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September 2007 (3/07)

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Trennbild in den Mouches Volantes News

Punkte und Fäden vor den Augen: Glaskörpertrübung oder Bewusstseinslicht?

Dies sind die neusten Mitteilungen von Floco Tausin. Seit vielen Jahren widme ich mich der Erforschung von Bewusstsein und aussergewöhnlichen Bewusstseinszuständen durch Denken, Fühlen und eigenes Erleben. Die Vermittlung von Nestor, einem im Emmental lebenden Seher, führte mich zu einem ganzheitlichen Studium der so genannten Mouches volantes (frz. für fliegende Mücken), siehe Bilder. Dies sind bewegliche Punkte und Fäden vor unseren Augen, deren Veränderlichkeit erfahrungsgemäss veränderten Bewusstseinszuständen entsprechen. Die Hauptthese von Nestor, die in meiner Arbeit überprüft werden soll, ist so originell wie provokativ: Mouches volantes sind erste Erscheinungen einer leuchtenden Bewusstseinsstruktur, in welcher wir einen Weg zu unserem geistigen Ursprung zurücklegen. Diesen Weg können wir sehen und erleben. Die Punkte und Fäden haben daher als Konzentrations- und Meditationsobjekt eine Schlüsselposition in unserer Bewusstseinsentwicklung.

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Trennbild in den Mouches Volantes News

Inhalt der News 3/2007


1) Hauptartikel: Ekstase – das Prickeln auf der Haut als spirituelles Phänomen
2) Lesertipps und Diskussionen: Mouches volantes als Bione?
3) Aus dem wORLD wIDE wEB: Die BIOflex Augenmaske
4) Bilder des Quartals: Shin-ichi Matsumoto, Maurizio Russo, Hildegard von Bingen
5) In eigener Sache: Porträt von Floco Tausin; Veröffentlichungen
6) Zu guter Letzt: Feedback des Quartals

 

Trennbild in den Mouches Volantes News

Ekstase – das Prickeln auf der Haut als spirituelles Phänomen


Wir alle kennen dieses Prickeln auf der Haut, bei dem sich die Körperhärchen aufstellen. Oft geht dieses Gefühl einher oder wird gleichgesetzt mit Frösteln, Schauer und bestimmten emotionalen Zuständen. Weniger bekannt ist dagegen, dass dieses Prickeln auf der Haut eine spirituelle Bedeutung hat, und zwar bei intensiven Erlebnissen, die Menschen in der Kommunikation mit einer göttlichen oder heiligen Macht oder Kraft erfahren. Das Prickeln ist ein Phänomen, das unsere Alltagswelt mit unseren spirituellen Bemühungen verbindet – auch beim Sehen der Mouches volantes.

(Dieser Text basiert auf dem früher veröffentlichten Artikel: Wenn sich die Haare sträuben – Das Prickeln auf der Haut als universelles spirituelles Phänomen)

In der modernen westlichen Medizin gilt Gänsehaut (lat. cutis anserina) als Resultat eines neurophysiologischen Prozesses: Sinnes- oder Gedankenreize vermögen in bestimmten Situationen eine Zusammenziehung der Haarmuskel zu bewirken, worauf sich die Körperhärchen erheben und die Haut so hügelig wird wie bei einer gerupften Gans. Welche Funktion erfüllt diese Gänsehaut? Die physiologische Antwort: Keine, oder genauer: keine mehr. Es sei ein funktionslos gewordenes Überbleibsel einer Vorzeit, als die Menschen noch dicht behaart waren. Durch das Aufstellen der Haare hätten sich bei ihnen Zwischenräume gebildet, in denen Luftpolster den Körper vor Kälte schützten. Teilweise wird diese Erklärung ergänzt durch den Hinweis, das Aufstellen der Haare sei eine Drohgebärde - denken wir etwa an eine Katze, deren Fell sich bei der Sichtung eines Feindes sträubt. Durch Gänsehaut würden Tiere (und früher auch der Mensch) im Angesicht einer Gefahr grösser und damit bedrohlicher wirken – womit die Chance steigt, den Feind kampflos in die Flucht zu schlagen.

Prickeln, Kunst und Emotionen

Das Prickeln als funktionslos gewordenes „Auslaufmodell“? Das mag für Mediziner stimmen, die die materielle physiologische Seite des Phänomens untersuchen. Wer aber versucht, ein bewussteres spirituelles Leben zu führen, sollte die Phänome dieser Welt an sich selbst beobachten und ihnen diejenige Bedeutung zuerkennen, die den eigenen Erfahrungen entsprechen.

