen Erfahrungen entsprechen. Wir wissen aus
Erfahrung, dass wir nicht nur bei Kälte eine Gänsehaut
kriegen, sondern auch in bestimmten emotionalen Situationen,
seien sie angenehm oder unangenehm. Im deutschen Sprachgebrauch wird das
„Frösteln“, der „Schauer“ oder „Schauder“,
der über den Rücken läuft, das Sträuben der Haare
in „haarsträubenden“ Situationen häufig negativ
assoziiert. Auch unser Wort „Horror“ von
lat. horrere = emporsträuben (der Haare) legt dies nahe. Die damit
verbundenen Gefühle sind Angst, Panik, Ekel und Abscheu. Die Literatur
macht sich dies durchaus zunutze: So sollen „Schauerromane“
und „Horrorstories“ diesen Gefühlen gerecht werden und
buchstäblich eine Gänsehaut erzeugen. Doch wir kennen
auch das Prickeln, das in schönen, erhabenen, überwältigenden
Momenten unseren Körper angenehm durchströmt. In unserer Kultur
waren und sind vor allem die Dichtung und die Musik jene Künste,
die unseren Geist für diese Art von Fühlen zu öffnen vermögen.
So finden sich viele Beispiele, wo das Prickeln Ausdruck intensiver
Gefühle und Gemütszustände ist wie Geborgenheit,
Sehnsucht, Melancholie. Vom Dichter E. T. A. Hoffmann wurde einmal gesagt,
er sei „in einer Gänsehaut geboren worden“; der deutsche
Komponist Carl Maria von Weber (1786-1826) schrieb in einem Brief an seine
Gattin Caroline über eine Aufführung: „Du weisst wenn
einen so die gewisse Gänsehaut über den Rücken läuft,
da ist es das wahre.“ Prickeln bei Liebe und Sexualität Auch in der Liebe und der Sexualität ist das Prickeln auf der Haut das Resultat eines bewussteren Erlebens. Die westliche Literatur hat ihre Protagonisten vielfach einen „süssen Schauer“ erleben lassen, als Reaktion auf den Anblick oder den Gedanken an ihre Angebeteten. Auch in der indischen Kultur ist das Prickeln als Erscheinung in einer Liebesbeziehung bekannt. Das Kamasutra zum Beispiel, das indische Lehrbuch der körperlichen Liebeskunst, lehrt eine bestimmte Art der Berührung, die das Prickeln auslösen soll:
Quelle: Prickelnde Berührung nach dem Kamasutra Schliesslich
kann das Prickeln auch beim Geschlechtsverkehr selbst und beim Orgasmus erlebt werden. Und bei näherer
Betrachtung zeigen sich Parallelen zwischen den beiden Empfindungen: Genauso
wie ein Orgasmus lässt sich auch das Prickeln als explosionsartige
entspannende Entweichung von Energie begreifen, welche auf eine Phase
der Anspannung und der Ansammlung erfolgt. Wie ein Orgasmus kann uns das
prickelnde Gefühl beruhigen und beglücken und uns mit unserer
Umwelt eins fühlen lassen. Der Psychologe J. Panksepp konnte neurochemische
Ähnlichkeiten im Nervensystem bei einem Prickeln und bei einem geschlechtlichen
Orgasmus feststellen. Es ist daher nahe liegend, das Phänomen als „Ganzkörperorgasmus“ oder „Hautorgasmus“
zu bezeichnen. Prickeln bei der Suche nach Wahrheit und der Liebe zu Gott Ist es möglich, dass solche Haut- oder Ganzkörperorgasmen von spirituellen Meistern, Ekstatikern und Mystikern bewusst gefördert und anstelle der geschlechtlichen Orgasmen genossen werden? Jedenfalls haben Mystiker vieler Kulturen und Zeiten den spirituellen Weg als Liebesbeziehung zu Gott begriffen und in ekstatischen Zuständen Empfindungen wie Frösteln, Schauer, Kribbeln und Prickeln erlebt. Christliche und muslimische Mystiker erlebten das Phänomen als etwas, das mit unmittelbarer Erkenntnis verbunden ist und sie näher zu Gott bringt. Der buddhistische Abhidharma, der jüngste Teil des Pali-Kanons, enthält die Beschreibung einer bestimmten Art von Glück (priti), die beim Meditierenden ein Prickeln auslösen kann. In der Praxis des chinesischen „Sexual-Kung Fu“ zeigt das Prickeln an verschiedenen Körperstelle die Präsenz der