Wir wissen aus Erfahrung, dass wir nicht nur bei Kälte eine Gänsehaut kriegen, sondern auch in bestimmten emotionalen Situationen, seien sie angenehm oder unangenehm. Im deutschen Sprachgebrauch wird das „Frösteln“, der „Schauer“ oder „Schauder“, der über den Rücken läuft, das Sträuben der Haare in „haarsträubenden“ Situationen häufig negativ assoziiert. Auch unser Wort „Horror“ von lat. horrere = emporsträuben (der Haare) legt dies nahe. Die damit verbundenen Gefühle sind Angst, Panik, Ekel und Abscheu. Die Literatur macht sich dies durchaus zunutze: So sollen „Schauerromane“ und „Horrorstories“ diesen Gefühlen gerecht werden und buchstäblich eine Gänsehaut erzeugen.

Ente mit Gänsehaut

Quelle: Ente mit Gänsehaut

Doch wir kennen auch das Prickeln, das in schönen, erhabenen, überwältigenden Momenten unseren Körper angenehm durchströmt. In unserer Kultur waren und sind vor allem die Dichtung und die Musik jene Künste, die unseren Geist für diese Art von Fühlen zu öffnen vermögen. So finden sich viele Beispiele, wo das Prickeln Ausdruck intensiver Gefühle und Gemütszustände ist wie Geborgenheit, Sehnsucht, Melancholie. Vom Dichter E. T. A. Hoffmann wurde einmal gesagt, er sei „in einer Gänsehaut geboren worden“; der deutsche Komponist Carl Maria von Weber (1786-1826) schrieb in einem Brief an seine Gattin Caroline über eine Aufführung: „Du weisst wenn einen so die gewisse Gänsehaut über den Rücken läuft, da ist es das wahre.“

Prickeln bei Liebe und Sexualität

Auch in der Liebe und der Sexualität ist das Prickeln auf der Haut das Resultat eines bewussteren Erlebens. Die westliche Literatur hat ihre Protagonisten vielfach einen „süssen Schauer“ erleben lassen, als Reaktion auf den Anblick oder den Gedanken an ihre Angebeteten. Auch in der indischen Kultur ist das Prickeln als Erscheinung in einer Liebesbeziehung bekannt. Das Kamasutra zum Beispiel, das indische Lehrbuch der körperlichen Liebeskunst, lehrt eine bestimmte Art der Berührung, die das Prickeln auslösen soll:

Wenn mit diesen gut zusammengefügten (Nägeln) in der Gegend des Kinnes, an den Brüsten oder der Unterlippe eine leichte Bewegung ausgeführt wird, ohne dass dabei eine Spur entsteht, und nur am Ende infolge der blossen Berührung ein Sträuben der Härchen stattfindet und aus dem Zusammenprallen ein Ton erwächst, so ist das das klingende Mal.
(Kamasutra, 4.10)

Prickelnde Berührung nach dem Kamasutra

Quelle: Prickelnde Berührung nach dem Kamasutra

Schliesslich kann das Prickeln auch beim Geschlechtsverkehr selbst und beim Orgasmus erlebt werden. Und bei näherer Betrachtung zeigen sich Parallelen zwischen den beiden Empfindungen: Genauso wie ein Orgasmus lässt sich auch das Prickeln als explosionsartige entspannende Entweichung von Energie begreifen, welche auf eine Phase der Anspannung und der Ansammlung erfolgt. Wie ein Orgasmus kann uns das prickelnde Gefühl beruhigen und beglücken und uns mit unserer Umwelt eins fühlen lassen. Der Psychologe J. Panksepp konnte neurochemische Ähnlichkeiten im Nervensystem bei einem Prickeln und bei einem geschlechtlichen Orgasmus feststellen. Es ist daher nahe liegend, das Phänomen als „Ganzkörperorgasmus“ oder „Hautorgasmus“ zu bezeichnen.

Prickeln bei der Suche nach Wahrheit und der Liebe zu Gott

Ist es möglich, dass solche Haut- oder Ganzkörperorgasmen von spirituellen Meistern, Ekstatikern und Mystikern bewusst gefördert und anstelle der geschlechtlichen Orgasmen genossen werden? Jedenfalls haben Mystiker vieler Kulturen und Zeiten den spirituellen Weg als Liebesbeziehung zu Gott begriffen und in ekstatischen Zuständen Empfindungen wie Frösteln, Schauer, Kribbeln und Prickeln erlebt. Christliche und muslimische Mystiker erlebten das Phänomen als etwas, das mit unmittelbarer Erkenntnis verbunden ist und sie näher zu Gott bringt. Der buddhistische Abhidharma, der jüngste Teil des Pali-Kanons, enthält die Beschreibung einer bestimmten Art von Glück (priti), die beim Meditierenden ein Prickeln auslösen kann. In der Praxis des chinesischen „Sexual-Kung Fu“ zeigt das Prickeln an verschiedenen Körperstelle die Präsenz der transformierten Sexualenergie an. Verschiedene hindu-indische Lehrbücher, Epen, Mythen und Legenden berichten von der Gänsehaut: Das Yoga-Lehrbuch Gheranda-Samhita beispielsweise identifiziert das Prickeln als Teil des Bhakti-Yoga-Weges. In den Geschichten kommt das Phänomen oft bei grossen Helden und Yogis vor, sobald sie Gott erkennen oder von edlen gottgefälligen Taten hören. In der Bhagavadgita sträuben sich die Haare von Arjuna, dem grossen Helden und Krieger, als er die wahre Natur seines Wagenlenkers, dem Gott Krishna, erkennt. Und im Bhagavata Purana heisst es:

“Wie kann das Herz von Befleckungen gereinigt werden ohne dass man Hingabe übt? Und wie kann man von intensiver Hingabe sprechen, wenn sich die Haare nicht emporsträuben, das Herz nicht von tiefster Zuneigung erfüllt ist und die Freudentränen nicht über die Wange rinnen?“
(Bhagavata Purana, 11.14.23)

Wir sehen, dass das Prickeln in jeweils besonderen Zuständen der Kontemplation, Gebet, Meditation und Ekstase erscheint. Daher treffen wir dieses Phänomen auch vermehrt bei solchen religiösen Praktiken, die bewusst und gezielt mit Ekstasetechniken und Trance arbeiten. Dazu gehören schamanistische, populärreligiöse, stammesreligiöse und mystische Richtungen. Berichte über ekstatische Zustände, bei denen Gänsehaut beobachtet wurde, sowie mythische Erzählungen, in denen das Phänomen erwähnt wird, gibt es meines Wissens aus dem indischen Bengalen, aus dem pazifischen Inselraum, aus Amerika, Sibirien und Malaysia.

Das Prickeln aus der Sicht des Sehers Nestor

Wir haben es also mit einem universellen menschlichen Phänomen zu tun, das Menschen zu allen Zeiten in vielen Kulturen erlebt und unterschiedlich interpretiert haben. Universell scheint das Phänomen auch deshalb zu sein, weil es in vielen verschiedenen Situationen vorkommt, verbunden mit vielen verschiedenen Sinnesreizen, Gefühlen und Gedanken. Wie können wir dieses Prickeln nun verstehen, das in dieser Hinsicht so unfassbar scheint?

Für den im Emmental lebenden Seher Nestor, bei dem ich lerne, hat das Prickeln eine Schlüsselstelle in der Bewusstseinsentwicklung. Er interpretiert dieses Gefühl als „reine Energie, die aus dem Körper in das Bild als ein Ganzes fliesst“. Was heisst das? Mensch zu sein bedeutet für Nestor, in jedem Moment Energie umzuwandeln. Wir nehmen also unablässig Energie in verschiedenster Form auf und geben sie wieder ab – auf der körperlichen, emotionalen und gedanklichen Ebene.

Für Menschen, die spirituell leben wollen, ergibt sich mit diesen Formen des Energieumsatzes ein Problem: Körperliche Handlungen, Gefühle und Gedanken, seien sie noch so ideal und liebevoll, haben stets den Nachteil, dass sie mit bestimmten Erwartungen und Absichten verbunden sind und sich immer nur auf eine bestimmte Person, eine bestimmte Situation, einen bestimmten Gegenstand richten, d.h. uns an eine Realität binden, die wir innerlich ja überwinden wollen. Bewusstseinsentwicklung bedeutet aber, dass wir je länger je mehr fähig werden, Energie auf eine Weise abzugeben, die sich an unsere Umgebung als Gesamtes richtet und nicht mehr durch unsere Vorlieben und Abneigungen beeinflusst wird – ein energetisches Geschenk also an alles und alle gleichermassen. Diese Form der Energieabgabe besteht darin, Energie direkt aus dem Körper an die Umgebung fliessen zu lassen. Das Gefühl, das dabei entsteht, ist eben dieses ekstatische Prickeln, bei dem sich die Härchen sträuben.