transformierten Sexualenergie an. Verschiedene hindu-indische Lehrbücher, Epen, Mythen und Legenden berichten von der Gänsehaut: Das Yoga-Lehrbuch Gheranda-Samhita beispielsweise identifiziert das Prickeln als Teil des Bhakti-Yoga-Weges. In den Geschichten kommt das Phänomen oft bei grossen Helden und Yogis vor, sobald sie Gott erkennen oder von edlen gottgefälligen Taten hören. In der Bhagavadgita sträuben sich die Haare von Arjuna, dem grossen Helden und Krieger, als er die wahre Natur seines Wagenlenkers, dem Gott Krishna, erkennt. Und im Bhagavata Purana heisst es:
Wir sehen, dass
das Prickeln in jeweils besonderen Zuständen der Kontemplation, Gebet,
Meditation und Ekstase erscheint. Daher treffen wir dieses Phänomen
auch vermehrt bei solchen religiösen Praktiken,
die bewusst und gezielt mit Ekstasetechniken und Trance arbeiten. Dazu
gehören schamanistische, populärreligiöse, stammesreligiöse
und mystische Richtungen. Berichte über ekstatische Zustände,
bei denen Gänsehaut beobachtet wurde, sowie mythische
Erzählungen, in denen das Phänomen erwähnt wird, gibt es
meines Wissens aus dem indischen Bengalen, aus dem pazifischen Inselraum,
aus Amerika, Sibirien und Malaysia. Das Prickeln aus der Sicht des Sehers Nestor Wir haben es also mit einem universellen menschlichen Phänomen zu tun, das Menschen zu allen Zeiten in vielen Kulturen erlebt und unterschiedlich interpretiert haben. Universell scheint das Phänomen auch deshalb zu sein, weil es in vielen verschiedenen Situationen vorkommt, verbunden mit vielen verschiedenen Sinnesreizen, Gefühlen und Gedanken. Wie können wir dieses Prickeln nun verstehen, das in dieser Hinsicht so unfassbar scheint? Für den im Emmental lebenden Seher Nestor, bei dem ich lerne, hat das Prickeln eine Schlüsselstelle in der Bewusstseinsentwicklung. Er interpretiert dieses Gefühl als „reine Energie, die aus dem Körper in das Bild als ein Ganzes fliesst“. Was heisst das? Mensch zu sein bedeutet für Nestor, in jedem Moment Energie umzuwandeln. Wir nehmen also unablässig Energie in verschiedenster Form auf und geben sie wieder ab – auf der körperlichen, emotionalen und gedanklichen Ebene. Für Menschen, die spirituell leben wollen, ergibt sich mit diesen Formen des Energieumsatzes ein Problem: Körperliche Handlungen, Gefühle und Gedanken, seien sie noch so ideal und liebevoll, haben stets den Nachteil, dass sie mit bestimmten Erwartungen und Absichten verbunden sind und sich immer nur auf eine bestimmte Person, eine bestimmte Situation, einen bestimmten Gegenstand richten, d.h. uns an eine Realität binden, die wir innerlich ja überwinden wollen. Bewusstseinsentwicklung bedeutet aber, dass wir je länger je mehr fähig werden, Energie auf eine Weise abzugeben, die sich an unsere Umgebung als Gesamtes richtet und nicht mehr durch unsere Vorlieben und Abneigungen beeinflusst wird – ein energetisches Geschenk also an alles und alle gleichermassen. Diese Form der Energieabgabe besteht darin, Energie direkt aus dem Körper an die Umgebung fliessen zu lassen. Das Gefühl, das dabei entsteht, ist eben dieses ekstatische Prickeln, bei dem sich die Härchen sträuben. Nun sind solche prickelnden Momente zu Beginn eher selten. Hinzu kommt,
dass wir das Prickeln nur kurz und nicht sehr intensiv erleben, eher als
ein Kribbeln, oft noch begleitet von einem Frösteln und Zittern.
Durch die richtige Ernährung, Bewegungen, Atemübungen, Meditation
und andere körperliche und geistige Praktiken erhöhen wir den
Energieumsatz und beseitigen innere Blockaden. Kann diese Energie vermehrt
fliessen, wird ein Prickeln leichter und häufiger ausgelöst,
dauert länger und durchströmt immer grössere Körperpartien.