Nun sind solche prickelnden Momente zu Beginn eher selten. Hinzu kommt, dass wir das Prickeln nur kurz und nicht sehr intensiv erleben, eher als ein Kribbeln, oft noch begleitet von einem Frösteln und Zittern. Durch die richtige Ernährung, Bewegungen, Atemübungen, Meditation und andere körperliche und geistige Praktiken erhöhen wir den Energieumsatz und beseitigen innere Blockaden. Kann diese Energie vermehrt fliessen, wird ein Prickeln leichter und häufiger ausgelöst, dauert länger und durchströmt immer grössere Körperpartien. Mit anderen Worten: Dieses Prickeln lässt sich in seiner Intensität entwickeln, bis hin zu jenem langen und am ganzen Körper erlebten Energierausch, den Nestor „Ganzkörperorgasmus“ oder „Ekstase“ (gr. ekstasis, Aus-treten; Aus-sich-heraus-treten) nennt. Dabei zeigt sich auch die spirituelle Dimension der Ekstase: Nicht nur befreit sie uns wie das Prickeln von Emotionen und Abhängigkeiten, macht uns präsent und entspannt und beglückt uns; sondern sie bewirkt auch eine Bewusstseinserweiterung in uns, die sich vor allem als visuelle Veränderung bemerkbar macht. Nestor berichtet davon, dass durch die Ekstase alle Phänomene in seinem Blickfeld näher, leuchtender und schärfer, insgesamt intensiver erscheinen – auch feststellbar bei den Mouches volantes. Diese intensive körperliche Glückseligkeit wird zudem begleitet von spirituellen Einsichten und dem Gefühl des ewigen Daseins: Ekstase, Sehen und Einsicht werden eins.


Quellen und Literatur (Auswahl):

Literatur

  • Augustinus, Aurelius: Confessiones (Übers. von Georg Rapp), Stuttgart 1838
  • Becker, Judith O.: Deep Listeners: Music, Emotion and Trancing, (Info University Press) 2004
  • Bogoras, Waldemar: Tales of Yukaghir, Lamut, and Russianized Natives of Eastern Siberia (Anthropological Papers of The American Museum of Natural History, Bd. XX, Teil 1), New York 1918
  • Casanova, Giacomo: Geschichte meines Lebens (12 Bde.) Leipzig 1983–1988
  • Chia, Mantak: Tao-Yoga der Liebe, Darmstadt 1985
  • Figge, Horst H.: Geisterkult, Besessenheit und Magie in der Umbanda-Religion Brasiliens, (K. Alber) 1973
  • Fischer, Jürgen: Energie – Meditation – Ekstase. Ein Kurs in Wahrnehmung, Himberg 2000
  • Goodenough, Ward H.: Under Heaven’s Brow. Pre-Christian Religious Tradition in Chuuk, Philadelphia 2002
  • Grewe, Oliver u.a.: How Does Music Arouse „Chills“? Investigating Strong Emotions, Combining Psychological, Physiological, and Psychoacoustical Methods, in: Neurosciences and Music III: From Perception to Performance. Annals of the New York Academy of Sciences 1060 (2005), S. 446-449
  • Guenther, Herbert V.: Philosophy and Psychology in the Abhidharma, Delhi 1974
  • Hartmann, Richard: Das Sufitum nach Al-Kuschairi, (J. J. Augustin) 1914
  • Lloyd, J. W.: Aw-aw-tam Indian Nights. Myths and Legends of the Pima, Westfield (NJ) 1911
  • McDaniel, June: The Madness of the Saints. Ecstatic Religion in Bengal, Chicago 1989
  • Otto, Rudolf: Das Heilige. Über das Irrationale in der Idee des Göttlichen und sein Verhältnis zum Rationalen, München 1963
  • Panksepp, J.: The emotional sources of „chills“ induced by music, in: Music Perception 13 (2, Winter 1995), S. 171-207
  • Shafii, Mohammad Shafii: Freedom from the Self: sufism, meditation and psychotherapy, (Human Sciences Press) 1985
  • Sinha, Jadunath: Indian Psychology: Cognition; Emotion and Will; Epistemology of Perception (3 Bde.), Kalkutta 1969
  • Tausin, Floco: Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins, Bern 2004

Links
spektrumdirekt.de
sternenkreis.de

 



Lesertipps und Diskussionen:
Mouches volantes als Bione?