Mit anderen Worten: Dieses Prickeln lässt sich in seiner Intensität
entwickeln, bis hin zu jenem langen und am ganzen Körper erlebten
Energierausch, den Nestor „Ganzkörperorgasmus“ oder „Ekstase“
(gr. ekstasis, Aus-treten; Aus-sich-heraus-treten) nennt. Dabei zeigt
sich auch die spirituelle Dimension der Ekstase: Nicht nur befreit sie
uns wie das Prickeln von Emotionen und Abhängigkeiten, macht uns
präsent und entspannt und beglückt uns; sondern sie bewirkt
auch eine Bewusstseinserweiterung in uns, die sich vor allem als visuelle
Veränderung bemerkbar macht. Nestor
berichtet davon, dass durch die Ekstase alle Phänomene in seinem
Blickfeld näher, leuchtender und schärfer, insgesamt intensiver
erscheinen – auch feststellbar bei den Mouches volantes. Diese intensive
körperliche Glückseligkeit wird zudem begleitet von spirituellen
Einsichten und dem Gefühl des ewigen Daseins: Ekstase, Sehen und
Einsicht werden eins.
„Bione“ nannte Wilhelm Reich die blasenhaften Strukturen, die aus zerfallenem organischem Material entstehen, sich zu Haufen zusammenballen, eine gemeinsame Membran bilden und sich zu bewegen beginnen. Diese bewegenden, abgeschlossenen Haufen entwickeln sich zu Protozoen, ein- oder mehrzelligen und vermehrungsfähigen Kleinstlebewesen. Leben entsteht demnach von selbst aus totem Material – und nicht wie angenommen durch Luftkeime. Reich konnte während dieser Biogenese Strahlungsphänomene feststellen, die ihn zur Entdeckung der Orgon-Energie führte. Der Newsletter-Leser
Christian hat mir den Link zu einem Video-Archiv gesendet. Die Videos, die vom Institut für Orgonforschung und Orgontechnik
(IOO) aufgezeichnet wurden, zeigen Bilder von Bionen. Manche dieser
Bilder erinnern an einen Haufen Bakterien. Andere ähneln den Mouches
volantes in mancher Hinsicht: Es sind grössere und kleinere Kugeln,
die aus einer Hülle und einem Kern bestehen. Dabei kann der Kern
dunkel, der Umkreis hell sein oder umgekehrt. Auch transparente Fäden,
die kugelartige Gebilde enthalten, befinden sich darunter.
Quelle: Bionen - Institut für Orgonforschung und Orgontechnik (IOO) Interessant ist ein Effekt, der sichtbar an diesen Kugeln eintritt, sobald die Tiefenschärfe verändert wird: So werden aus Kugeln mit hellem Umkreis und dunkelm Kern kleinere schärfere und leuchtende Kugeln ohne Kern. Dasselbe passiert beim Sehen der Mouches volantes: die Kugeln und Fäden werden, bei längerer Konzentration und extremem Doppeln darauf, zu kleinen scharfen leuchtenden Kugeln und Fäden ohne Kern, bzw. der Kern wird vom Licht überstrahlt. Gibt es eine Beziehung zwischen Bionen und Mouches volantes? Man könnte argumentieren, was wir als Mouches volantes kennen, ist in Wahrheit die sichtbare Biogenese, die sich in unseren Augen abspielt: In unseren Augen entsteht permanent neues Leben aus totem Material. Doch es gibt eine Reihe von Einwänden: Können wir solche kleinsten Phänomene, die sich im Mü-Bereich abspielen, in unserem Auge überhaupt erkennen? Gibt es in unserem Glaskörper „totes“ Material, aus dem sich Bione bilden? Und entspricht die Geschwindigkeit, mit der sich Bione verändern (relativ schnell), der Geschwindigkeit, mit der sich Mouches volantes verändern (relativ langsam)? Ich möchte diese Fragen offen lassen und stattdessen auf die Analogien zwischen Mouches volantes und Bionen hinweisen: Bei beiden handelt es sich um Kugeln und Fäden, die je nach Tiefenschärfe (bzw. Konzentration des Betrachters) grösser und transparenter, oder kleiner und leuchtender erscheinen. In beiden fliesst Energie bzw. bei beiden wird Energie freigesetzt – Reich nannte die Energie in und um die Bione „Orgon“; Nestor als Seher sieht die Energie in den Mouches volantes als Licht. Und beide begegnen uns dort, wo etwas ins Leben gerufen wird: Bione erzeugen organisches Leben; nach Nestor enthüllt das Sehen, dass die Leuchtstruktur des Bewusstseins unsere gedankliche, emotionale und materielle Welt