Für den Newsletter-Leser Christian sehen die von Wilhelm Reich entdeckten „Bione“ so aus wie Mouches volantes. Gibt es Verbindungen zwischen den beiden?

„Bione“ nannte Wilhelm Reich die blasenhaften Strukturen, die aus zerfallenem organischem Material entstehen, sich zu Haufen zusammenballen, eine gemeinsame Membran bilden und sich zu bewegen beginnen. Diese bewegenden, abgeschlossenen Haufen entwickeln sich zu Protozoen, ein- oder mehrzelligen und vermehrungsfähigen Kleinstlebewesen. Leben entsteht demnach von selbst aus totem Material – und nicht wie angenommen durch Luftkeime. Reich konnte während dieser Biogenese Strahlungsphänomene feststellen, die ihn zur Entdeckung der Orgon-Energie führte.

Der Newsletter-Leser Christian hat mir den Link zu einem Video-Archiv gesendet. Die Videos, die vom Institut für Orgonforschung und Orgontechnik (IOO) aufgezeichnet wurden, zeigen Bilder von Bionen. Manche dieser Bilder erinnern an einen Haufen Bakterien. Andere ähneln den Mouches volantes in mancher Hinsicht: Es sind grössere und kleinere Kugeln, die aus einer Hülle und einem Kern bestehen. Dabei kann der Kern dunkel, der Umkreis hell sein oder umgekehrt. Auch transparente Fäden, die kugelartige Gebilde enthalten, befinden sich darunter.

Bionen - Institut für Orgonforschung und Orgontechnik (IOO)

Quelle: Bionen - Institut für Orgonforschung und Orgontechnik (IOO)

Interessant ist ein Effekt, der sichtbar an diesen Kugeln eintritt, sobald die Tiefenschärfe verändert wird: So werden aus Kugeln mit hellem Umkreis und dunkelm Kern kleinere schärfere und leuchtende Kugeln ohne Kern. Dasselbe passiert beim Sehen der Mouches volantes: die Kugeln und Fäden werden, bei längerer Konzentration und extremem Doppeln darauf, zu kleinen scharfen leuchtenden Kugeln und Fäden ohne Kern, bzw. der Kern wird vom Licht überstrahlt.

Gibt es eine Beziehung zwischen Bionen und Mouches volantes? Man könnte argumentieren, was wir als Mouches volantes kennen, ist in Wahrheit die sichtbare Biogenese, die sich in unseren Augen abspielt: In unseren Augen entsteht permanent neues Leben aus totem Material. Doch es gibt eine Reihe von Einwänden: Können wir solche kleinsten Phänomene, die sich im Mü-Bereich abspielen, in unserem Auge überhaupt erkennen? Gibt es in unserem Glaskörper „totes“ Material, aus dem sich Bione bilden? Und entspricht die Geschwindigkeit, mit der sich Bione verändern (relativ schnell), der Geschwindigkeit, mit der sich Mouches volantes verändern (relativ langsam)?

Ich möchte diese Fragen offen lassen und stattdessen auf die Analogien zwischen Mouches volantes und Bionen hinweisen: Bei beiden handelt es sich um Kugeln und Fäden, die je nach Tiefenschärfe (bzw. Konzentration des Betrachters) grösser und transparenter, oder kleiner und leuchtender erscheinen. In beiden fliesst Energie bzw. bei beiden wird Energie freigesetzt – Reich nannte die Energie in und um die Bione „Orgon“; Nestor als Seher sieht die Energie in den Mouches volantes als Licht. Und beide begegnen uns dort, wo etwas ins Leben gerufen wird: Bione erzeugen organisches Leben; nach Nestor enthüllt das Sehen, dass die Leuchtstruktur des Bewusstseins unsere gedankliche, emotionale und materielle Welt erzeugt. Die Kugelform die sich am Beginn jeder Existenz zeigt – wie in der Teilchenphysik und Mikrobiologie im Kleinen oder in der Astronomie im Grossen deutlich wird – geht auf die ursprünglichen Kugeln der Mouches volantes zurück.

Vielen Dank, Christian, für den Link und die Anregung.

Falls ihr von irgendeinem grob- oder feinstofflichen Phänomen wisst, das als Mouches volantes interpretiert werden könnte; oder wenn ihr alternative Vorschläge habt, was MV volantes eigentlich sind, dann sendet sie mir zu, ich bin sehr daran interessiert.