erzeugt. Die Kugelform die sich am Beginn jeder Existenz zeigt – wie in der Teilchenphysik und Mikrobiologie im Kleinen oder in der Astronomie im Grossen deutlich wird – geht auf die ursprünglichen Kugeln der Mouches volantes zurück. Vielen Dank, Christian, für den Link und die Anregung. Falls ihr von irgendeinem grob- oder feinstofflichen Phänomen wisst, das als Mouches volantes interpretiert werden könnte; oder wenn ihr alternative Vorschläge habt, was MV volantes eigentlich sind, dann sendet sie mir zu, ich bin sehr daran interessiert. E-Mail: floco.tausin (at) mouches-volantes.com
Sie haben Mücken in den Augen und wollen sie loswerden? Sie gehören aber nicht zu denjenigen, die aus Mücken Elefanten machen und gleich zum Chirurgen rennen? Sie sind offen für Neues, ohne sich deswegen von Madame Clairvoyante die Aura interpretieren lassen zu müssen? Dann horchen Sie auf und lassen Sie sich überraschen von der BIOflex Augenmaske. Ja, BIOflex – der Name lässt angenehme Assoziationen hochkommen: dynamische Gesundheit, grüne Sanftheit, flexible Landwirtschaftspolitik. Mit gutem Gefühl lassen Sie sich belehren: Die Maske „enthält zwei konzentrische BIOflex®-Magnete und fördert damit die Durchblutung und den Stoffwechsel der Augen und umgebenden Gesichtpartien.“ Da kann eigentlich nichts mehr schief gehen, insbesondere das ® hintendran zeugt von der Professionalität und Wirksamkeit dieses Produkts. Sie lesen: „Wird
angewandt bei: Angespannten und müden Augen, z.B. durch
Bildschirmarbeit; Chron. Bindehautentzündung ohne ärztlich erkennbare
Ursache; Mouches volantes (Schlieren durch Glaskörpertrübungen);
Chron. Stirnhöhlenentzündung, nicht im akuten Stadium! Chron.
Kieferhöhlenentzündung, nicht im akuten Stadium!“ Das
Ding ist wie für Sie geschaffen: Sie kennen die müden Augen
von der Bildschirmarbeit, sehen die lästigen MV und gegen chronische
Entzündungen sollte man ohnehin stets gewappnet sein. Ausserdem passt
die Maske wunderbar auf hübsche Gesichter, wie das Bild ja eindeutig
zeigt, und auch da können Sie mithalten. Die Schöne und das Teil (BIOflex Augenmaske) Für nicht einmal 30 Euro tun Sie sich also was Gutes (wann tut man das schon?) und besorgen sich das edle schwarze Teil. Beim ersten Versuch funktioniert die Maske auf Anhieb: Alles wird dunkel - und die Mouches volantes sind weg! Sie nehmen die Maske ab – und die MV sind da wie eh und je. Sie setzen die Maske wieder auf – und tatsächlich, die MV sind weg. Minutenlang starren Sie ins Dunkle, um völlig sicher zu gehen, aber Sie können keine MV mehr entdecken. Es liegt also eindeutig an der Maske, diese BIOflex®-Magnete sind ne Wucht. Alles ganz grosse Klasse, bis Sie sich gewahr werden, dass sich im Dunkel vor Ihren Augen farbige Flecken gebildet haben. Fasziniert beobachten Sie das Rotieren, Pulsieren und Fliessen dieser rötlich-gelblich-bläulicher Gebilde ohne feste Form. Was zum Geier ist denn das? Sie nehmen die Maske vom Gesicht, doch bei genauem Hinblicken können sie die Flecken noch immer sehen. Muss an den BIOflex®-Magneten liegen, denken Sie, schliesslich haben Sie ja nicht umsonst 30 Euro bezahlt. Sie suchen auf dem Internet nach irgend einer Maske oder Brille gegen diese farbigen Flecken und stossen dabei auf so´n Esoterik-Dingsbums-Forum, wo genau diese Phänomene beschrieben werden. Das soll die Aura sein, heisst es. Aha, denken Sie sich, bin ich nun aurasichtig geworden. Nicht dass Sie viel drauf geben – deswegen die Madame Clairvoyante aufzusuchen und sich Ihre Aura interpretieren zu lassen, nein, das wäre übertrieben. Aber die Beschreibungen stimmen halt schon auffällig überein, und dass verborgene Talente in Ihnen schlummern, das wussten Sie schon immer. Also warum nicht dem Ganzen einen offiziellen Anstrich verpassen, und diese Aura wenigstens mal fotografisch festzuhalten, schliesslich sind Sie offen für Neues – und hinter dieser Aura-Fotografie-Technik steht bestimmt auch ein ®.