E-Mail: floco.tausin (at) mouches-volantes.com

 



Aus dem wORLD wIDE wEB:
Die BIOflex Augenmaske


Neues von der Front, wo mit Kanonen auf fliegende Mücken geschossen wird. Heute: Die BIOflex Augenmaske – natürlich mit einem ® hintendran.

Sie haben Mücken in den Augen und wollen sie loswerden? Sie gehören aber nicht zu denjenigen, die aus Mücken Elefanten machen und gleich zum Chirurgen rennen? Sie sind offen für Neues, ohne sich deswegen von Madame Clairvoyante die Aura interpretieren lassen zu müssen? Dann horchen Sie auf und lassen Sie sich überraschen von der BIOflex Augenmaske.

Ja, BIOflex – der Name lässt angenehme Assoziationen hochkommen: dynamische Gesundheit, grüne Sanftheit, flexible Landwirtschaftspolitik. Mit gutem Gefühl lassen Sie sich belehren: Die Maske „enthält zwei konzentrische BIOflex®-Magnete und fördert damit die Durchblutung und den Stoffwechsel der Augen und umgebenden Gesichtpartien.“ Da kann eigentlich nichts mehr schief gehen, insbesondere das ® hintendran zeugt von der Professionalität und Wirksamkeit dieses Produkts.

Sie lesen: „Wird angewandt bei: Angespannten und müden Augen, z.B. durch Bildschirmarbeit; Chron. Bindehautentzündung ohne ärztlich erkennbare Ursache; Mouches volantes (Schlieren durch Glaskörpertrübungen); Chron. Stirnhöhlenentzündung, nicht im akuten Stadium! Chron. Kieferhöhlenentzündung, nicht im akuten Stadium!“ Das Ding ist wie für Sie geschaffen: Sie kennen die müden Augen von der Bildschirmarbeit, sehen die lästigen MV und gegen chronische Entzündungen sollte man ohnehin stets gewappnet sein. Ausserdem passt die Maske wunderbar auf hübsche Gesichter, wie das Bild ja eindeutig zeigt, und auch da können Sie mithalten.

Die Schöne und das Teil (BIOflex Augenmaske)

Die Schöne und das Teil (BIOflex Augenmaske)

Für nicht einmal 30 Euro tun Sie sich also was Gutes (wann tut man das schon?) und besorgen sich das edle schwarze Teil. Beim ersten Versuch funktioniert die Maske auf Anhieb: Alles wird dunkel - und die Mouches volantes sind weg! Sie nehmen die Maske ab – und die MV sind da wie eh und je. Sie setzen die Maske wieder auf – und tatsächlich, die MV sind weg. Minutenlang starren Sie ins Dunkle, um völlig sicher zu gehen, aber Sie können keine MV mehr entdecken. Es liegt also eindeutig an der Maske, diese BIOflex®-Magnete sind ne Wucht.

Alles ganz grosse Klasse, bis Sie sich gewahr werden, dass sich im Dunkel vor Ihren Augen farbige Flecken gebildet haben. Fasziniert beobachten Sie das Rotieren, Pulsieren und Fliessen dieser rötlich-gelblich-bläulicher Gebilde ohne feste Form. Was zum Geier ist denn das? Sie nehmen die Maske vom Gesicht, doch bei genauem Hinblicken können sie die Flecken noch immer sehen. Muss an den BIOflex®-Magneten liegen, denken Sie, schliesslich haben Sie ja nicht umsonst 30 Euro bezahlt.

Sie suchen auf dem Internet nach irgend einer Maske oder Brille gegen diese farbigen Flecken und stossen dabei auf so´n Esoterik-Dingsbums-Forum, wo genau diese Phänomene beschrieben werden. Das soll die Aura sein, heisst es. Aha, denken Sie sich, bin ich nun aurasichtig geworden. Nicht dass Sie viel drauf geben – deswegen die Madame Clairvoyante aufzusuchen und sich Ihre Aura interpretieren zu lassen, nein, das wäre übertrieben. Aber die Beschreibungen stimmen halt schon auffällig überein, und dass verborgene Talente in Ihnen schlummern, das wussten Sie schon immer. Also warum nicht dem Ganzen einen offiziellen Anstrich verpassen, und diese Aura wenigstens mal fotografisch festzuhalten, schliesslich sind Sie offen für Neues – und hinter dieser Aura-Fotografie-Technik steht bestimmt auch ein ®.

 



Bilder des Quartals
Shin-ichi Matsumoto, Maurizio Russo, Hildegard von Bingen


Klar, entoptische Phänomene wie die Mouches volantes sind individuelle subjektive Erscheinungen. Trotzdem ist es ein menschliches Verlangen, die eigenen Erlebnisse und Wahrnehmungen auszudrücken und anderen Menschen zugänglich zu machen – um sie zu erfassen und zu untersuchen, um Sinn darin zu erkennen und sie zu verarbeiten, um eine Botschaft dadurch mitzuteilen. Die neue Rubrik „Bilder des Quartals“ stellt realistische, künstlerische und religiöse Darstellungen mit entoptischen Phänomenen aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen vor, die von diesem Verlangen zeugen.

 

Realistische Darstellung von entoptischen Phänomenen – Mouches volantes von Shin-ichi Matsumoto

Shin-ichi Matsumoto: Systematisch erfasste Punkte und Fäden aus eigener Beobachtung

Shin-ichi Matsumoto: Systematisch erfasste Punkte und Fäden aus eigener Beobachtung

Der japanische Mediziner Professor Shin-ichi Matsumoto beobachtete die Mouches volantes über zwei Jahrzehnte an sich selbst und hielt seine Erkenntnisse Ende der 1960er Jahren in einer Abhandlung fest. Für ihn handelt es sich bei den MV um epitheliale Zellketten (Zellen aus der obersten Zellschicht). Matsumoto beschreibt und unterscheidet kubische sowie runde aneinander gekettete Zellen, teils deutlich pigmentiert, teils kaum wahrnehmbar. Das Einzige, was er am Schluss mit Sicherheit gemäss seinen eigenen Erfahrungen feststellen kann, ist die praktische Unwandelbarkeit der MV über einen längeren Zeitraum. Daher ist für Matsumoto neben den gewöhnlich genannten Ursachen wie mechanische Störungen, chronische Entzündungen und Senilität der Augenwand noch eine weitere Variante denkbar: Er vermutet, dass diese Zellketten angeboren sind; es könnten ursprünglich durchsichtige Zellresten embryogenetischer Natur sein, die mit der Zeit an Pigmentgehalt zugenommen hätten, so dass sie schliesslich sichtbar wurden.

 

Zeitgenössische „entoptische Kunst“ – Maurizio Russo

Maurizio Russo: Nr. 14 der „Sommets Series“ (Tinte auf Papier)

Maurizio Russo: Nr. 14 der „Sommets Series“ (Tinte auf Papier)

Dieses Bild des italienischen Landschaftsarchitekten und Künstlers Maurizio Russo ist zweigeteilt: Im Vordergrund sehen wir eine Serie von Kugeln und Fäden, die mit ihrer Doppelmembran und dunkelm Kern klar als MV identifizierbar sind. Diese schweben vor einem rosa-getönten Hintergrund, der in Farbe und Form verschiedene Assoziationen hervorruft: Sehen wir auf diesem Bild eine Rose mit geschlossenen Blütenblättern? Wird hier eine sexuelle Vereinigung dargestellt? Soll hier überhaupt das Spiel der Gegensätze zelebriert werden? Kontraste finden sich in der Zweiteilung des Hintergrundes in einen rechten unteren und einen linken oberen Teil, sowie in der spannungsvollen Gegenüberstellung der lebendigen Beliebigkeit und Wandelbarkeit des Hintergrunds mit der gesetzten Eindeutigkeit der Punkte und Fäden.

 

Religiöse Kunst mit entoptischen Phänomenen - Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen: Die wahre Dreiheit in der wahren Einheit (um 1165, Pergament, Scivias-Codex)

Hildegard von Bingen: Die wahre Dreiheit in der wahren Einheit (um 1165, Pergament, Scivias-Codex)