Realistische
Darstellung von entoptischen Phänomenen – Mouches volantes
von Shin-ichi Matsumoto Shin-ichi Matsumoto: Systematisch erfasste Punkte und Fäden aus eigener Beobachtung Der japanische Mediziner Professor Shin-ichi Matsumoto beobachtete die Mouches volantes über zwei Jahrzehnte an sich selbst und hielt seine Erkenntnisse Ende der 1960er Jahren in einer Abhandlung fest. Für ihn handelt es sich bei den MV um epitheliale Zellketten (Zellen aus der obersten Zellschicht). Matsumoto beschreibt und unterscheidet kubische sowie runde aneinander gekettete Zellen, teils deutlich pigmentiert, teils kaum wahrnehmbar. Das Einzige, was er am Schluss mit Sicherheit gemäss seinen eigenen Erfahrungen feststellen kann, ist die praktische Unwandelbarkeit der MV über einen längeren Zeitraum. Daher ist für Matsumoto neben den gewöhnlich genannten Ursachen wie mechanische Störungen, chronische Entzündungen und Senilität der Augenwand noch eine weitere Variante denkbar: Er vermutet, dass diese Zellketten angeboren sind; es könnten ursprünglich durchsichtige Zellresten embryogenetischer Natur sein, die mit der Zeit an Pigmentgehalt zugenommen hätten, so dass sie schliesslich sichtbar wurden.
Zeitgenössische
„entoptische Kunst“ – Maurizio Russo Maurizio Russo: Nr. 14 der „Sommets Series“ (Tinte auf Papier) Dieses Bild des italienischen Landschaftsarchitekten und Künstlers Maurizio Russo ist zweigeteilt: Im Vordergrund sehen wir eine Serie von Kugeln und Fäden, die mit ihrer Doppelmembran und dunkelm Kern klar als MV identifizierbar sind. Diese schweben vor einem rosa-getönten Hintergrund, der in Farbe und Form verschiedene Assoziationen hervorruft: Sehen wir auf diesem Bild eine Rose mit geschlossenen Blütenblättern? Wird hier eine sexuelle Vereinigung dargestellt? Soll hier überhaupt das Spiel der Gegensätze zelebriert werden? Kontraste finden sich in der Zweiteilung des Hintergrundes in einen rechten unteren und einen linken oberen Teil, sowie in der spannungsvollen Gegenüberstellung der lebendigen Beliebigkeit und Wandelbarkeit des Hintergrunds mit der gesetzten Eindeutigkeit der Punkte und Fäden.
Religiöse
Kunst mit entoptischen Phänomenen - Hildegard von Bingen Hildegard von Bingen: Die wahre Dreiheit in der wahren Einheit (um 1165, Pergament, Scivias-Codex) Es ist bezeichnend,
dass die visionäre religiöse Kunst häufig abstrakte Formen
aufweist. Manche Archäologen und Anthropologen vertreten die Ansicht,
dass es sich um entoptische Phänomene handelt, die in veränderten
Bewusstseinszuständen vermehrt und deutlich in Erscheinung treten.
Im Fall von Hildegard von Bingen (1098-1179), der deutschen
Benediktiner-Mystikerin, wird zudem häufig die These vertreten, dass
die Formen ihrer Visionen durch Migräne hervorgerufen worden seien. Diese Bilder findet ihr auch in der Galerie sowie im Forum, wo sie zur Diskussion stehen. Ihr habt eigene Zeichnungen von Mouches volantes oder anderen entoptischen Phänomenen (Sternchen/Kreiselwellen, Nachbilder)? Oder ihr wisst von realistischen, künsterlischen und religiösen Darstellungen solcher Erscheinungen? Dann sendet mir das Bild oder gebt mir den Tipp, ich würde es gerne im Newsletter, in der Galerie oder auch im Forum veröffentlichen.
Sarah Nowotny vom unikum, dem Magazin der StudentInnenschaft der Universität Bern, schreibt im Porträt über Floco Tausin: „Vorsicht bei fliegenden Mücken - Floco Tausin glaubt die Antwort gefunden zu haben: Der Weg zum besseren Verständnis des Ichs führt über die «Mouches volantes», geheimnisvolle visuelle Phänomene.“ Ein Gespräch über Glauben, Wissenschaft und Mouches volantes. Veröffentlicht
in:
Eine vollständige Liste mit allen bisherigen Veröffentlichungen (Monografien, Sammelbände, Zeitschriften) findest du auf der Website. Kokons
und Fasern – Leuchtkugeln und Leuchtfäden. Mouches volantes
als Inspirationsquelle für Carlos Castaneda? Veröffentlicht
in:
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