Es ist bezeichnend, dass die visionäre religiöse Kunst häufig abstrakte Formen aufweist. Manche Archäologen und Anthropologen vertreten die Ansicht, dass es sich um entoptische Phänomene handelt, die in veränderten Bewusstseinszuständen vermehrt und deutlich in Erscheinung treten. Im Fall von Hildegard von Bingen (1098-1179), der deutschen Benediktiner-Mystikerin, wird zudem häufig die These vertreten, dass die Formen ihrer Visionen durch Migräne hervorgerufen worden seien.
Wenn wir schon beim Spekulieren sind: Die bildlichen Darstellungen von Hildegards Visionen lassen vermuten, dass die Mystikerin in ekstatischen Zuständen das Phänomen der MV deutlich gesehen und es teilweise mit Visionen von Christus überlagert hat. Dies wäre jedenfalls eine Erklärung für diese doppelmembranige Kugelfigur – die natürlich im christlichen Sinne ergänzt und interpretiert wurde, nämlich als triadische Einheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Es ist die zweite Vision im zweiten Buch des Scivias-Codex. Das dreieinige Wesen der Gottheit erschien Hildegard als ein „überhelles Licht und darin eine saphirblaue Menschengestalt, die durch und durch im sanften Rot funkelnder Lohe brannte.“

Diese Bilder findet ihr auch in der Galerie sowie im Forum, wo sie zur Diskussion stehen. Ihr habt eigene Zeichnungen von Mouches volantes oder anderen entoptischen Phänomenen (Sternchen/Kreiselwellen, Nachbilder)? Oder ihr wisst von realistischen, künsterlischen und religiösen Darstellungen solcher Erscheinungen? Dann sendet mir das Bild oder gebt mir den Tipp, ich würde es gerne im Newsletter, in der Galerie oder auch im Forum veröffentlichen.

 


In eigener Sache


- Porträt von Floco Tausin im unikum, dem Magazin der StudentInnenschaft der Uni Bern
- Neue Veröffentlichungen von Zeitschriftenartikel von Floco Tausin

 



Porträt von Floco Tausin

Sarah Nowotny vom unikum, dem Magazin der StudentInnenschaft der Universität Bern, schreibt im Porträt über Floco Tausin: „Vorsicht bei fliegenden Mücken - Floco Tausin glaubt die Antwort gefunden zu haben: Der Weg zum besseren Verständnis des Ichs führt über die «Mouches volantes», geheimnisvolle visuelle Phänomene.“ Ein Gespräch über Glauben, Wissenschaft und Mouches volantes.

Veröffentlicht in:
unikum 127 (Juli 2007; Seite 6):
- pdf-Datei

 



Neue Veröffentlichungen von Zeitschriftenartikel von Floco Tausin

Eine vollständige Liste mit allen bisherigen Veröffentlichungen (Monografien, Sammelbände, Zeitschriften) findest du auf der Website.

Kokons und Fasern – Leuchtkugeln und Leuchtfäden. Mouches volantes als Inspirationsquelle für Carlos Castaneda?
Ein Vergleich zwischen der Lehre des Don Juan sowie des mir bekannten Sehers Nestor. Ausgangspunkt ist die Wahrnehmung und Interpretation der subjektiven visuellen Phänomene, wie sie bei Castaneda und in meinem Buch „Mouches Volantes“ beschrieben werden. Entsprechende Hinweise in Castanedas Büchern nähren die Vermutung, dass seine fantastischen Berichte über nicht-alltägliche Bewusstseinszustände teilweise durch die Wahrnehmung des Phänomens der Mouches volantes inspiriert ist. Inklusiv 4 Bilder.

Veröffentlicht in:
- Q’Phaze. Realität … Anders! (7/2007)

 



Zu guter Letzt:
Feedback des Quartals

Bitte sie [Lichtpunkte] sich um deine Hand, Körper usw zu schmiegen

Quelle

„Je reiner und selbstloser die Absicht,desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, so du immer wieder im Vertrauen an Liebe und daß es sie [Lichtpunkte] wirklich gibt bestätigst, daß du von nun an und für alle Zeiten im Positiven Leben möchtest, auf die negative Seite sei es Wut, Angst udg gänzlich verzichten möchtest. und dich daran hälst!DANN und nur dann bist du in der Lage die Lichtpunkte, wie du es Bezeichnest zu rufen.
Bitte sie sich um deine Hand, Körper usw zu schmiegen, ruf sie wenn du Schmerzen hast und bitte sie um Hilfe.“

– Verena aus Oesterreich


Na, dann wollen wir doch mal: Haaaaallooo, ihr Leuchtkugeln, kommt her zu Papa! Na, Kügelchen, kommkommkomm, schmiegt euch an mich, haltet meine Hand, krault mir den Nacken, besorgt mir ne Fussreflexzonen-Massage. Koooooommt heeeer, ihr putzigen eckenlosen Himmelsstürmer, oooch, kommt schon …
Ok, es klappt nicht – ist es mir vielleicht noch nicht gelungen, für alle Zeiten im Positiven zu leben? …

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